Die ukrainische Tennisspielerin Jelina Switolina wird nach einer Niederlage übel beschimpft. Hasskommentare kommen vor allem von verärgerten Sportwetten-Fans.
Die ukrainische Weltklasse-Tennisspielerin Jelina Switolina hat Hasskommentare in den sozialen Medien gegen sich öffentlich gemacht. In einer der zahlreichen Nachrichten, die sie auf ihrem Account teilte, hiess es: "Ich hoffe, du stirbst heute Nacht".
Switolina, die zuvor im Viertelfinale des WTA-Turniers im kanadischen Montreal klar verloren hatte, antwortete auf die beleidigenden Nachrichten mit einer Botschaft: "An alle Wetter: Ich bin Mutter, bevor ich Athletin bin. Die Art und Weise, wie ihr mit Frauen – mit Müttern – sprecht, ist beschämend. Wenn eure Mütter eure Nachrichten sehen würden, wären sie angewidert."
Mit 2:6, 2:6 war Switolina zuvor gegen die ehemalige japanische Weltranglisten-Erste Naomi Osaka ausgeschieden. Die 30 Jahre alte Ukrainerin ist verheiratet mit dem französischen Profi Gael Monfils, die beiden haben eine Tochter. Sie ist die Nummer 13 der Welt.
"Dein Land befindet sich im Krieg, und du machst dich da draussen so lächerlich"
"An alle Sportwetten-Fans", schrieb Switolina am Anfang ihres Social-Media-Beitrags, in dem sie eine Anzahl der erschreckenden Nachrichten teilte. Laut dem Tennisverband WTA kommen weltweit rund 40 Prozent aller Hassnachrichten an Tennisprofis von verärgerten Fans von Sportwetten.
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Die von ihr veröffentlichten Hasskommentare bezogen sich auch auf den russischen Angriffskrieg gegen ihre Heimat: "Dein Land befindet sich im Krieg, und du machst dich da draussen so lächerlich", hiess es beispielsweise.
"Widerlich", kommentierte der australische Profi Nick Kyrgios die Beleidigungen gegen seine Tenniskollegin.
WTA will mit Künstlicher Intelligenz gegen Online-Hass im Tennis vorgehen
Hassbotschaften in den sozialen Netzwerken sind im Tennis längst kein Einzelfall. Auch die Hamburgerin Eva Lys hat - wie andere - schon auf die Problematik aufmerksam gemacht.
Um die Spielerinnen im Internet besser zu schützen, führte die Damen-Profiorganisation WTA zu Beginn des vergangenen Jahres mit anderen Organisationen eine technologische Lösung ein. Künstliche Intelligenz soll Botschaften filtern. Tausende Posts und Kommentare, die die Regeln brechen, werden so aufgedeckt. (dpa/bearbeitet von msb)