Händler
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Im "Bares für Rares"-Händlerraum beginnt ein Wettbieten um ein Werbeschild, mit unerwartetem Ausgang. Dabei hat der Verkäufer seinen Wunschpreis nach der Expertise schon abgeschrieben.
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Denn Experte Detlev Kümmel muss die Preiserwartungen von Horst und Roswitha aus Altena drücken: An ihrem Emaille-Schild von Lloyd Motoren entdeckt er ein paar Wertminderungen.
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Der Verkäufer erzählt: "Ich habe selber einen Lloyd, seit '87." Das lässt Oldtimer-Fan Horst Lichter aufhorchen: "Und das Schild möchtet ihr verkaufen, weil ihr es doppelt habt?" Der Verkäufer nickt.
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Mit Autoliebhabern kennt sich Horst Lichter eben aus. Er weiss, wie sie ticken: "Weil ein Sammler, der so ein Auto hat, gibt das nur weg, wenn er es doppelt hat oder was Besseres kriegt."
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Tatsächlich findet Detlev Kümmel hier Mängel an der Qualität. "Alles, was wir hier sehen im inneren Bereich, das Lloyd, ist original. Lloyd Motoren ist auch original", deutet er auf die Schriftzüge. "Die restliche Fläche ist komplett neu lackiert worden."
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Horst Lichter meint: "Einmal restauriert würde ich eher sagen." Dadurch verliert das 50er-Jahre-Werbeschild jedoch an Wert. Verkäufer Horst entschuldigt den Zustand: "Ich habe es so gekauft in den 90er-Jahren." Trotzdem hofft er auf 300 Euro.
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Doch der Experte sieht den Wert nur bei 200 bis 250 Euro. Horst Lichter fragt den Verkäufer: "Machen wir das?" Der akzeptiert den Schätzpreis und nimmt die Händlerkarte: "Ja, sicher doch!" Eine weise Entscheidung.
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Denn aus dem Händlerraum wird er mit weit mehr als 250 Euro nach Hause gehen. Obwohl Christian Vechtel (l.) und Jan Cizek (r.) die Marke Lloyd Motoren anfangs nicht zuordnen können, beginnt sofort ein Wettbieten.
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"50 Euro!", "70!", "100!", "120!" - Christian Vechtel, Jan Cizek, Anaisio Guedes (r.) und David Suppes übertrumpfen sich gegenseitig. Der Schätzpreis ist schnell übertroffen, und die Verhandlung geht noch viel weiter: "400!", "410!", "420!" Das Verkäuferpaar lauscht gebannt den Geboten.
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Sogar David Suppes hat seine wahre Freude am Wettbieten: "Das macht Spass!" 500 Euro, 600 Euro, 700 Euro - niemand denkt ans Aufhören.
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Dann bietet Christian Vechtel 800 Euro: "Überteuert, aber ich will es haben!" Damit ist für die anderen die Grenze erreicht. Horst kann die Summe kaum fassen: "Dass es so viel gibt, da habe ich auch nicht mit gerechnet."
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Ebenfalls verkauft wird das Mappenwerk "Die dreizehn Monate" von Erich Kästner mit Bildern und Gedichten, das 1972 erschienen und 180 bis 220 Euro wert ist.
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"Ich habe jetzt was zum Lesen", freut sich Anaisio Guedes über den Kauf für 200 Euro.
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Die beiden Schmuckstücke aus Weissgold mit Smaragden und Diamanten aus den 1950er- und 1960er-Jahren werden auf 3.300 bis 3.500 Euro geschätzt.
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Susanne Steiger gibt als Einzige ein Gebot für Collier und Ring ab und einigt sich am Ende mit der Verkäuferin auf 2.900 Euro.
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Die Füllfederhalter-Leuchte aus den 1980er- oder 1990er-Jahren ist ein Werbeobjekt für Pelikan und 400 bis 600 Euro wert.
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"Das ist wirklich cool", findet Jan Cizek und investiert 550 Euro.
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Der keltische Jäger aus Bronze aus der Zeit um 1900 gehört eigentlich zu einem Ensemble von Paul Ludwig Kowalczewski. Schätzwert ohne Gegenpart: 450 bis 550 Euro.
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"Überragende Qualität", meint David Suppes und bezahlt 500 Euro.
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Die Puppenmöbel wurden in den 1890er-Jahren aus Silber gefertigt und haben einen Schätzwert von 250 bis 400 Euro.
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Die Verkäuferin kommt jedoch im Auftrag ihres Bruders, der sich mindestens 400 Euro gewünscht hat. So viel will niemand ausgeben, also nimmt sie die Puppenmöbel wieder mit.