• 22:25 Uhr: ➤ Selenskyj: Weiter schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine
  • 21:10 Uhr: Ukraine weist Berichte über Hinrichtung russischer Kriegsgefangener zurück
  • 19:45 Uhr: Kiew: Russen bauen Stellungen aus und klauen Fahrräder
  • 16:52 Uhr: IAEA meldet Explosionen am Atomkraftwerk Saporischschja: Sicherheit intakt
  • 13:04 Uhr: London: In Russlands Truppen herrschen Führungsschwäche und Vertuschungskultur
  • 10:16 Uhr: US-Minister warnt vor "Putins Kollegen" und einer "möglichen Welt der Tyrannei"
  • 08:30 Uhr: Bericht: Russland will iranische Angriffsdrohnen selbst produzieren

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj: Weiter schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine

  • 22:25 Uhr

Die schweren Kämpfe im Donbass im Osten der Ukraine dauern nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter an. Vor allem das Gebiet um Donezk sei schwer umkämpft, sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Obwohl es wegen der Verschlechterung des Wetters weniger Angriffe gibt, bleibt die Zahl der russischen Artillerieüberfälle leider hoch." Auch aus dem Gebiet Luhansk gebe es Berichte von Gefechten. Allein am Sonntag seien dort von russischer Seite fast 400 Granaten abgefeuert worden, sagte Selenskyj.

Auch der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hatte zuvor von fortgesetzten Zusammenstössen an verschiedenen Frontabschnitten im Osten des Landes berichtet. Bei Luhansk seien mehrere russische Vorstösse abgewehrt worden, hiess es.

Das Verteidigungsministerium in Kiew widersprach unterdessen Spekulationen westlicher Medien und Militärvertreter, wonach im Winter an den Fronten eine Kampfpause eintreten könnte. "Wer über eine mögliche "Pause der Feindseligkeiten wegen der Minustemperaturen im Winter spricht, hat vermutlich noch nie im Januar ein Sonnenbad an der Südküste der Krim genommen", erklärte die Behörde am Sonntag über Twitter.(dpa)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

USA rufen Kiew zu Verhandlungsbereitschaft auf

Die USA haben der ukrainischen Regierung geraten, wieder Verhandlungen mit Russland aufzunehmen. Sie warnten vor einer "Ukraine-Müdigkeit" der westlichen Staaten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nur unter bestimmten Bedingungen zu Gesprächen mit Russland bereit.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 15,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 15. November). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 7,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 15. November).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Ausserdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Im polnischen Przewodów geht eine Rakete nieder und tötet nahe der Grenze zur Ukraine zwei Menschen

Drohnenbilder zeigen die Einschlagstelle der Rakete

Der Einschlag einer Rakete erschüttert die polnische Grenzstadt Przewodów. Zwei Menschen sterben, ein Getreidespeicher wird zerstört. Russland weist jede Schuld für den Unfall von sich. Untersuchungen laufen. Vermutlich handelt es sich um eine fehlgeleitete Flugabwehrrakete der Ukraine. So sieht es vor Ort aus.

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 20. November

Ukraine weist Berichte über Hinrichtung russischer Kriegsgefangener zurück

  • 21:10 Uhr

Kiew hat Berichte über die angebliche Hinrichtung russischer Kriegsgefangener durch ukrainische Soldaten zurückgewiesen. Die ukrainischen Truppen hätten sich vielmehr gegen russische Soldaten zur Wehr gesetzt, die ihre Kapitulation nur vorgetäuscht hätten, erklärte der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez, am Sonntag auf Telegram. Diese Woche waren in russischen Onlinenetzwerken Videos aufgetaucht, die angeblich die Hinrichtung von rund einem dutzend russischer Soldaten durch ukrainische Streitkräfte nach ihrer Kapitulation zeigten.

Auf einem Video sind Soldaten zu sehen, die sich offenbar ergeben und in einem Hinterhof mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen. Kurz darauf sind Schüsse zu hören und das Video bricht abrupt ab. Ein weiteres Video zeigt rund ein dutzend Leichen in Blutlachen. Die Aufnahmen konnten von der Nachrichtenagentur AFP nicht unabhängig verifiziert werden.

Das russische Verteidigungsministerium hatte nach Bekanntwerden der Videos eine Untersuchung wegen "Kriegsverbrechen" gefordert. Die Aufnahmen zeigten die "vorsätzliche und methodische Ermordung" von mehr als zehn russischen Soldaten, erklärte das Ministerium am Freitag.

Lubinez erklärte nun, "Ausschnitte" eines Videos zeigten, dass die russischen Soldaten eine "vorgetäuschte Kapitulation nutzten", um "das Feuer auf die ukrainischen Streitkräfte zu eröffnen". Dies sei ein "Kriegsverbrechen".

Ein UN-Sprecher erklärte auf Anfrage von AFP, die UNO habe "Kenntnis von den Videos" und "untersuche sie". Die UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine hatte vor kurzem mitgeteilt, ihr lägen glaubwürdige Berichte über Folter und Misshandlungen von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten vor.(dpa)

+++

Kiew: Russen bauen Stellungen aus und klauen Fahrräder

  • 19:45 Uhr

Nach ihrem Rückzug auf das Ostufer des Flusses Dnipro bei Cherson in der Südukraine bauen russische Soldaten dort nach Angaben aus Kiew neue Abwehrstellungen aus. Gleichzeitig seien sie etwa im Bezirk Kachowka vermehrt dazu übergegangen, Fortbewegungsmittel der Zivilbevölkerung zu stehlen, teilte der ukrainische Generalstab in Kiew am Sonntag mit. "Sie stehlen der Bevölkerung ihre Privatautos, Motorräder und sogar Fahrräder", hiess es in der Mitteilung.

Derartige Raubzüge in besetzten Gebieten seien meist Vorboten weiterer Rückzüge der Truppen. Schon beim Abzug russischer Einheiten aus Isjum in der Region Charkiw im Osten der Ukraine hätten sich die Besatzer an den Fahrrädern der Bevölkerung "bedient", da ihnen der Treibstoff für ihre Fahrzeuge ausgegangen sei, hiess es weiter. (dpa)

+++

IAEA: Explosionen am Atomkraftwerk Saporischschja - Sicherheit intakt

  • 16:52 Uhr

Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat es nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wieder mehrere starke Explosionen gegeben. IAEA-Experten vor Ort hätten von Dutzenden Einschlägen in der Nähe und auf dem Gelände der grössten europäischen Atomanlage berichtet, teilte die Behörde am Sonntag mit. Die Vorfälle am Samstag und Sonntag hätten eine Periode relativer Ruhe in der von Russland besetzten Anlage abrupt beendet, sagte Generaldirektor Rafael Grossi laut Mitteilung.

IAEA-Experten sahen die Explosionen demnach teils von ihren Fenstern aus. Das Management der Anlage habe Schäden an einigen Gebäuden, Systemen und Geräten gemeldet. Die Schäden beeinträchtigten aber bislang nicht die nukleare Sicherheit. Es habe keine Verletzten gegeben.

Russland und die Ukraine beschuldigten sich gegenseitig, das Kernkraftwerk seit Samstag massiv mit Artillerie zu beschiessen. Allein am Sonntagmorgen sei mit zwölf grosskalibrigen Geschossen auf die Anlage gezielt worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Elf Geschosse seien zwischen den Reaktorblöcken eingeschlagen, eines habe das Dach einer Sonderstation getroffen. Die Strahlung in der Umgebung des Kernkraftwerks sei normal, sagte auch Konaschenkow.

Der ukrainische Kraftwerkbetreiber Enerhoatom sprach indes von mindestens zwölf Angriffen von russischer Seite, durch die mehrere Infrastrukturanlagen des Atomkraftwerks beschädigt worden seien. Der Umfang der Schäden und Zerstörungen werde noch ermittelt, hiess es in einer bei Telegram veröffentlichten Mitteilung von Enerhoatom. (dpa)

+++

Ukrainischer Präsidentenberater: Verhandlungen mit Russland kämen Kapitulation gleich

  • 15:14 Uhr

Die Ukraine hat Vorschläge zu Verhandlungen mit Russland erneut zurückgewiesen. "Wenn man auf dem Schlachtfeld die Initiative ergreift, ist es ein wenig bizarr, Vorschläge zu erhalten wie: 'Ihr werdet sowieso nicht alles mit militärischen Mitteln erreichen, ihr müsst verhandeln'", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP in Kiew. Dies würde bedeuten, dass das Land, "das seine Gebiete zurückgewinnt, vor dem Land kapitulieren muss, das verliert".

US-Medien hatten kürzlich berichtet, hochrangige US-Vertreter würden die Ukraine zunehmend dazu drängen, Verhandlungen mit Russland in Erwägung zu ziehen. Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat entsprechende Vorschläge ohne einen vorherigen Rückzug der russischen Truppen aus der gesamten Ukraine bislang abgelehnt. US-Generalstabschef Mark Milley hatte zudem kürzlich gesagt, ein militärischer Sieg sei wahrscheinlich nicht mit militärischen Mitteln zu erreichen.

Podoljak zufolge hat Moskau Kiew bislang "keinen direkten Vorschlag" für Friedensgespräche unterbreitet. Stattdessen ziehe Russland es vor, diese über Vermittler zu überbringen und einen Waffenstillstand ins Gespräch zu bringen.

Kiew betrachtet solche Gespräche als Manöver Moskaus, um Zeit zu gewinnen und eine neue Offensive vorzubereiten. "Russland will keine Verhandlungen. Russland führt eine als 'Verhandlungen' bezeichnete Kommunikationskampagne", sagte Podoljak. (afp)

+++

London: In Russlands Truppen herrschen Führungsschwäche und Vertuschungskultur

  • 13:04 Uhr

Trotz eines relativ geordneten Rückzugs der russischen Truppen aus dem ukrainischen Gebiet Cherson sind Moskaus Streitkräfte nach Einschätzung britischer Militärexperten von Führungsschwäche und einer Kultur der Vertuschung geprägt. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums in London am Sonntag hervor. Demnach mangelt es auf mittlerer und unterer Befehlsebene an militärischer Führung.

Während des Rückzugs aus dem Gebiet und der Stadt Cherson nordwestlich des Flusses Dnipro hätten die Russen zwar eher wenige Fahrzeuge verloren und einen Grossteil der zurückgelassenen Ausrüstung erfolgreich zerstört, damit sie nicht in die Hände der Ukrainer falle. Dies sei wahrscheinlich zum Teil auf ein effektives Kommando unter dem Befehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine, General Sergej Surowikin, zurückzuführen. Die Führung in Moskau hatte Surowikin Anfang Oktober nach zahlreichen Niederlagen eingesetzt.

Auf unterer und mittlerer Führungsebene sehe es anders aus: "So sind beispielsweise in den letzten Monaten zwei dem östlichen Militärbezirk unterstellte Kompanien geflohen, nachdem ihr Kommandeur getötet worden war", hiess es in dem Bericht der Briten. "Andere Offiziere haben wahrscheinlich gelogen, um den Vorfall zu vertuschen."

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

+++

Ermittler ziehen vorerst vom Raketeneinschlagsort in Polen ab

  • 12:13 Uhr

Nach dem tödlichen Einschlag einer Rakete im polnischen Grenzgebiet zur Ukraine haben Einsatzkräfte und Ermittler den Ort der Explosion vorerst verlassen. Am Ortseingang des Dorfes Przewodow seien keine Polizisten mehr zu sehen, die zuvor das Gelände um die Einschlagsstelle gesichert hätten, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur PAP am Sonntag. Von offizieller Seite gab es keine Angaben dazu. Auch auf dem Gelände des Getreidespeichers, das von der Rakete getroffen wurde, seien am Sonntag keine Einsatzkräfte, Ermittler und Experten mehr tätig gewesen. Dort klafft den Angaben zufolge ein fünf Meter tiefer Einschlagskrater.

In dem Dorf nur sechs Kilometer von der Grenze zur Ukraine war am Dienstag eine Rakete eingeschlagen. Zwei Menschen wurden getötet. Zurzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde. Unmittelbar nach der Explosion war in Medienberichten auch von einer russischen Rakete die Rede. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält bislang an der Behauptung fest, dass es eine russische Rakete gewesen sei. Er hat aber eingeschränkt, dass er nicht mit absoluter Sicherheit wisse, was passiert sei. (dpa)

+++

Ukrainische Ermittler: Mehr als 8.300 Zivilisten im Krieg getötet

  • 11:16 Uhr

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar sind nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft mehr als 8.300 Zivilisten getötet worden. Unter ihnen seien 437 Kinder, teilte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin nach Angaben des Internetportals "Unian" vom Sonntag mit. Mehr als 11.000 Menschen seien in dem fast neun Monate andauernden Krieg verletzt worden. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte Kostin zufolge aber höher liegen, da ukrainische Behörden zu einigen von Russland besetzten Gebieten noch keinen Zugang hätten.

Die ukrainischen Behörden registrierten den Angaben zufolge mehr als 45.000 Kriegsverbrechen. 216 Personen seien als mutmassliche Kriegsverbrecher gemeldet worden, darunter 17 russische Kriegsgefangene. Von 60 angeklagten Personen seien bisher zwölf verurteilt worden.

Die ukrainischen Behörden stossen in befreiten Gebieten rund um Cherson, Charkiw und Donezk nach offizieller Darstellung auf immer mehr Beweise für Gräueltaten der einstigen russischen Besatzer. In den vergangenen zwei Monaten seien in diesen Gebieten bereits über 700 Leichen entdeckt worden, hatte Kostin am Samstagabend im Staatsfernsehen gesagt. In rund 90 Prozent der Fälle habe es sich um Zivilpersonen gehandelt. (dpa)

+++

Kiew: Russen verlegen Einheiten in die Ostukraine

  • 10:48 Uhr

Die russischen Streitkräfte verlegen nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs aus dem Gebiet Cherson abgezogene Einheiten in die Gebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine. In Luhansk richteten die russischen Besatzer zusätzliche Kontrollpunkte ein, um Deserteure zu identifizieren und festzunehmen, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntag mit.

Die russische Armee greife zwar massiv mit Raketen an, es sei aber wahrscheinlich noch zu früh, von einer neuen Grossoffensive zu sprechen, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, dem Internetportal "Ukrajinska Prawda" zufolge im ukrainischen Fernsehen. Es komme aber im Donbass in der Ostukraine zu schweren Kampfhandlungen.

Die russischen Truppen hatten erst vor kurzem die Grossstadt Cherson und das umliegende Gebiet nordwestlich des Flusses Dnipro geräumt und sich unter dem Druck der ukrainischen Streitkräfte auf die östliche Seite des Dnipro zurückgezogen.

Seit Samstag konnten ukrainische Einheiten dem Generalstab zufolge zahlreiche russische Angriffe in den Gebieten Luhansk und Donezk abwehren. Das ukrainische Militär zählte rund 60 russische Attacken mit Raketenwerfern. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)

+++

US-Minister warnt vor "Putins Kollegen" und einer "möglichen Welt der Tyrannei"

  • 10:16 Uhr

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat vor den Risiken einer weltweiten Verbreitung von Atomwaffen gewarnt, sollte Moskau die Oberhand gewinnen.

"Putins Kollegen, die Autokraten, schauen zu. Und sie könnten durchaus zu dem Schluss kommen, dass der Besitz von Atomwaffen ihnen einen eigenen Jagdschein verschaffen würde", sagte Austin am Samstag in einer Rede vor einem Sicherheitsforum in Kanada. "Und das könnte eine gefährliche Spirale der nuklearen Proliferation in Gang setzen."

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei ein Vorgeschmack auf "eine mögliche Welt der Tyrannei und des Aufruhrs", so Austin weiter. Russland verstosse gegen Kriegsgesetze.

Der Verteidigungsminister kritisierte den russischen Raketenbeschuss auf "unschuldige Ukrainer", die infolgedessen nun ohne Strom und Wasser auskommen müssen. "Das sind nicht nur Ausrutscher. Das sind keine Ausnahmen von der Regel. Das sind Gräueltaten", sagte Austin. (ari)

+++

Bericht: Russland will iranische Angriffsdrohnen selbst produzieren

  • 08:30 Uhr

Russland hat laut einem US-Medienbericht ein Abkommen mit dem Iran geschlossen, um iranische Angriffsdrohnen für den Krieg gegen die Ukraine im eigenen Land herzustellen. Derzeit werde daran gearbeitet, die Produktion binnen Monaten in Gang zu bringen, schrieb die "Washington Post" am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die Vereinbarung sei Anfang November im Iran ausgehandelt worden.

Russland setzte im Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits hunderte sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Schahed-136 ein. Sie können einige hundert Kilometer weit fliegen, kreisen eine Zeit lang über einem Zielgebiet und stürzen dann mit einer Sprengladung auf ein Ziel herab. Die russische Armee setzt die Drohnen unter anderem für Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur ein. Mit einer eigenen Produktion könnte Russland die Attacken ausweiten.

Aktuell sei die iranische Seite dabei, Konstruktionsunterlagen und Schlüsselkomponenten für die Produktion zu übergeben, schrieb die "Washington Post". Sie bezog sich auf drei Regierungsbeamte. Sie seien mit Geheimdienst-Erkenntnissen vertraut, die amerikanischen und anderen westlichen Geheimdiensten vorlägen. (dpa)

+++

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.