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ARD-Krimi
Nach einer massiven Cyber-Attacke auf den Hersteller implantierter Defibrillatoren starben im Zürich-"Tatort: Kammerflimmern" etliche Menschen. Doch lassen sich medizinische Geräte wirklich so leicht manipulieren?
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Teaserbild: © ARD Degeto Film/SRF/Sava Hlavace

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Ein mysteriöses Massensterben beschäftigte die Zürcher Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und ihr Team im "Tatort: Kammerflimmern": Die Opfer trugen alle einen implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD), der durch einen Hacker-Angriff manipuliert worden war. Wie schnell kann so ein Angriff tatsächlich zum Problem werden?
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Es dauerte eine Weile, bis die Kommissarinnen Tessa Ott (Carol Schuler, links) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) verstanden, was es mit den zahlreichen Notrufen, die die Polizei an einem Samstagmorgen erreichten, auf sich hatte. Dann aber stellte sich heraus, dass alle kollabierten Menschen den ICD des Herstellers Lauber Cardio trugen.
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Normalerweise, so erklärte Dr. Esme Şahin (Beren Tuna, rechts) im Unispital, gebe das implantierte Gerät elektrische Impulse ab, um lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu beenden. Im Falle der manipulierten Geräte fiel dieser Stromschlag allerdings ungewollt lange aus, was in den meisten Fällen zum Tod der Patientinnen und Patienten führte.
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Grund für die Fehlfunktion war eine gezielte Cyberattacke auf den Hersteller. Ein Hackerangriff auf ICDs ist tatsächlich denkbar, wie das "Deutsche Ärzteblatt" bereits 2008 in einem Artikel schrieb. Der Artikel beschrieb eine experimentelle Studie von Computerexperten aus Boston.
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ICDs seien mit einem Radiosender für einen drahtlosen Datenaustausch ausgestattet, wurde in dem Artikel erklärt. Ein Magnetschalter in der Antenne auf der Brust des Patienten soll versehentliche Störungen verhindern. Diese Sicherung könne allerdings überwunden werden, da sich die Software, die den Schalter steuert, von aussen abstellen lasse.
© christian cantarelli/IStock

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Für Aufsehen sorgten auch Mitarbeiter des Anti-Viren-Software-Herstellers McAfee: Diese hatten sich 2012 erfolgreich in die digitale Steuerung einer Insulinpumpe gehackt, wie das Gesundheitsportal "netDoktor" 2024 berichtete.
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Bei dem Testangriff initiierten Hacker eine potenziell tödliche Insulindosis. Den Angriff setzten sie aus einem Abstand von 90 Metern zum Gerät ab - und ohne Wissen über die Seriennummer der Pumpe. Ähnliche Testangriffe glückten auf Herzschrittmacher und implantierte Defibrillatoren.
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Eine reale Gefahr für "gewöhnliche" Patientinnen und Patienten sahen die Expertinnen und Experten nicht: Der Aufwand, so erklärte Leanne Torgersen von der Uni Trier gegenüber "netDoktor", sei hoch und die rechtlichen Konsequenzen hart. Prominente könnten aber durchaus Opfer werden, weshalb die Experten höhere Sicherheitsstandards fordern.
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Im "Tatort: Kammerflimmern" wurde letztlich Albin Fischer (Sven Schelker), ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma, als Verantwortlicher enttarnt. Im Dezember 2016 hatte Fischer gekündigt, nachdem er von der Geschäftsleitung gezwungen worden war, das Release-Datum eines Updates nachträglich zu ändern.
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Kurz vor der Veröffentlichung des Updates war der Träger eines ICDs der Firma Lauber Cardio während einer Autofahrt mit seiner Frau und seiner Tochter kollabiert. Grund dafür war eine Fehlfunktion des ICDs. Der Patient und seine Frau starben bei dem folgenden Verkehrsunfall, die damals zwölfjährige Tochter Paula Bianchi überlebte.
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Jahre später stiess die inzwischen erwachsene Paula Bianchi (Anina Walt, links) auf Ungereimtheiten beim Tod ihrer Eltern. Sie kontaktierte Albin, der ihr von der Manipulation sowie drastischen Sparmassnahmen in der Entwicklungsabteilung von Lauber berichtete. Daraufhin beauftragte Bianchi ihn, die Firma zu hacken.
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Bianchi und Fischer forderten ein Lösegeld von Lauber für den rettenden Code, der den Hack rückgängig macht. Ernsthaft Menschenleben gefährden wollten sie bei ihrer Aktion allerdings nicht. Dass letztlich 56 Menschen starben, lag an einer erneuten Schlamperei bei der Entwicklung des später manipulierten Updates.
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Albin Fischer überlebte den "Tatort: Kammerflimmern" nicht: Er starb bei einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit Simon Berger (Martin Vischer), dem Entwicklungschef von Lauber, der ihn als Hacker enttarnt hatte.
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Glücklicherweise gelang es Simon, Albin den USB-Stick mit dem Schlüssel abzunehmen, um die Betriebssysteme wieder freizuschalten. Der Kriminaltechniker Noah Löwenherz (Aaron Arens) entschlüsselte das Programm und rettete damit das Leben einiger ICD-Patientinnen und -Patienten.
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Unter den Geretteten befand sich auch Madeleine Ott, die Mutter von Kommissarin Tessa Ott. Diese hatte in ihrer Not sogar ihren entfremdeten Vater auf die Suche nach seiner Ex-Frau geschickt, was dem "Tatort" eine zusätzliche, dramatische Note verlieh.
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"Tatort: Kammerflimmern" war der zehnte Fall der Züricher Kommissarinnen Ott und Grandjean, in dem auch Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) wieder eine wichtige Rolle spielte.
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Die Dreharbeiten zum elften Zürich-"Tatort: Könige der Nacht" (Arbeitstitel) laufen noch bis Anfang Oktober. Der Film unter Regie des Schweizer Hollywood-Regisseurs Claudio Fäh erzählt von einer brutal zugerichteten Männerleiche, die aus der Limmat gezogen wird.
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