Tyson ist nicht der erste: Absurde Box-Duelle im Überblick

Der Boykampf zwischen Antonio Inoki und Muhammad Ali im Jahr 1976 war kontrovers. Denn bei diesem Kampf traf professionelles Boxen auf japanisches Wrestling.

Eigentlich sollte der Kampf nach klassischen Boxregeln stattfinden. Allerdings bestand Inoki darauf, auch Elemente aus dem Wrestling einfliessen zu lassen. Während Inoki Ali also vom Ringboden aus gegen die Beine trat, versuchte der meist vergeblich, mit seinen Fäusten den Gegner zu attackieren.

Nach 15 Runden gab es zur Enttäuschung der Zuschauer keinen wirklichen Sieger. Die Ringrichter werteten das Match, das als grosses Flop in die Geschichte einging, als Unentschieden.

Die Boxlegende Oscar de la Hoya wurde 2009 im Rahmen einer Show "Shaq Vs.“ von der Basketballikone zum Kampf herausgefordert. "Shaq" und er stiegen in einem Hotel in Paradise/Nevada mit Kopfschutz in den Ring. Die Grössenunterschiede der beiden ergaben ein absurdes Bild im Ring. In den fünf Runden dominierte de la Hoya, der erst kurz zuvor seine Karriere beendet hatte. "Ich hielt mich zurück“, sagte O'Neal, "weil er mein Freund ist“. (Mit Material des SID)

Ebenfalls heiss diskutiert wurde der Kampf zwischen Floyd Mayweather Jr. und Conor McGregor. Im Jahr 2017 trafen der Boxer und der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer in Las Vegas in einem Boxkampf aufeinander. Mayweather Jr. hatte seine Karriere im Profiboxen mit einer Bilanz von 49 Siegen ohne Niederlage gerade beendet. Sein Kontrahent war in diesem Sport noch Neuling und ging als klarer Aussenseiter in den Kampf.

Laufe des als "Money Fight" betitelten Kampfes hatte der Ire McGregor (l.) immer mehr Probleme mit dem Tempo und verfehlte mit seinen Schlägen oft das Ziel.

Der Sieger hiess nach zehn Runden wenig überraschend Mayweather, der Amerikaner feierte seinen 50. Profisieg und ein hohes Preisgeld. Denn der Kampf war auch wirtschaftlich ein voller Erfolg – ein wahrer "Money Fight" also.

Endgültig die Grenzen zwischen Unterhaltung und Sport verschmelzen liess der Kampf zwischen Mayweather Jr. und dem Influencer und Youtuber Logan Paul im Jahr 2021.

Der Kampf wurde ohne Punkte und Sieger geführt. Das einzige Ziel: die Zuschauer zu unterhalten und Geld in die Kasse zu spülen. Im Laufe des Kampfes wurde schnell klar, dass Mayweather seinem Konkurrenten überlegen war, der vor allem überfordert mit der Schnelligkeit zu sein schien.

Erst nach acht Runden war der Kampf vorbei, später verriet Mayweather jedoch: "Wenn es ein echter Kampf gewesen wäre, wäre es ein K.o. in der ersten Runde geworden." Neben grosser Aufmerksamkeit sorgte auch dieser Kampf für einen ordentlichen finanziellen Gewinn bei allen Beteiligten.

Mit Boxer Tyson Fury und MMA-Kämpfer Francis Ngannou trafen im Jahr 2023 erneut zwei Sportler aus unterschiedlichen Welten aufeinander. Wieder ging es ums Boxen, Fury ging als klarer Favorit in den Kampf.

Ngannou hatte zwar noch nie professionell geboxt, schien aber trotzdem gegen Fury mithalten zu können. In der dritten Runde schickte der Franzose seinen Gegner sogar zu Boden. Das war letztlich der Weckruf für Fury, der von da an die Kontrolle übernahm.

Schlussendlich konnte der Brite den Kampf nach Punkten noch für sich entscheiden, auch wenn die Entscheidung der Punktrichter umstritten war – zwei von ihnen stimmten für Fury als Gewinner, einer favorisierte Ngannou. Der Profi-Boxer war nach dem Kampf gegen den Neuling aus einem anderen Sport dennoch blamiert.