Die niederländische Kronprinzessin Amalia beginnt im September eine militärische Ausbildung am "Defensity College". Ihre Entscheidung löste einen regelrechten Ansturm aus, der bei der Einrichtung einen bitteren Beigeschmack hinterlässt.
Vor wenigen Wochen hatte der niederländische Königspalast bekanntgegeben, dass Kronprinzessin Amalia bald ein zweites Bachelorstudium aufnehmen und parallel dazu am Ausbildungsprogramm des "Defensity College" teilnehmen wird.
Doch die Ankündigung hat unerwartete Folgen: Seitdem gab es einen regelrechten Ansturm auf die weiteren freien Plätze des Programms. Wie das niederländische Nachrichtenportal "nu.nl" berichtet, gingen im vergangenen Monat 206 Anmeldungen ein – fast doppelt so viele wie die üblichen 110 pro Monat.
Ankündigung löste "Amalia-Effekt" aus
Dieser "Amalia-Effekt" stellt das College vor Herausforderungen. "Wir haben Platz für maximal 450 Werkstudenten und wir sind jetzt an der Kapazitätsgrenze", erklärt Oberstleutnant Pieter van der Peet, Kommandant des Colleges. In Konsequenz müssten viele Bewerber abgelehnt werden - "und das ist schon bitter", so van der Peet.
Denn das Problem ist: Monatlich scheiden nur etwa zehn Studenten aus dem Programm aus, was bedeutet, dass auch nur zehn neue Bewerber aufgenommen werden können. Die Einrichtung möchte bewusst nicht zu stark wachsen, um das Gemeinschaftsgefühl zu bewahren, erklärt van der Peet.
Der Palast hatte Amalias Pläne für die militärische Ausbildung beim traditionellen Sommer-Fototermin im Palastgarten Ende Juni bekannt gegeben. Dort posierte sie mit König Willem-Alexander (58), Königin Máxima (54) und ihren Schwestern Alexia (20) und Ariane (18) für die Fotografen. Etwa zwei Wochen später feierte die Familie das Ende von Amalias Bachelorstudium.
"Defensity College" bietet Alternativen an
Das "Defensity" College bildet Studenten zu Militärreservisten aus. Alle sechs Monate wechseln die Teilnehmer ihre Arbeitsplätze, um verschiedene Bereiche des Verteidigungsministeriums kennenzulernen. In welchem Bereich Prinzessin Amalia ihre Ausbildung im September beginnen wird, steht laut van der Peet noch nicht fest: "Daran wird derzeit noch intensiv gearbeitet."
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Der Oberstleutnant betont, dass abgelehnte Bewerber auch andere Möglichkeiten beim Militär haben, wie das "Dienjaar", den Zivildienst oder ein Praktikum. Auch die "Nationale Weerbaarheidstraining", in der Bürger militärische Grundfertigkeiten erlernen können, sei eine Alternative. (bearbeitet von ari)