Herausforderer Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump in Pennsylvania überholt. Gewinnt er diesen Bundesstaat, ist ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen.

Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Live-Blog zur US-Wahl.

Es hatte sich angedeutet. Joe Biden überholt in der aktuellen Stimmauszählung Donald Trump im Swing State Pennsylvania. Aber: Die Auszählung dauert weiter an, das ist nur ein Zwischenstand. Sollte Biden jedoch Pennsylvania mit seinen 20 Wahlleuten für sich entscheiden, hat er mehr als 270 Wahlleute, was einem Sieg gleichkäme.

Nach Hochrechnungen von CNN hatte er um 15 Uhr europäischer Zeit einen Vorsprung von rund 5.500 Stimmen - und das obwohl er zu Beginn der Wahlnacht noch einen Rückstand von mehr als 500.000 Stimmen hatte.

Biden liegt auf Kurs

Der Demokrat führt damit in vier von noch fünf umkämpfen Staaten. In Georgia übernahm Biden ebenfalls eine knappe Führung - er hat nach bisheriger Auszählung dort rund 1.100 Stimmen mehr. In den beiden westlichen Staaten Nevada und Arizona beträgt sein Vorsprung mehr als 11.000 und mehr als 47.000 Stimmen. In Arizona hatte die Nachrichtenagentur AP bereits in der Wahlnacht einen Sieg für Biden gemeldet. Andere Medien sind noch vorsichtig. In beiden Staaten kommt die Auszählung der Stimmen nur langsam voran.

Michigan und Wisconsin: Warum Trump viele Wähler im "Rust Belt" verlor

Der "Rust Belt" gilt als industrielles Herz der USA. Trump konnte hier 2016 viele Stimmen holen, da er den Arbeitern Jobs und Wohlstand versprach. Eingelöst hat er seine Versprechen aber nur teilweise.

In North Carolina, dem ebenfalls noch nicht entschiedenen Bundesstaat, lag Amtsinhaber Trump nach dem vorläufigem Auszählungsstand von 95 Prozent mit mehr als 76.000 Stimmen vorn. Alaska, wo es ebenfalls noch kein Ergebnis gibt, gilt als sicherer Staat für die Republikaner.

Donald Trumps Live-Rede von TV-Sendern abgebrochen

Mit einem Auftritt im Weissen Haus machte der amtierende Präsident jedoch deutlich, dass er sich mit einer Niederlage keinesfalls abfinden will. Der 74-Jährige stellte sich als Opfer systematischen Wahlbetrugs dar - allerdings ohne jegliche Beweise für seine Behauptungen zu nennen. Mehrere US-Fernsehsender brachen daraufhin ihre Live-Übertragung aus dem Weissen Haus ab. Mehrere Sender unterzogen Trumps Behauptungen einem Faktencheck.

Das Rennen war auch mehr als 48 Stunden nach Schliessung der letzten Wahllokale in mehreren Bundesstaaten noch nicht entschieden. Ein Grund dafür sind die vielen Wähler, die sich wegen der Corona-Pandemie für eine Briefwahl entschieden hatten. Ausserdem durfte per Gesetz beispielsweise in dem hart umkämpften Pennsylvania niemand vor dem Wahltag Briefwahlstimmen auszählen. Angesichts des knappen Rennens zögerten die US-Medien damit, einen Gewinner der Präsidentenwahl auszurufen. (dpa/sap)

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