Stevie Wonder, Aretha Franklin & Ray Charles
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Stevie Wonder wurde 1950 in Michigan geboren und verlor kurz nach der Geburt sein Augenlicht. Bereits mit 11 Jahren unterschrieb er einen Vertrag bei Motown und verblüffte als Little Stevie Wonder die Welt mit seinem Talent am Klavier, an der Mundharmonika und seiner unverwechselbaren Stimme. Mit Klassikern wie "Superstition", "Isn’t She Lovely" und "I Just Called to Say I Love You" schrieb er Musikgeschichte und prägte den Sound einer ganzen Ära.
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Wonder spielt auf vielen seiner Alben fast alle Instrumente selbst – und experimentierte früh mit Synthesizern und Studiotechnik. Sein Doppelalbum "Songs in the Key of Life" (1976) wurde bei seiner Veröffentlichung ein weltweiter Kritikerliebling und erreichte Platz 1 der US-Charts. Es gilt bis heute als eines der bedeutendsten Alben und landet regelmässig auf vorderen Plätzen in Best-of-Listen, etwa bei "Rolling Stone" oder der "BBC".
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Nicht nur musikalisch war Stevie Wonder eine Stimme seiner Zeit – auch gesellschaftlich mischte er sich ein. In den 80ern kämpfte er mit Nachdruck für den Martin Luther King Day als US-Feiertag. Seine Songs sind oft Botschaften: für Gleichheit, Frieden und Menschlichkeit.
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Bis heute räumt der "Master Blaster" bei Preisverleihungen ab: 25 Grammys, ein Oscar und ein Platz in der Rock and Roll Hall of Fame sprechen für sich. Am 13. Mai feiert Stevie Wonder seinen 75. Geburtstag. Jüngst gründete er mit "So What the Fuss Music" sein eigenes Label, veröffentlicht neue Songs und meldete sich mit politischen Statements zurück.
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Er war einer der Ersten, der Gospel, Rhythm & Blues und Jazz zu einem neuen, gefühlsgeladenen Sound verband – und damit den Weg für den Soul ebnete. Ray Charles, 1930 in Georgia geboren und seit dem siebten Lebensjahr blind, schuf mit Songs wie "What’d I Say", "Hit the Road Jack" und "Georgia on My Mind" Meilensteine der Musikgeschichte.
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Er war nicht nur musikalisch ein Grenzgänger, sondern auch mutig in Zeiten der Rassentrennung: Als er einen Auftritt in einem segregierten Saal verweigerte, wurde er aus Georgia verbannt – und Jahrzehnte später vom Staat offiziell um Verzeihung gebeten. Charles gewann 17 Grammys und füllte Arenen weltweit. Er starb 2004 im Alter von 73 Jahren.
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Sam Cooke gilt als Vater des Soul. Geboren 1931 in Mississippi und aufgewachsen in Chicago, startete er als Gospelsänger, bevor er mit Songs wie "You Send Me" und "Wonderful World" die Popwelt eroberte. Seine Stimme war weich wie Seide, sein Gespür für Melodien legendär.
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Mit "A Change Is Gonna Come" schrieb Cooke eine Hymne der Bürgerrechtsbewegung. Er war nicht nur Musiker, sondern auch Produzent und Geschäftsmann und kämpfte für kreative Unabhängigkeit schwarzer Künstler. 1964 kam er unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben – mit nur 33 Jahren.
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Otis Redding galt als Naturgewalt des Southern Soul. Geboren 1941 in Georgia, arbeitete er sich vom Gospelchor über lokale Clubs bis ins legendäre Label Stax Records. Mit Songs wie "Try a Little Tenderness" oder "These Arms of Mine" wurde er zum Inbegriff des tief empfundenen Souls der 60er.
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Sein grösster Hit kam zu spät: "(Sittin’ On) The Dock of the Bay" erschien erst nach seinem frühen Tod bei einem Flugzeugabsturz 1967 – und wurde ein weltweiter Nummer-1-Hit. Redding war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 26 Jahre alt. Sein Einfluss reicht dennoch weit: Künstler von Mick Jagger bis Jay-Z nennen ihn als Inspiration.
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Er wurde der "King of Rock 'n' Soul" genannt: Solomon Burke brachte in den frühen 60ern Gospel, Country und Rhythm & Blues unter einen Hut. Er war Prediger, Unternehmer und Soulsänger. Seine Stimme war gewaltig, sein Stil emotional und seine Songs wie "Cry to Me" und "Everybody Needs Somebody to Love" wurden später von Künstlern wie den Rolling Stones gecovert und fanden ihren Platz in legendären Filmszenen wie Dirty Dancing.
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Obwohl er nie ganz den Ruhm von Otis Redding oder Sam Cooke erreichte, war sein Einfluss tiefgreifend. Burke blieb über Jahrzehnte aktiv und trat in massgeschneiderten Capes auf einem Thron auf. Sein Comeback-Album "Don't Give Up on Me" von 2002 brachte ihm spät noch einen Grammy. Er starb 2010 im Alter von 70 Jahren.
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Aretha Franklin wurde 1942 in Memphis geboren und wurde zur "Queen of Soul". Ihre Version von "Respect" machte sie 1967 zur Stimme einer ganzen Bewegung: selbstbewusst, kraftvoll und unverwechselbar. Franklin kombinierte Gospel-Wurzeln mit Soul, R&B und Pop – und war damit die erste Frau, die in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde.
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Mit über 75 Millionen verkauften Tonträgern, 18 Grammys und einem Platz auf nahezu jedem "Greatest Singers"-Ranking bleibt sie unvergessen. Ihre Stimme reichte mühelos von zartem Flüstern bis hin zu donnerndem Pathos – oft im selben Song. 2018 verabschiedete sich die Welt von einer Legende, doch ihr Einfluss klingt in Künstlerinnen wie Beyoncé oder Alicia Keys bis heute nach.
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Donny Hathaway war der Mann für die leisen, tiefen Töne. Geboren 1945 in Chicago und aufgewachsen mit Gospel, wurde er in den 70ern mit Songs wie "A Song for You" und "The Ghetto" zur Kultfigur des Soul mit Jazz-Note. Seine Musik war nie laut, aber sie blieb hängen.
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Unvergessen sind seine Duette mit Roberta Flack (l.), etwa "Where Is the Love" oder "The Closer I Get to You" – zeitlose Klassiker zwischen Zärtlichkeit und Melancholie. Doch Hathaway kämpfte auch mit psychischen Problemen, die seine Karriere überschatteten. 1979 nahm er sich mit 33 Jahren das Leben.
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Geboren 1939 in Washington, D.C., startete Marvin Gaye bei Motown mit Lovesongs wie "Ain’t No Mountain High Enough" und "I Heard It Through the Grapevine". Doch spätestens mit dem Album "What’s Going On" (1971) wurde er zur Stimme des gesellschaftlichen Gewissens.
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Sein Sound wurde sinnlicher, seine Botschaften persönlicher: Mit Songs wie "Let’s Get It On" und "Sexual Healing" prägte er das Genre des modernen R&B. Doch das Leben des "Prince of Soul" war von Brüchen geprägt – private Krisen, Drogen, ein tragisches Ende. 1984 wurde er von seinem eigenen Vater erschossen – einen Tag vor seinem 45. Geburtstag. Was bleibt, ist Musik, die bis heute nachhallt.
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Curtis Mayfield sang über Stolz, Protest und Hoffnung. Er begann bei The Impressions (People Get Ready), bevor er solo mit Alben wie "Super Fly" den Soundtrack zum Black Power-Zeitalter lieferte. Der 1942 in Chicago geborene Mayfield verband Soul, Funk und soziale Botschaften – ähnlich wie Marvin Gaye, jedoch mit einem direkteren, sozialkritischeren Fokus auf das Leben in den US-Ghettos.
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Mayfield schrieb nicht nur Hits – er schrieb Haltung. Sein Werk wurde zum Soundtrack einer Bewegung, sein falsettartiger Gesang zu einem leisen Aufschrei gegen Ungleichheit. Nach einem Bühnenunfall 1990 war er querschnittsgelähmt, doch er machte weiter – und nahm sein letztes Album "New World Order" (1996) auf. Mayfield starb 1999 im Alter von 57 Jahren an Komplikationen mit Diabetes.
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Sie waren elegant, perfekt gestylt – und stürmten mit Leichtigkeit die Charts: The Supremes wurden zur weiblichen Speerspitze des Motown-Sounds. Gegründet in Detroit, katapultierten sich Diana Ross, Mary Wilson und Florence Ballard mit Songs wie "Baby Love" oder "Stop! In the Name of Love" in die Popgeschichte. Dem Trio gelangen zwischen 1964 und 1969 insgesamt zwölf Nummer-eins-Hits in den USA. Nur die Beatles hatten in den 1960er Jahren mehr Hits in Amerika.
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Als erste afroamerikanische Girlgroup mit Weltruhm ebneten sie den Weg für Generationen von Künstlerinnen – musikalisch und stilistisch. Vor allem Diana Ross wurde zur Ikone: 1970 startete sie ihre Solokarriere, doch die Supremes blieben ein Symbol für Soul mit Glitzerfaktor.
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Fünf Stimmen, ein perfekter Tanz – The Temptations wurden zum Inbegriff des Motown-Sounds der 60er. Mit Songs wie "My Girl, Ain’t Too Proud to Beg" oder "I Wish It Would Rain" verbanden sie Harmoniegesang mit eleganter Choreografie und standen für Hochglanz-Soul.
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In den 70ern wandelte sich ihr Sound – funkiger, politischer, psychedelischer: "Papa Was a Rollin’ Stone" wurde zum neuen Markenzeichen. Wechselnde Besetzungen prägten ihre Karriere, doch die Klasse blieb. The Temptations schrieben über Jahrzehnte hinweg Soulgeschichte.
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Er nannte sich "The Hardest Working Man in Show Business" – und wurde diesem Titel mehr als gerecht. Geboren 1933 in South Carolina, tanzte, schwitzte und sang sich James Brown durch ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte. Mit Songs wie "Papa’s Got a Brand New Bag", "I Got You (I Feel Good)" oder "Say It Loud – I'm Black and I'm Proud" definierte er nicht nur Funk, sondern lieferte den Soundtrack zu gesellschaftlichen Umbrüchen.
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Seine explosive Bühnenenergie war legendär – kein anderer verwandelte ein Mikrofonkabel so gekonnt in ein Show-Accessoire. Brown beeinflusste nicht nur Funk und Soul, sondern auch Hip-Hop: Unzählige Tracks sampeln noch heute seine Beats. Er war stilprägend – musikalisch, politisch und modisch – und gilt als einer der meistgesampelten Künstler aller Zeiten. Er starb 2006 im Alter von 73 Jahren.
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Kaum jemand konnte Schmerz so sanft klingen lassen wie Al Green. Mit Songs wie "Let’s Stay Together", "Tired of Being Alone" und "Love and Happiness" wurde der 1946 geborene Sänger zur Stimme der 70er. Seine Musik war Soul mit Gefühl, Groove und grosser Geste.
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Nach einem dramatischen Zwischenfall und einer spirituellen Wende wandte sich Green in den späten 70ern dem Gospel zu – und wurde Pastor. Doch selbst in der Kirche blieb seine Stimme eine Offenbarung. Später kehrte er mit modernen Soulalben zurück und bewies, dass wahre Klassiker nicht altern.
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Mit Turban und messerscharfer Lyrik brachte Erykah Badu in den 90ern frischen Wind in den Soul – oder besser: Neo-Soul. Badu wurde 1971 in Dallas geboren. Mit ihrem Debüt "Baduizm" (1997) wurde sie zur Stimme einer neuen Generation. Ihre Musik vereint Soul, Jazz, Hip-Hop und Spirituelles – und macht sie zur Grenzgängerin mit Kultstatus.
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Erykah Badu blieb sich selbst treu – als Sängerin, Produzentin, Aktivistin und gelegentlich auch als Schauspielerin. Sie beeinflusste Künstlerinnen wie Janelle Monáe oder Solange und gilt als "First Lady of Neo-Soul".