Abor & Tynna
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Albanien
Shkodra Elektronike - das sind Beatriçe Gjergji und Kolë Laca - vertreten Albanien beim ESC 2025 in Basel mit dem Song "Zjerm". Die beiden in Italien aufgewachsenen Musiker kombinieren in ihrem Beitrag elektronische Klänge mit der Folklore ihrer Geburtstadt Shkodër. Der hypnotische Song, der Hoffnung in dunklen Zeiten beschwört, überzeugte Jury und Publikum beim traditionsreichen "Festivali i Këngës", dem "San Remo des Balkans", gleichermassen.
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Armenien
Hinter dem Künstlernamen Parg vebirgt sich der Sänger Pargev Vardanian - und eine bewegte Geschichte: Mit sechs Jahren zog der Armenier mit seiner Familie nach Wolgograd und lebte lange in Russland, bevor er 2022 in seine Heimat zurückging. Im Vorentscheid setzte er sich mit dem genreübergreifenden Song "Survivor" durch, den er mit ESC-erprobten Komponisten wie Thomas G:son und Peter Boström geschrieben hat.
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Dänemark
Sie ist nach Reiley 2023 die zweite Teilnehmerin von den Färöer-Inseln, die Dänemark beim ESC vertrtt: Sissal Jóhanna Norðberg Niclasen - kurz Sissal - reiste mit 35 Landsleuten zum Vorentscheid nach Herning, wo sie sich den ESC-Traum erfüllte. Der Elektro-Pop-Track der 30-jährigen Sängerin aus Tórshavn spiegelt skandinavische Einflüsse - und ihre lebenslange Liebe zum Song Contest - perfekt wider.
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Deutschland
Es ist ein Novum in der ESC-Geschichte: Mit dem Duo Abor & Tynna, das aus den Geschwistern Tünde und Attila Bornemisza besteht - vertreten zwei Österreicher Deutschland beim ESC. Denn ihr Ohrwurm "Baller" überzeugte Jury und Publikum beim Vorentscheid "Chefsache ESC" gleichermassen. Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus, verbinden sie Klassik mit Pop - und laut Stefan Raab klingt Tynna wie "ein weiblicher Udo Lindenberg".
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Estland
Sein ESC-Auftritt verspricht alles, ausser gewöhnlich zu werden: Tommy Cash fällt mit seinem Titel "Espresso macchiato" und seiner Italo-Pop-Ästhetik sofort auf. Der androgyne Künstler mit Schnauzer und Schlafzimmerblick wurde 1991 als Tomas Tammemets in Tallinn geboren. Mit Rap, Tanz und Kunst schuf er sich ein Alter Ego, das Grenzen sprengt - musikalisch wie visuell.
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Finnland
Erika Vikman bringt mit ihrem knalligen Popschlager "Ich komme" ordentlich Feuer auf die ESC-Bühne - und das nicht nur musikalisch. Die Finnin gewann den Vorentscheid mit einem teils deutschsprachigen Song, der mit zweideutigen Anspielungen und laszivem Bühnenauftritt für Aufsehen sorgte. Die EBU forderte eine Überarbeitung von Song und Performance, trotz einiger Änderungen will Vikman sich treu bleiben: "'Zu viel' zu sein ist genau mein Ding."
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Frankreich
Sie ist der grösste Star des ESC 2025: Frankreich schickt Superstar Louane ins Rennen. Die 28-Jährige, die einst bei "The Voice" entdeckt wurde und mit dem Filmhit "Verstehen Sie die Béliers?" auch zum Schauspielstar aufstieg, widmet ihren emotionalen Song "Maman" ihrer Mutter. Louane stellte den Song auch bereits live in der Halbzeitpause eines Rugby-Spiels im Stade de France vor - ein echter Gänsehaut-Moment.
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Griechenland
Griechenland veranstaltete 2025 seit langem wieder einen TV-Vorentscheid - das Rennen machte Klavdia: Die 20 Jahre alte Sängerin, die 2018 durch eine Castingshow bekannt wurde, singt in Basel mit "Asteromata" einen emotionalen Song über Flucht und Heimatverlust. Inspiriert von der Geschichte der Pontosgriechen, richtet sich ihr Beitrag an alle, die gezwungen sind, ihr Zuhause zu verlassen.
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Grossbritannien
Die Platzierungen für das Vereinigte Königreich waren in den letzten Jahren sogar noch schlechter als die deutschen. Grossbritanniens ESC-Hoffnung für 2025 ist das Trio Remember Monday: Lauren, Holly und Charlotte sind drei Freundinnen und bezeichnen sich selbst als "Pop-Girlies mit ein bisschen Yeehaw". In ihrer Heimat sind sie bereits Stars: Auf TikTok haben Remember Monday mehr als eine halbe Million Follower.
10 26
Island
Während der Corona-Pandemie wurden Hálfdán und Matthías bekannt, weil sie Beerdigungen für Angehörige streamten, die aufgrund des Lockdowns nicht anwesend sein konnten. Bemerkenswert für ein Spass-Duo. Beim ESC präsentieren die isländischen Rapper Væb eine deftige Portion Seefahrerromantik mit dem Dance-Shanty "Róa", zu Deutsch: Rudern. Natürlich tanzbar.
11 26
Israel
Israels ESC-Teilnehmerin Yuval Raphael hat eine bewegende Geschichte: Die 24-Jährige wuchs in Ra'anana bei Tel Aviv auf, lebte als Kind aber auch drei Jahre in Genf. Die Sängerin überlebte beim Terroranschlag der Hamas auf das Nova-Festival am 7. Oktober 2023, indem sie sich stundenlang unter Leichen in einem Bunker versteckte. In "New Day Will Rise" verarbeitete sie das Erlebte und will mit ihrem Song die Hoffnung auf einen Neuanfang vermitteln.
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Italien
Er wurde beim San-Remo-Festival nur Zweiter - und fährt trotzdem zum ESC nach Basel: Nach der Absage des Siegers Olly bringt Lucio Corsi nun seine Glamrock-Ballade "Volevo essere un duro" nach Malmö. In Italien ist der 31 Jahre alte Songwriter schon länger kein Unbekannter. Corsi veröffentlichte bereits drei Alben, die seinen Idolen huldigen: David Bowie, Renato Zero und Tim Burton.
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13 26
Lettland
Mit ihrer ESC-Hymne "Bur man laimi" (auf Deutsch: "Überschütte mich mit Glück") wollen Tautumeitas Lettlands Kultur und Sprache feiern. Die sechsköpfige Folkband verbindet traditionelle Dainas - vierzeilige Volksgedichte mit modernen Klängen. In ihrer Heimat findet der Mix schon länger grossen Anklang: Seit 2015 aktiv, wurde ihr Debüt prompt als bestes Folk-Album Lettlands ausgezeichnet.
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Litauen
Mit düsteren Klängen und grossen Emotionen zogen Katarsis ins ESC-Finale ein: Die litauische Rockband um Sänger Lukas Radzevicius präsentiert den dystopischen Song "Tavo Akys" ("Deine Augen") in Basel. Bekannt für ihre Mischung aus Alternative-Rock und Post-Punk, verarbeitet die Band in ihrer Musik Themen wie Vergänglichkeit, Erinnerung und Beziehungen.
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Luxemburg
Kein Püppchen sein: Der luxemburgische Beitrag "La poupée monte le son" (Die Puppe wird laut) ist einerseits eine Hommage an "Poupée de cire, poupée de son" von France Gall, mit dem Luxemburg 1965 den ESC gewann. Andererseits ist der Song aber auch eine feministische Antwort darauf: Interpretin Laura Thron erklärte, dass die von ihr besungene Figur im Gegensatz zur "ferngesteuerten" Puppe im Original selbstbestimmt sei.
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Malta
Mit Leo-Look und Tanzshow eroberte Miriana Conte beim maltesischen Vorentscheid den ersten Platz - auch textlich sorgte ihr Song für Aufsehen: Ursprünglich hiess der Beitrag "Kant" (maltesisch für "Gesang"), was im Refrain aber wie ein englisches Schimpfwort klang. Die EBU forderte eine Umbenennung, Malta sprach von Zensur. Die Veranstalter setzten sich aber durch: Die 24-Jährige tritt mit dem geänderten Song an, der nun den Titel "Serving" trägt.
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17 26
Niederlande
"C'est la vie", heisst der Beitrag ... nein, nicht Frankreichs, sondern der Niederlande. Der Hintergrund: Pop-Sänger Claude (21) stammt gebürtig aus dem Kongo, dort ist die Amtssprache Französisch. Als Neunjähriger floh er mit der Mutter und Geschwistern nach Nord-Holland, machte bei "The Voice Kids" auf sich aufmerksam und soll in Basel nun die letztjährige Disqualifikation von Joost Klein vergessen machen.
18 26
Norwegen
Dass es der Norweger Kyle Alessandro ins ESC-Finale geschafft hat, ist keine Selbstverständlichkeit. Zur Unzeit bekam er Probleme mit den Weisheitszähnen, musste nach seiner Ankunft in Basel den Notdienst aufsuchen. Zum Glück wurde der 19-Jährige rechtzeitig fit, um den Popsong "Lighter" zu präsentieren. Inspiriert ist er von einer lebensbejahenden Botschaft seiner Mutter nach ihrer Krebsdiagnose.
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Österreich
Was letztes Jahr funktionierte, geht dieses Jahr wieder gut? Ein bisschen erinnert der österreichische Beitrag "Wasted Love" mit seinem Mix aus Klassik, Pop und grossem Drama an den Siegertitel von Nemo 2024. Bemerkenswert ist aber die Stimme von Interpret JJ, der mit bürgerlichem Namen Johannes Pietsch heisst: Der 23-Jährige ist ein klassisch ausgebildeter Countertenor, der regelmässig auch in der Wiener Staatsoper auftritt.
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Polen
Die "Schamanin der polnischen Musikszene" fährt nach 1995 zum zweiten Mal zum ESC - spiritueller und esoterischer als bei Justyna Steczkowska wird es 2025 in Basel wohl nicht werden. "Gaja" heisst der Song der 52-Jährigen, die gern mit den internationalen Superstars Kate Bush und Björk verglichen wird. Es geht um "Mutter Erde" und die Verbindung zwischen Mensch und Natur.
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Portugal
Portugal schickt in diesem Jahr eine Indie-Rock-Band zum ESC - eine aussergewöhnliche Wahl. Napa singen in "Deslocado" über das verbreitete Lebensgefühl der Entwurzelung der jungen Generation. In Portugal sind viele gezwungen, zum Studieren oder Arbeiten die Provinz zu verlassen, ohne in den grossen Städten des Landes heimisch zu werden.
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San Marino
Ein Turiner singt für die kleine Republik San Marino - und zieht dabei auch noch Italien-Klischees durch den Kakao. Gabry Ponte darf das. Der 51-Jährige ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten Produzenten des Landes. "Tutta l'Italia" heisst sein Elektro-Smasher, der schon beim traditionsreichen San-Remo-Festival zum Ohrwurm wurde und jetzt auch in Basel die Massen begeistern soll.
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Schweden
Schweden ist jedes Jahr ein heisser Anwärter auf den Sieg. Heisser als 2025 kam aber noch kein Starter aus dem skandinavischen Land daher: Comedy-Trio KAJ kommt eigentlich aus Finnland und feiert die dortige Sauna-Kultur. "Bara bada bastu" ("Einfach in die Sauna gehen") empfehlen sie in ihrem Beitrag. Alles andere als Platz 1 würde in Schweden wahrscheinlich als kalte Dusche begriffen werden.
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Schweiz
Ihr Beruf ist Oberstufenlehrerin, Musik aber ihre Leidenschaft: Mit ihrem zarten Chanson "Voyage" will Zoë Më mehr Menschlichkeit in die Welt bringen - eine musikalische Antwort auf Mobbing und Social-Media-Hass. Die 1,80 Meter grosse Baslerin, die sich selbst als "kleine Fee" bezeichnet, schrieb schon mit zehn Jahren eigene Songs und darf nun versuchen, den ESC-Titel für die Schweiz zu verteidigen.
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Spanien
Erst Kinderstar, dann Chartstürmerin - und 2025 ESC-Kandidatin: Melody vertritt Spanien mit dem kraftvollen Latino-Pop-Song "Esa diva", einer Hymne auf weibliche Stärke, die von ESC-Hitmachern wie Thomas G:Son und Peter Boström komponiert wurde.
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Ukraine
Auch im vierten Jahr des russischen Angriffskriegs ermittelten die Ukrainerinnen und Ukrainer ihren ESC-Starter unter erschwerten Bedingungen. Der Vorentscheid ging im Luftschutzbunker zu Ende. Erwählt wurde die Alternative-Rock-Band "Ziferblat". Ihr Song "Bird of Pray" vereint Elemente aus Musical, Progressive- und Stadion-Rock im Stil der 70er-Jahre.