Mit "The Life of a Showgirl" hat Taylor Swift ihr zwölftes Studioalbum veröffentlicht. Darin gewährt sie so intime Einblicke in ihr Leben wie selten zuvor. Die Pop-Ikone singt über die Liebe, ihre Familienpläne – und ihren Verlobten, NFL-Star Travis Kelce. Doch zwischen all den romantischen Referenzen versteckt sich auch eine kluge Reflexion über ihr Leben im Rampenlicht.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Natascha Wittmann dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Taylor Swift hat schon viele Liebesgeschichten besungen, aber noch nie eine wie diese. Auf ihrem zwölften Studioalbum, "The Life of a Showgirl", blickt sie nicht etwa zurück auf ihre vielen gescheiterten Beziehungen. Sie wagt vielmehr einen Blick nach vorn: auf eine Zukunft mit Travis Kelce.

In einigen der insgesamt zwölf Liedern geht es um ihre Familienpläne und das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Doch zwischen all den romantischen Bildern verstecken sich auch clevere Zeilen, in denen Taylor über ihren Ruhm und ehemalige Freundschaften singt.

"The Fate of Ophelia": Taylor Swift singt über Travis Kelce

Es ist kein klassisches Trennungsalbum, keine Abrechnung, kein Rückblick auf verflossene Liebhaber. Taylor Swifts neues Werk "The Life of a Showgirl" ist vielmehr ein Einblick in eine Beziehung, die sie zum Strahlen bringt. Eine Beziehung, die für die Pop-Sensation Gegenwart und Zukunft zugleich ist. Kein Wunder also, dass ihr Verlobter, Football-Star Travis Kelce, in fast jedem Song spürbar ist.

Schon der erste Song, "The Fate of Ophelia", macht deutlich, dass sich Taylor beinahe in ihrer Einsamkeit verloren hätte, hätte Travis nicht den Mut gehabt, sie mit einem Freundschaftsarmband bei einem ihrer Konzerte zu überraschen. "Und wenn du nie zu mir gekommen wärst, wäre ich vielleicht in der Melancholie ertrunken", singt Swift. Sie offenbart weiter: "An Land, im Wasser und in der Luft – ich schwöre ewige Treue gegenüber deinen Händen, deinem Team. Es ist mir egal, wo du warst, denn jetzt gehörst du mir." Es sind keine kryptischen Anspielungen mehr wie in früheren Alben.

Travis Kelce feiert seine Traumfrau

Swift nennt Orte, Gefühle, sogar Schmuckstücke. In "Elizabeth Taylor" singt sie vom Plaza Athénée in Paris, von Cartier-Uhren, vom Blick auf Portofino und macht damit klar: Ihre Beziehung mit Travis ist nicht nur romantisch, sie ist auch real, sichtbar, öffentlich.

Sie schwärmt davon, dass trotz der medialen Aufmerksamkeit kein Blatt zwischen die beiden passt: "Alle richtigen Jungs haben versprochen, dass sie unter den grellen Lichtern bleiben würden. Sie sind verwelkt, aber du blühst auf." Der Unterschied zur Vergangenheit? Kelce feiert seine Traumfrau – laut, stolz, ohne Zögern. In "Honey" heisst es: "Sie haben Wege gefunden, mich nicht zu loben. Aber du sagst es, als hättest du Ehrfurcht vor mir."

Vom Wunschzettel zur Wirklichkeit: Taylor Swift denkt an Familie, nicht an Flucht

Ein zentrales Thema des Albums ist auch die Frage: Was kommt nach dem Liebes-Märchen? In "Wi$h Li$t" singt Swift: "Ich will nur dich, ein paar Kinder mit dir, sodass der ganze Block aussieht wie du. Wow, du lässt mich von einer Auffahrt mit einem Basketballkorb träumen." Und weiter: "Bitte, Gott, bring mir einen besten Freund, den ich heiss finde."

Auch "Wood", einer der sinnlichsten Tracks des Albums, spielt mit dieser Idee des Verwurzeltseins: "Mädels, ich muss den Brautstrauss nicht fangen, um zu wissen, dass ein Ring auf dem Weg ist." Es ist kein Zufall, dass diese Zeilen kurz nach der offiziellen Verlobung mit Kelce erscheinen. Das Album wirkt wie ein Übergang vom ewigen Herzschmerz hin zur Frau, die angekommen ist und sich wohlfühlt in ihrer Haut. "Der Fluch, der auf mir lag, wurde durch deinen Zauberstab gebrochen. Redwood-Baum, es ist nicht schwer zu sehen. Seine Liebe war der Schlüssel, um meine Schenkel zu öffnen", heisst es weiter in "Wood".

"Eldest Daughter": Taylor Swifts emotionalster Song

Doch es bleibt nicht nur bei körperlicher Nähe. In "Eldest Daughter", einem der emotionalsten Songs, beschreibt Swift das Aufbrechen alter Glaubenssätze: "Als ich sagte, ich glaube nicht an die Ehe, das war eine Lüge". Das klingt nicht nur nach einer persönlichen Wandlung, es ist auch ein Abgesang auf frühere Beziehungen voller Unsicherheiten.

Doch nicht alles auf dem Album dreht sich um Kelce. In "Ruin the Friendship" verarbeitet Swift beispielsweise den Tod eines Jugendfreundes. Eine zarte, melancholische Rückblende auf eine Beziehung, die nie die nächste Stufe erreicht hat. In "Father Figure" rechnet sie derweil mit einem übergriffigen Machtverhältnis ab, das viele Fans als Abrechnung mit ihrer Ex-Plattenfirma deuten.

Taylor Swift zeigt sich von einer neuen Seite: Verletzlich, verliebt, voll im Leben

Zwischen Liebeslied und Selbstermächtigung bleibt Taylor Swift sich selbst treu: persönlich, poetisch, politisch. Mit "The Life of a Showgirl" gelingt der Sängerin ein seltenes Kunststück: Sie schreibt über ihr Glück, ohne kitschig zu werden. Sie lässt Nähe zu, ohne sich zu verlieren. Und sie zeigt, dass auch in einer Welt voller Blitzlichtgewitter und Boulevard-Schlagzeilen eine echte, aufrichtige Liebe möglich ist.

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hrend sie früher oft über das Scheitern gesungen hat, erzählt sie jetzt vom Bleiben. "Eure Englischlehrerin und euer Sportlehrer werden heiraten", liess Taylor ihre Fans kurz nach der Verlobung mit Travis Kelce auf Instagram wissen. Das Album ist der passende Soundtrack dazu.