Rein sportlich ging es beim 1:0-Sieg des FC Bayern bei Carl Zeiss Jena um nichts mehr, dennoch war Bayern-Trainer Alexander Straus nach dem Spiel sichtlich erbost. Was ihn so aufregte? Der Zustand des Jenaer Rasens.
Die Bayern-Frauen taten sich an diesem Montagabend schwer, fast wären sie bei Jena gestolpert, am Ende reichte es doch zu einem 1:0-Sieg durch einen Last-Minute-Treffer von Michelle Ulbrich.
Nach dem Spiel wollte sich Bayern-Trainer Alexander Straus auch gar nicht allzu lange mit einer Analyse des Spiels aufhalten. Schliesslich sind die Bayern schon Double-Sieger und auch für Jena ging es um nichts mehr.
Entsprechend kurz und knapp fasste Straus bei Sport1 zusammen: Es habe heute ein Team gegeben, das spielen wollte und eins, dass das Spiel zerstören wollte. Vor allem defensiv habe es Jena sehr gut gemacht.
Straus wütet: "Sehr gefährlich"
Ein anderes Thema trieb den scheidenden Bayern-Coach jedoch deutlich mehr um. Im Interview liess er seinem Ärger freien Lauf: "Es ist unglaublich, dass wir in Deutschlands höchster Spielklasse sind, die die grossen Ligen in England und den USA herausfordern will und es hier einem Team erlaubt ist, einfach den Rasen nicht zu bewässern", schimpfte Straus. "Die Qualität des Spiels ist das eine Thema, Verletzungen das andere", erklärte er weiter. Verletzungen seien ein grosses Thema im Frauenfussball und man müsse alles tun, um sie zu verhindern. "Ein trockener Rasen mit sehr viel Reibung ist in dieser Hinsicht sehr gefährlich."
Tatsächlich kommt es im Fussball der Frauen immer wieder zu schweren Verletzungen, vor allem Kreuzbandrissen. Ein unebener, schwierig zu bespielender Rasen kann das Risiko einer solchen Verletzung vermutlich erhöhen. Dass der Rasen in Jena nicht gewässert wurde, hat vermutlich auch taktische Hintergründe. Schliesslich können spielstarke Teams wie die Bayern auf einem trockenen Rasen viel schlechter den Ball laufen lassen.
Straus jedenfalls wollte sich gar nicht recht beruhigen: "Ich rede ja gar nicht von den unteren Ligen, aber das ist die höchste Liga. Es ist möglich, den Rasen zu wässern. Das ist für mich unglaublich, dass das erlaubt ist."
Für Straus selbst war es das vorletzte Spiel auf der Bayern-Bank. Nach dem Ende der Saison verabschiedet er sich von den Münchnerinnen und schliesst sich Angel City FC in den USA an. (ska)
Verwendete Quelle:
- sport1.de: Bayern-Trainer stocksauer