Der berühmte österreichische Pianist Alfred Brendel ist in seiner Wahlheimat London am Dienstag verstorben. Er habe die letzten Stunden Im Kreise seiner Familie verbracht.
Er war bekannt als einer der bedeutendsten Pianisten der Welt: Alfred Brendel (1931-2025) ist am Dienstag im Alter von 94 Jahren gestorben. Laut "BBC" bestätigten seine Vertreter, dass er in seiner Wahlheimat London, umgeben von seinen Lieben, am 17. Juni friedlich eingeschlafen ist.
In einer Erklärung heisst es der Rundfunkanstalt zufolge, dass Brendel "seiner Familie in Erinnerung bleiben und mit tiefer Dankbarkeit gefeiert werde". Genannt werden "Partnerin Maria Majno, Irene Brendel, seine Kinder Doris, Adrian, Sophie und Katharina und seine vier Enkelkinder".
Der Virtuose wurde 1931 in Wiesenberg im heutigen Tschechien geboren. Im Gegensatz zu anderen erfolgreichen Musikern war demnach keiner in seiner Familie musikalisch und er auch kein sogenanntes Wunderkind. Mit sechs Jahren bekam Brendel den ersten Klavierunterricht in einer Schule in Zagreb. Später studierte er am Konservatorium in Graz.
Seine Ausbildung endete demnach mit 16 Jahren und er vollendete seine Fertigkeiten am Klavier vorwiegend im Selbststudium. Im Alter von 17 Jahren gab er in Graz sein erstes öffentliches Konzert. "Ein Lehrer kann zu einflussreich sein", sagte er dem Bericht zufolge einst. "Als Autodidakt habe ich gelernt, allem zu misstrauen, was ich nicht selbst herausgefunden hatte."
Rückenprobleme und Hörverlust
1971 zog der als uneitel geltende Brendel nach London. Rückenprobleme behinderten später das Klavierspiel. Aber er soll dadurch die weniger körperlich anstrengenden Werke von Bach und Schumann zu schätzen gelernt haben. 2008 hatte der preisgekrönte Pianist sich vom Konzertpodium verabschiedet und widmete sich seiner zweiten Leidenschaft: den Gedichten.
Kurz darauf soll Brendel laut eines "DW"-Berichts aus dem Jahr 2021 einen akuten Hörverlust erlitten haben und konnte seither demnach nur noch verzerrte Töne hören. Alfred Brendel sei daraufhin viel gereist, um unter anderem Vorträge über Musik zu halten oder aus einem seiner Bücher zu lesen. (rho/spot) © spot on news