Die Langeweile beim Rennen in Monaco bleibt ein Problem, die vermeintliche Lösung war keine. Nun diskutiert die Formel 1 weiter - und ruft nach einem Umbau.

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Max Verstappen machte sich lustig, so weit war es also schon gekommen. Die Formel 1 und ihre Ideen für mehr Spannung in Monaco, das sei ja fast schon "wie bei Mario Kart. Vielleicht werfen wir bald mit Bananenschalen?", sagte der Weltmeister lachend. George Russell hatte auch noch eine Idee: "Sprinkler" an den Autos, um die Konkurrenz ins Schleudern zu bringen.

Der grosse Rettungsversuch für den stets so langweiligen Grand Prix im Fürstentum war also gescheitert. Die Pflicht zu zwei Stopps am Sonntag hatte Unruhe gebracht und auch Verwirrung - aber eben keinen besseren Rennsport, da waren sich alle einig. Die Formel 1 steht in der ewigen Diskussion, was man denn jetzt anstellen soll mit diesem 75 Jahre alten Rennen in den engen Strassen, damit wieder am Ausgangspunkt.

"Das fundamentale Problem ist, dass du hier nicht überholen kannst", sagte Red Bulls Teamchef Christian Horner. Die Idee für dieses Wochenende lautete ja: Mit mehr als nur einem Pflichtstopp wird das Feld eher durchgemischt, riskante Strategien werden belohnt, der Rennausgang ist ungewiss. Das Ergebnis: Lando Norris gewann, der Titelkandidat im überlegenen McLaren.

Zwar brachte die neue Regel durchaus ein neues Element, aber der Sieger selbst erklärte, was aus Sicht der Fahrer das Problem damit ist. "Die Leute warten mit ihren Stopps dann auf eine Rennunterbrechung oder ein Safety Car, da geht es also um Glück", sagte Norris: "In dem Fall bekommt man vielleicht sogar einen anderen Sieger, aber das wäre ja kein verdienter Sieger. Ich will, dass der Beste gewinnt."

Sieger Norris: "Überholen war hier noch nie eine Sache"

Was also tun? Dazu gibt es unterschiedlichste Meinungen, darunter auch diese: Lasst Monaco einfach, wie es ist. "Überholen war hier noch nie eine Sache", sagte Norris, "seit mehr als 70 Jahren ist das so. Ich verstehe nicht, warum die Leute dann so hohe Erwartungen haben."

Viele wollen sich allerdings auch nicht zufrieden geben mit einem schönen Rahmen und einem spannenden Qualifying. Das Rennen in der jetzigen Form sei "ziemlich albern, nicht mal wirklich ein Rennen", sagte etwa Russell. "Wir alle wollen hierherkommen, weil es Monaco ist, weil es Prestige hat", meinte Horner, "aber letztlich muss auch alles mit der Zeit gehen, oder nicht?"

Und mit der Zeit gehen heisst für viele: Die Autos sind viel grösser als früher, also sollte auch die Strecke wachsen. Es gebe ja "noch ein paar Grundstücke hier in Monaco", sagte Williams-Pilot Alex Albon, "vielleicht wäre es ja an der Zeit, etwas zu ändern." Auch Horner wünscht sich, dass die Bagger anrücken, dass irgendwo "eine längere Bremszone" entsteht: "Vielleicht am Ausgang des Tunnels. Es müsste ja nur eine einzige Überholmöglichkeit geben."

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Der ganz grosse Handlungsdruck besteht allerdings gar nicht mehr für den Ausrichter, den Automobile Club de Monaco. Jahrelang hatte es nur Kurzzeitverträge für die Strecke gegeben, der neue Kontrakt läuft nun allerdings bis 2031. Das Fürstentum hatte zu diesem Zweck einige Zugeständnisse gemacht - ein Umbau der Strecke gehörte nicht dazu.

Und so dürfte es weiter eng zugehen in Monacos Strassen, die Diskussionen halten an. Vielleicht ist im kommenden Jahr dann Verstappens Idee an der Reihe. (sid/bearbeitet von jum)