Immer wieder gibt es Wirbel um Beatrice Eglis Figur. Doch der Schlagersängerin ist das ziemlich egal, sie fühlt sich wohl in ihrem Körper. Im Interview verrät sie, warum sie sich deshalb als Vorbild sieht - und wie sie darauf reagiert hat, als sie erfuhr, dass ihr Dieter Bohlen lauter alte Songs angedreht hat.

Ein Interview
von Andreas Maciejewski

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Gleich im ersten Song "Fliegen" auf Ihrem neuen Album singen Sie von Sonnenstrahlen, Wohlgefühl und Liebe. Sind Sie privat auch so ein fürchterlich fröhlicher Mensch?

Beatrice Egli: (lacht) Ja, absolut. Es ist auch ein sehr spezielles Lied für mich. Ich bin sehr viel mit Fliegern unterwegs. Und jedes Mal, wenn ich starte, ist es ein wohlwollendes und schönes Gefühl, in die Luft abzuheben und kurze Zeit nicht erreichbar zu sein. Egal wie das Wetter ist, irgendwann dringt man durch die Wolken durch und der Sonnenschein streichelt einen.

Sie haben also überhaupt keine Angst vorm Fliegen?

Nein, ich steige seelenruhig ein. Weil ich weiss, dass ich immer gut ankomme. Beim Autofahren fühle ich mich manchmal unsicherer.

Ich versuche, jede Reise als Entspannung zu sehen. Es ist zwar sehr selten, dass ich alleine bin, meist bin ich unterwegs mit dem ganzen Team. Aber der Moment, an dem ich im Hotelzimmer angekommen und alleine bin, ist für mich absolute Entspannung.

Wie entspannen Sie, wenn Sie nicht unterwegs sind?

Ich wandere sehr gerne. Auch Biken macht mir Spass. Ich gehe auch Wakeboarden oder Golfen. Ich bin einfach sehr gerne in der Natur. Doch die Zeit dafür ist wirklich sehr, sehr, sehr gering. Deswegen musste ich auch lernen, mich über die kleinen Sachen zu freuen. Kurz an die Luft und spazieren zu gehen, dort hole ich mir dann die Entspannung.

Was bringt Sie so richtig aus der Ruhe?

Mich bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Das war aber nicht immer so. Indem ich so viel unterwegs bin, habe ich gelernt, mit vielem umzugehen. Naja, wenn ich drei Stunden im Stau stehe, Vollsperrung und ich müsste in 15 Minuten auf der Bühne stehen, da ist bei mir die Anspannung schon sehr hoch. Aber manche Sachen kann man einfach nicht ändern und ich nehme sie einfach hin.

In den vergangenen Monaten wurde mehr über Ihre Figur als über Ihre Musik geredet. Ist das so ein Beispiel?

Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt. Es ist auch schön, dass ich dazu stehen kann. Ich stehe zu meinen Kurven, ich stehe zu Fraulichkeit. Ich merke, dass ich dadurch ein Vorbild sein kann. Man muss nicht Grösse 36 tragen können. Jeder soll sein Wohlgefühl finden – mit dem Körper, in dem man sich wohl fühlt.

"Kick im Augenblick" ist bereits Ihr viertes Album. Ihr erstes haben Sie nach Ihrem Sieg bei DSDS zusammen mit Dieter Bohlen aufgenommen, der auch die Songs geschrieben hat. Wie ist das neue Album entstanden?

Bei diesem Album habe ich viele Lieder selbst mitgeschrieben und –komponiert. Sie sind zusammen mit meinem Produzenten Joachim Wolf entstanden. Und in Camps. Das sind meist Zweier- oder Dreier-Teams, die für mich und mit mir schreiben. Es ist immer eine schöne und aufregende Zeit, wenn an einem Tag fünf Lieder entstehen, die massgeschneidert für mich sind.

Vor Kurzem hat Bohlen in einem Interview mit der "Bild" gesagt, dass Ihr erstes Album grösstenteils aus Songs bestand, die Andrea Berg abgelehnt hat. Wussten Sie das?

Nein, mein erstes Album ist so schnell entstanden. Nach einem Tag war das alles entschieden. Von daher wusste ich das nicht. Dieter hat gesagt: Das sind die Lieder. Und ich hab sie dann eingesungen.

Dafür bin ich jetzt umso glücklicher mit meinem neuen Produzenten, weil ich mitentscheiden kann, was ich auf dem Album haben will. Jedes Lied hat nun eine Geschichte, die mit mir zu tun hat.

Als Sie aber erfahren haben, dass Ihre ersten Songs nur Resteverwertung waren: Hat Sie das nicht gestört?

Darüber bin ich nicht traurig. Es hat mir nicht geschadet und auch einen grossen Erfolg gebracht. Ich lebe im Hier und Jetzt und bin auch glücklicher damit.

Im April kommen gleich mehrere Schlageralben heraus, unter anderem von Andrea Berg, Vanessa Mai und Michelle. Der Konkurrenzkampf ist somit recht gross. Ist das ein Problem für Sie?

Gute Musik hat immer seinen Platz. Und es ist doch schön, dass es momentan so viele neue Schlagerlieder gibt. Ich freue mich auf das neue Album von Michelle. Es ist toll, dass der Frühling von der Schlagermusik beflügelt wird.

Befürchten Sie nicht, dass sich durch das Überangebot Ihr Album schlecht verkauft?

Ich glaube, es ist genug Platz für alle da. Es ist mein viertes Album, ich bin aber trotzdem noch aufgeregt und freue mich, wenn es gut ankommt. Ich bin der Meinung, dass ich ein tolles Publikum habe, aber auch neue Leute erobern muss. Die Menschen zu überraschen und sie auf eine neue Reise mitzunehmen.

Frau Egli, vielen Dank für das Gespräch.

Beatrice Egli ist eine Schweizer Schlagersängerin und 27 Jahre alt. Bekannt wurde sie durch ihren Sieg 2013 bei der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Ihr aktuelles Album "Kick im Augenblick ist am 8. April erschienen
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