Am Ende gab es von beiden Staatschefs jedoch nichts Konkretes. Der Gipfel von US-Präsident Trump und Kremlchef Putin über die Zukunft der Ukraine wurde weltweit mit Hoffnung und Sorge verfolgt.
US-Präsident
Auch Putin sprach von Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten. Details nannte auch er nicht. Der Konflikt sei aber eines der zentralen Themen gewesen. Trump sagte, dass der Krieg beendet werden müsse. Nach dem Gipfeltreffen trat Putin die Heimreise nach Russland an.
Trump wollte sich in Kürze mit den Europäern besprechen. "Ich werde mit der Nato telefonieren, in Kürze werde ich die verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskyj, um ihnen von dem heutigen Treffen zu berichten", sagte Trump. "Letztendlich liegt die Entscheidung bei ihnen." Auch Putin, der bei der Pressekonferenz zuerst das Wort erhielt, sagte, die Gespräche seien konstruktiv und inhaltsreich verlaufen. "Wir haben mit Herrn Trump gute direkte Kontakte aufgebaut", sagte Putin.
Viele Punkte noch ungeklärt
Viele Punkte seien noch ungeklärt, sagte Trump. "Es gibt nur sehr wenige, die noch verbleiben. Manche sind nicht so wichtig. Einer ist vielleicht der wichtigste, aber wir haben eine sehr gute Chance, unser Ziel zu erreichen. Wir sind noch nicht angekommen, aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu gelangen." Nach Putins Worten wäre der Ukraine-Krieg mit einem US-Präsidenten Donald Trump im Weissen Haus gar nicht erst ausgebrochen.
Putin fügte hinzu, dass Moskau "ehrlich interessiert" an einem Ende der Krise sei. Der russische Präsident Wladimir Putin sieht zudem Chancen für einen stärkeren wirtschaftlichen Austausch mit den USA. Das Handelsvolumen sei zwar immer noch eher symbolisch, es sei aber unter der neuen US-Regierung um 20 Prozent gewachsen. Eine russisch-amerikanische Investitionspartnerschaft habe grosses Potenzial, sagte Putin.
Nächstes Treffen in Moskau?
Trump dankte Putin und sagte, dass sie sich "bald wieder sprechen" würden, wahrscheinlich sogar "bald wiedersehen", bevor der russische Präsident zum Erstaunen Trumps nachschob: "Nächstes Mal in Moskau." Der US-Präsident wollte sich darauf allerdings nicht festhalten. "Das ist interessant. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen", sagte er und grinste, bevor er hinzufügte: "Ich könnte mir vorstellen, dass das passiert."
Putin und Trump beantworteten nach ihren Erklärungen keine Fragen von Journalisten. Es gab lediglich Dank für die Aufmerksamkeit - dann verliessen beide den Raum. Die Unterredungen im engen Kreis mit den Aussenministern und den Beratern der Präsidenten dauerten nach Kremlangaben etwa 2 Stunden und 45 Minuten.
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Trump hatte Putin am Abend deutscher Zeit nach der Landung auf dem Militärflugplatz von Anchorage empfangen - mit langem Händedruck. Nach einem Foto auf einer Bühne stiegen beide überraschend in Trumps Auto und fuhren zum Tagungsort. Dort sprachen sie über zwei Stunden in kleinem Kreis, bei dem unter anderem ihre Aussenminister dabei waren.
Europäer wollen erst Waffenruhe
Auf Initiative von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) versuchten die europäischen Verbündeten der Ukraine in den Tagen vor dem Gipfel, eine gemeinsame Linie mit den USA zu finden. Zu den Forderungen aus Europa, die Merz vorab aufgelistet hatte, gehört, dass die Ukraine bei einem Folgetreffen mit am Tisch sitzen müsse. Vor dem Beginn von Verhandlungen sei eine Waffenruhe notwendig. Wenn über Territorialfragen gesprochen werde, müsse der derzeitige Frontverlauf Ausgangspunkt sein, hiess es. Eine völkerrechtliche Anerkennung russischer Eroberungen schloss Merz aus. Zudem brauche die Ukraine Sicherheitsgarantien und müsse eine starke Armee behalten. (dpa/bearbeitet von fab)