Casandra Ventura gilt als Schlüsselfigur im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs. In ihrer Aussage vor Gericht schilderte sie nun mehrtägige sogenannte "Freak-offs" sowie schwerwiegenden Missbrauch durch den Rapper.

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Am zweiten Tag des Prozesses gegen Sean "Diddy" Combs (55) in New York hat Casandra "Cassie" Ventura (38) über den angeblichen Missbrauch durch den Musiker ausgesagt. Die Sängerin ist eine ehemalige Partnerin von Combs und gilt als zentrale Figur in dem Fall. US-Medienberichten zufolge könnte die Zeugenaussage von Ventura, die im achten Monat schwanger ist, sich über mehrere Prozesstage erstrecken. Sie war mit Combs zwischen 2007 und 2018 in einer On/Off-Beziehung.

Ventura sagte laut "People"-Magazin am Dienstag aus, dass es in der Beziehung mit Combs immer wieder zu "gewalttätigen Auseinandersetzungen" gekommen sei, die in der Regel in "körperlicher Misshandlung" endeten. Während ihrer gesamten Aussage soll Ventura geweint haben.

Über die angebliche Gewalt in der Beziehung erklärte sie dem Gericht den Berichten nach: "Er schlug mir auf den Kopf, warf mich um, zerrte an mir, trat mich. Er schlug mir auf den Kopf, wenn ich am Boden lag." Combs habe sie zudem manchmal "bestraft", indem seine Security-Mitarbeiter ihr den Zugang zu ihrem Laptop oder Telefon verweigerten, so Ventura.

Sie sprach den Medienberichten zufolge auch über Combs' "Freak Offs", von ihm inszenierte sexuelle Handlungen. Ihrer Aussage zufolge wurden dafür männliche Sexarbeiter angeheuert, damit Combs Ventura mit der anderen Person beobachten und Anweisungen geben konnte.

Das sei für sie "ziemlich zu einem Job" geworden, so die Sängerin. Sie fügte hinzu, dass sie das Gefühl gehabt habe, "nicht Nein sagen zu können", da sie "ihn nicht verärgern wollte". Sie erzählte dem Gericht, dass sie bei den "Freak Offs" Drogen genommen habe, die ihr ihrer Aussage nach von Combs zur Verfügung gestellt wurden, da diese ihr geholfen hätten, sich zu "distanzieren".

Casandra Ventura über Sean Combs: "Seine Augen wurden schwarz"

Im Laufe der Zeit habe sie die "Freak Offs", die mehrere Tage andauern konnten, nicht mehr mitmachen wollen. Sie habe sich "gedemütigt" und "wertlos" gefühlt. Sie erklärte vor Gericht aber auch: "Ich war verliebt und wollte ihn glücklich machen." Sie habe ausserdem nicht gewusst, zu was ein "Nein" führen könnte.

Darüber, wie Combs während dieser "Freak Offs" gewesen sein soll, meinte Ventura: "Seine Augen wurden schwarz - die Version von ihm, in die ich verliebt war, war nicht mehr da." Ventura sagte ausserdem über die sexuellen Praktiken, bei denen sie sich gezwungen fühlte, mitzumachen: "Ich fühlte mich einfach gedemütigt, es war ekelhaft, es war zu viel."

Ehemann war mit im Gerichtssaal

Venturas Ehemann Alex Fine (32), mit dem sie das dritte gemeinsame Kind erwartet, befand sich während ihrer Aussage ebenfalls im Gerichtssaal. Combs, der im September letzten Jahres verhaftet wurde, ist unter anderem wegen Verschwörung zum organisierten Verbrechen, Prostitution und Sexhandel angeklagt. Er hat auf "nicht schuldig" plädiert und alle Vorwürfe bestritten. Der Prozess ist auf eine Dauer von etwa acht Wochen angesetzt. Neben der Anklage in New York gibt es noch zahlreiche Zivilklagen gegen den Ex-Musikmogul.

Casandra Ventura verklagte Combs bereits im Jahr 2023 wegen jahrelangen Missbrauchs. Die Klage wurde beigelegt, soll aber die strafrechtlichen Ermittlungen mit ausgelöst haben. (hub/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news