Der 35 Jahre alte Warsteiner ringt nach schwachem Start den Amerikaner Mackenzie McDonald in vier Sätzen nieder.

Schwach gestartet, zurückgekämpft, am Ende der glückliche Sieger: Jan-Lennard Struff hat bei den US Open die zweite Runde erreicht. Der 35 Jahre alte Warsteiner, der sich über die Qualifikation ins Hauptfeld des letzten Grand Slams des Jahres gespielt hatte, besiegte den fünf Jahre jüngeren Amerikaner Mackenzie McDonald 3:6, 7:6 (7:4), 6:3, 6:3. In der zweiten Runde trifft er auf den an Nummer elf gesetzten Dänen Holger Rune.

"Am Anfang bin ich nicht in den Rhythmus gekommen. Es waren nicht so leichte Bedingungen heute, sehr windig. Ich habe nicht so einen guten Touch entwickelt. Ich habe mich dann hineingearbeitet, auch dank der deutschen Zuschauer", sagte Struff bei Sky: "Das war unglaublicher Support, Wahnsinn."

14 Niederlagen in Auftaktmatches

Bereits 14 Mal hatte Struff in diesem Jahr schon sein Auftaktmatch bei einem Turnier auf der ATP-Tour verloren. Eine weitere Niederlage in der ersten Runde verhinderte der Davis-Cup-Spieler durch seinen grossen Kampfgeist, der ihn gegen die Nummer 100 der Weltrangliste durch einige Schwächephasen trug. Nach 2:52 Stunden, 18 Assen und 14 Doppelfehlern nutzte er gegen den körperlich nachlassenden McDonald bei eigenem Aufschlag seinen ersten Matchball.

Struff, derzeit die Nummer 144 der Weltrangliste, hatte grosse Mühe, in das Match auf Court 12 zu kommen. Nur selten gelang es ihm zunächst, seinen Gegner unter Druck zu setzen. Der 30 Jahre alte Amerikaner diktierte die Ballwechsel von der Grundlinie. Erst mit einem Rebreak zum 2:2 im zweiten Satz fand Struff langsam einen Rhythmus.

Struff wackelt - aber er fällt nicht

Jedes Spiel war nun ein zähes Ringen, Struff wackelte dabei einige Male bedenklich, behielt aber die Nerven. Beim Stand von 5:4 war er dann nur noch zwei Punkte vom Satzausgleich entfernt, konnte die Chance nicht nutzen - holte sich aber im Tiebreak bei der ersten Gelegenheit den mehr als eine Stunde dauernden Durchgang.

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McDonald schien danach die Luft auszugehen, er wirkte angeschlagen, versuchte, die Ballwechsel kurz zu halten. Struff witterte umgehend seine Chance, drückte aufs Tempo, spielte mit mehr Entschlossenheit und Energie. Nach einigen Wacklern holte er sich den dritten Satz, danach willensstark auch den Sieg. (sid/bearbeitet von phs)