Das finale Album des Wu-Tang Clan ist in jeglicher Hinsicht etwas Besonderes. Denn von "Once Upon a Time in Shaolin" existiert nur ein einziges Exemplar. Dieses wurde jetzt für einen Millionenbetrag verkauft. Bei dem neuen Eigentümer soll es sich Gerüchten zufolge um einen prominenten Fan handeln.

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"Once Upon a Time in Shaolin" ist das seltenste und laut Guinness Buch der Rekorde auch wertvollste Album der Welt. Ein Jahr lang schlummerte der siebte und letzte Langspieler des Wu-Tang Clan in einem Schliessfach des Royal Mansour Hotel in Marrakesch vor sich hin. Verpackt in einer von dem britisch-marokkanischen Künstler Yahya handgefertigten und gravierten Truhe aus Silber und Nickel.

Über den Inhalt des Albums ist wenig bekannt. 31 Stücke sollen sich auf der Doppel-LP befinden, auf einem Lied wird Cher gefeatured.

Jetzt wurde die Platte über das Online-Auktionshaus Paddle8 für einen Millionenbetrag an eine Privatperson verkauft. Wer der stolze neue Eigentümer ist, wurde nicht bekanntgegeben. Allerdings brodelt die Gerüchteküche bereits heftig. Als heissester Kandidat wird im Netz Quentin Tarantino gehandelt.

RZA machte den Soundtrack zu "Kill Bill"

Der Kult-Regisseur ist bekennender Fan des Wu-Tang Clan. Deren Kopf RZA war auch für den Soundtrack zu Tarantinos "Kill Bill"-Filmen verantwortlich. Zudem ist Tarantino ein Nostalgiker, Sammler und erklärter Gegner digitaler Medien. Filme streamt er grundsätzlich nicht, wie er in einem Interview erklärte: "Ich mag etwas Festes und Fühlbares in meiner Hand."

Stattdessen besitze er ungefähr 8.000 Videobänder und DVDs, die er von der inzwischen pleite gegangenen Videothek gekauft habe, bei der er in seiner Jugend gearbeitet hat. Im Jahr 2007 kaufte er ausserdem ein komplettes altes Kino, um dieses vor der Insolvenz zu retten und beschäftigt die Inhaber-Familie seitdem weiter.

Bis 2103 darf das Album nicht kommerziell verwendet werden

Diese Haltung würde sich auch mit dem Konzept des Albums decken. Denn hinter "Once Upon a Time in Shaolin" steckt nicht etwa überbordender Grössenwahn. Es soll vielmehr ein Statement gegen die Ausbeutung und Entwertung von Musik im digitalen Zeitalter darstellen. Aus diesem Grund gibt es auch einen Vertrag, der es dem Käufer untersagt, die Platte bis zum Jahr 2103 kommerziell zu verwerten.

Bis dahin darf "Once Upon a Time in Shaolin" jedoch im privaten Kreis abgespielt werden. Auch eine unentgeltliche Veröffentlichung der Inhalte ist erlaubt. Ob das jedoch geschehen wird, gilt angesichts der Exklusivität und des immensen Wertes als fraglich.

Sollte Tarantino tatsächlich der neue Hüter dieses musikalischen Schatzes sein, so kann zumindest mit ziemlicher Sicherheit davon ausgegangen werden, dass er so schnell nicht im Internet zu finden sein wird.

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