Genf - Als Vorbilder für Diversität in der Fussball-Szene gelten Pernille Harder und Magdalena Eriksson vom FC Bayern München schon lange. Jetzt treffen die beiden Verlobten erstmals bei einer Europameisterschaft aufeinander. In der Vorrundenpartie am Freitag (18.00 Uhr/ARD und DAZN) in Genf fordert die dänische Starstürmerin Harder die schwedische Abwehrchefin Eriksson.

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"Das wird sehr, sehr besonders", sagte Harder der "Süddeutschen Zeitung". "Normalweise wünsche ich mir, dass Magda erfolgreich ist. Aber bei diesem Spiel nicht, diesmal hoffe ich, dass sie verliert."

Eriksson erklärte: "Wir versuchen das Ganze ein bisschen herunterzuspielen." Das Beste sei, "mit der gleichen Einstellung wie immer reinzugehen".

Seit 2014 ein Paar

Die 32 Jahre alte Harder, zweimalige "Europas Fussballerin des Jahres" und früher beim VfL Wolfsburg, und die ein Jahr jüngere Eriksson sind das bekannteste Paar beim Turnier - und sehr beliebt in der queeren Kommune.

Drei Jahre lang spielten sie gemeinsam beim FC Chelsea, seit 2023 tragen sie das Bayern-Trikot und holten in der abgelaufenen Saison das Double. Seit 2014 sind Harder und Eriksson schon ein Paar. Im Februar schüttelten sie sich bei einem Nations-League-Spiel als Kapitäninnen ihrer Nationalteams die Hand. Während der Partie bekam Harder dann einmal sogar den Ellbogen ihrer Partnerin ins Gesicht.

"Wenn ich während des Spiels anfangen würde, an Pernille als meine Partnerin statt an meine Gegenspielerin zu denken, würde ich meinen Stil verlieren", sagte Eriksson. Zuletzt waren die beiden als Model für die "Vogue Scandinavia" zu sehen. "Magda ist zu Hause der Boss", erklärte Harder da.

Bekannt wurde das Duo bei der WM 2019 in Frankreich, als sich Dänemark nicht qualifiziert hatte und Harder im Schweden-Trikot auf der Tribüne sass. Nach dem Achtelfinalsieg gegen Kanada beglückwünschte Eriksson mit einem Kuss - das Foto wurde überall verbreitet.

Pernille Harder und Magdalena Eriksson
Meisterliches Paar beim FC Bayern: Pernille Harder (Mitte) und Magdalena Eriksson (l.) © dpa / Harry Langer/dpa

"Danach haben sich im Frauenfussball viel mehr Spielerinnen geoutet", sagte Harder. "Es ist schön zu sehen, dass es ganz normal ist, zu lieben, wen man halt liebt."  © Deutsche Presse-Agentur