• In die Affäre um vertrauliche und geheime Dokumente im Privathaus von US-Präsident Joe Biden kommt keine Ruhe.
  • Wie das Weisse Haus am Samstag mitteilte, wurden fünf weitere Seiten aus Bidens Zeit als Vizepräsident in einem Nebenraum seiner Garage entdeckt.
  • Der Fall ist für Biden heikel - Vergleiche zur Mar-a-Lago-Affäre um Donald Trump werden schnell gezogen.

Mehr News zur US-Politik

Im Privathaus von US-Präsident Joe Biden sind fünf weitere Seiten an vertraulichen Dokumenten gefunden worden. Wie das Weisse Haus am Samstag mitteilte, wurden die Dokumente aus Bidens Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama in einem Nebenraum der Garage entdeckt, als Bidens Rechtsberater Richard Sauber das Haus in Wilmington im Bundesstaat Delaware am Donnerstag besuchte.

Bereits am Donnertag wurde durch den Justizminister ein Sonderermittler eingesetzt

Zuvor waren bereits einige Dutzend vertrauliche und geheime Dokumente in einem ehemaligen Büro Bidens in Washington und in der Garage seines Privathauses in Delaware gefunden worden. Am Donnerstag hatte US-Justizminister Merrick Garland einen Sonderermittler damit beauftragt, den Fund zu untersuchen. Der frühere Bundesstaatsanwalt Robert Hur soll insbesondere prüfen, ob Gesetze verletzt wurden.

Lesen Sie auch: Dokumentenfunde bei Biden: Kurzes Störfeuer oder echtes Desaster?

Bidens Rechtsberater Sauber erklärte, die Papiere seien wohl "unabsichtlich verlegt" worden. Er unterstrich, dass der Präsident mit dem Sonderermittler kooperieren werde. Biden selbst hatte sich "überrascht" über den Fund vertraulicher Dokumente in seinem ehemaligen Büro gezeigt. Später teilte er mit, seine Anwälte hätten mehrere Orte nach Staatsdokumenten abgesucht und die Suche am Mittwochabend abgeschlossen.

Der Vorfall ist für Biden heikel: Er bietet Anlass zu Vergleichen mit dem Fund von etlichen vertraulichen Regierungsdokumenten im Luxusanwesen seines Vorgängers Donald Trump in Florida. Auch in Trumps Fall hatte Garland einen Sonderermittler eingesetzt. Ein Gesetz in den USA aus dem Jahr 1978 verpflichtet Präsidenten und Vizepräsidenten, alle ihre E-Mails, Briefe und andere Dokumente an das Nationalarchiv abzugeben.

Die ersten Unterlagen wurden schon im November gefunden

Bei Biden waren die ersten Unterlagen bereits eine Woche vor den Kongress-Zwischenwahlen im November gefunden worden, das Weisse Haus räumte den Fund aber erst am Montag ein. Politiker der oppositionellen Republikaner erhoben daher den Vorwurf der Vertuschung sowie einer ungleichen Anwendung des Gesetzes in den Fällen Biden und Trump.

Die Republikaner im US-Kongress kündigten eine eigene Untersuchung zu den Dokumentenfunden bei Biden an. Rechtsexperten sehen allerdings grundlegende Unterschiede zwischen beiden Fällen, insbesondere angesichts des riesigen Umfangs der Dokumentenfunds in Trumps Anwesen.(afp/jst)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.