US-Präsident Trump erhöht den Druck auf Kremlchef Putin - und löst damit eine scharfe Reaktion in Moskau aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj lobt die Massnahme als Schritt zum Frieden.
Das neue Ultimatum von US-Präsident
Trump hatte gestern während eines Treffens mit dem britischen Premierminister
Trump enttäuscht von Putin

Trump begründete sein Vorgehen damit, von Kremlchef
Der neue Strafzoll von 100 Prozent soll Russlands Handelspartner - allen voran China und Indien - dazu bewegen, entweder weniger russisches Öl und Gas zu kaufen, oder ihrerseits Druck auf die Rohstoffmacht auszuüben, um zu einer friedlichen Lösung in der Ukraine zu kommen.
Bisher lehnte Putin im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten
Medwedew droht den USA mit Krieg
Schon auf Trumps ursprüngliches Ultimatum von 50 Tagen hatte Moskau unbeeindruckt mit neuen Angriffen auf die Ukraine reagiert. Während der Kreml zur Fristverkürzung zunächst schwieg, reagierte Russlands Ex-Präsident Medwedew mit einer Drohung: Jedes Ultimatum Trumps sei ein Schritt auf dem Weg zum Krieg, schrieb er auf der Plattform X. "Nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem eigenen Land." Trump dürfe nicht den Weg seines Vorgängers
Biden hatte in dem seit Februar 2022 laufenden Krieg klar Position zugunsten der Ukraine bezogen. Trumps Wahlsieg im November wurde auf russischer Seite mit grosser Erleichterung quittiert, und auch nach seinem Amtsantritt fiel der Republikaner mit vergleichsweise kremlfreundlichen Positionen auf.
Selenskyj glaubt an Wirkung von Sanktionen als Druckmittel
Anders als Medwedew lobte der ukrainische Präsident Selenskyj Trumps neue Tonlage. "Wir haben wiederholt betont – und alle Partner wissen das –, dass Sanktionen ein Schlüsselelement sind", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Frieden durch Stärke sei möglich, weil Russland die Sanktionen und daraus entstehenden Verluste spüre, zeigte sich der Ukrainer optimistisch.
Seinen Angaben nach ist Russland derzeit nicht an Frieden interessiert. Die russische Führung tue vielmehr alles, um den Krieg zu verlängern und dem Nachbarn zu schaden. Als Beispiel führte er die nächtlichen Luftangriffe an. Allein in der vergangenen Nacht habe die ukrainische Flugabwehr rund 300 russische Drohnen abgefangen, sagte Selenskyj, der die Produktion von Abfangdrohnen zuletzt zur Priorität erklärt hatte.
Kiew stärkt Geheimdienstoperationen
Aber die ukrainische Führung will sich bei der Landesverteidigung nicht allein auf Abwehrmassnahmen beschränken. Selenskyj kündigte in seiner Rede eine Stärkung des Geheimdienstes SBU an. Mit einem entsprechenden Gesetz habe er besonders die Truppenstärke des Zentrums für Spezialoperationen erhöht. Diese Einheit gehöre zu den schlagkräftigsten bei der Verteidigung gegen die russische Invasion.
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Der SBU hatte Anfang Juni einen aufsehenerregenden Schlag gegen Russlands strategische Bomberflotte geführt. Auf Lkw geladene Drohnen griffen Militärflugplätze weit im russischen Hinterland an und zerstörten etwa ein Dutzend Bomber, mit denen Russland die Ukraine attackiert hatte. (dpa/bearbeitet von fte)