Evelyn Burdecki hat eine klare Vorstellung davon, wie sie später als Mutter sein will und ob sie ihre Kinder in der Öffentlichkeit zeigen würde. Dabei ist für sie eine Sache ausschlaggebend, wie sie im Interview erklärt.

Ein Interview

Reality-TV-Bekanntheit Evelyn Burdecki geht mit dem Thema Kinderwunsch offen um. Wie sie auf die Kritik zum Thema "Eizellen einfrieren" reagiert und mit dem gesellschaftlichen Druck umgeht, verrät die 35-Jährige im Interview mit unserer Redaktion am kinderTag in Berlin. Die Ex-Dschungelkönigin hat auch klare Vorstellung davon, wie sie als Mama sein will und ob sie ihre Kinder in der Öffentlichkeit zeigen will.

Ausserdem spricht sie über ihre eigene Kindheit legt dabei ein kleines Geständnis aus ihrer Schulzeit ab und verrät, mit was sie ihre Mama damals besonders verärgert hat.

Evelyn Burdecki, wie waren Sie früher als Kind?

Evelyn Burdecki: Ich war sehr schüchtern. Wenn ich an die Tafel gegangen bin, habe ich immer einen roten Kopf bekommen, weil ich mich geschämt habe. Wenn ich verliebt war, habe ich es nie gesagt. Unter Freundinnen war ich aber auch sehr spassig. Wir hatten eine lustige Zeit. Wir haben auch mal die Schule geschwänzt. Kein gutes Vorbild. Aber das gehört zum Kindsein dazu, oder? Dass man viel lieber ein Eis essen gegangen ist, wenn es ein heisser Tag war, anstatt zum Matheunterricht.

Mathe war gar nicht mein Fach. Da bin ich durch das viele Labern an der Tafel von einer fünf minus auf eine vier plus gekommen – und konnte so mein Zeugnis retten. Die Lehrer haben mir sehr hoch angerechnet, dass ich, selbst wenn ich nichts wusste, mich getraut und etwas gesagt habe – ein bisschen wie heute (lacht). Das ist total wichtig, dass man sich als Kind trauen muss. Man darf sich nicht schämen, soll nicht denken "Was denken die anderen von mir?". Sich einfach trauen, damit kommt man im Leben weit.

Für was haben Sie damals den grössten Ärger von Ihren Eltern bekommen?

Als ich eine frische, neue Hose geschenkt bekommen habe von meiner Mama. Wir hatten früher nicht so viel Geld. Und wenn ich etwas bekommen habe, dann war das ein Highlight für mich. Und was hat die Evelyn gemacht? Die ist natürlich mit dieser weissen, frischen Hose auf den Spielplatz gegangen und kam mit einer schwarzen Hose wieder. Dafür habe ich Riesen-Ärger bekommen. Das fand meine Mutter nicht so toll (lacht).

Eizellen einfrieren lassen: Evelyn Burdecki kontert Kritik

Sie gehen mit dem Thema Kinderwunsch sehr offen um. Was bedeutet es Ihnen, Mutter zu werden?

So, so viel. Ich wusste schon mit zwölf Jahren, dass ich irgendwann mal Mama werden will: ein Kind, das Oma und Opa hat. Mein Papa ist leider vor vier Jahren verstorben. Vielleicht gibt es aber einen Opa von der Mannes-Seite aus. Das ist ein sehr grosser Wunsch, und nachdem mein Papa verstorben ist, ist der noch grösser geworden, weil ich weiss, was Familie bedeutet. Kinder sind unsere Zukunft. Kinder sollen immer happy sein. Deshalb versuche ich auch, dass die Kinder meiner Schwester happy sind. Die verwöhne ich immer ein bisschen, manchmal auch zu viel. Manchmal kriege ich da auch Ärger von meiner Schwester. Aber ich finde, das gehört auch dazu. Man darf auch mal verwöhnen, wenn es nicht jeden Tag ist.

Empfehlungen der Redaktion

In meiner Doku habe ich die Kameras ganz nah an mich herangelassen. Man kann erleben, wie ich in der Kinderwunschklinik bin. Für mich war es sehr wichtig, das Thema in der Doku gross zu drehen, weil ich ganz vielen Frauen Zuspruch vermitteln möchte. Es gibt von der Gesellschaft viel Druck, es gibt Kommentare wie "Mensch, jetzt will die ihre Eizellen einfrieren lassen. Soll die doch einfach dazu stehen, dass sie viel zu alt dafür ist." Das stimmt einfach nicht. Meine Message an alle Frauen da draussen ist: Traut euch. Ihr dürft. Macht das auch.

Evelyn Burdecki: Ihr Kind dürfte selbst entscheiden, ob es vor die Kamera will

Wie möchten Sie als Mama sein, gerade was den Umgang mit Kindern in der Öffentlichkeit angeht?

Ich würde meine Kinder nicht mit in die Öffentlichkeit nehmen. Ich würde sie irgendwann selbst entscheiden lassen wollen: Bin ich jetzt eine Person der Öffentlichkeit oder nicht? Wenn sie noch ganz klein sind, können sie das noch nicht selbst entscheiden. Wenn sie irgendwann mal auf mich zukommen und sagen: "Hey Mama, ich will auch mal vor die Kamera", dann würde ich nicht Nein sagen, weil die Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie wollen. Aber ich würde sie nicht direkt als Baby vor die Kamera halten. Auch für keine Werbung der Welt. Auch nicht für Pampers (lacht).