Händler bei "Bares für Rares"
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Julian Schmitz-Avila ist auf den ersten Blick begeistert von den beiden Designerstühlen. Doch der "Bares für Rares"-Händler ändert seine Meinung sehr schnell. Ein Kollege warnt ihn sogar vor der Gefahr der Sitzmöbel. Doch der Reihe nach ...
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"Annika, erklär mir: Kunst oder Möbel?", fragt Horst Lichter. Die Expertin erwidert: "Beides." Jutta aus Bühl reist mit gemischten Gefühlen an: "Der Verkauf fällt mir schwer, ich verabschiede mich damit von einem Zweig meines Berufes."
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"Ich habe viele tolle Erinnerungen daran", so die 66-Jährige. Als Lichter nach ihrem Beruf fragt, erklärt sie: "Ich bin Fotografin. Diese beiden Voidos haben zwanzig Jahre mit mir gearbeitet." Lichter wiederholt falsch: "Boidos heissen die?" Die Expertin korrigiert ihn.
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"Wie lange hast du sie gehabt?", will Lichter wissen. "48 Jahre", schätzt Jutta. "Das ist lange", findet der Moderator. Er bittet die Expertin, mehr über die "aussergewöhnlichen Objekte" zu verraten.
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Die italienischen Schaukelstühle stammen von der Firma Magis, "die 1976 gegründet wurde und seitdem mit Lizenzen von Designern arbeitet", erklärt Annika Rassbach. Hinter den Entwürfen steckt "ein toller Designer", so die Expertin.
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Ron Arad ist bekannt für künstlerische Möbel. Arad selbst hat die Möbel aus Metall und Gusseisen designt. Die Firma Magis kaufte 2006 die Lizenz, sie aus Kunststoff zu reproduzieren. "Dann sind es nicht über 40 Jahre, sondern knappe 20", erkennt Lichter.
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"Seine Möbelstücke hatten immer einen skulpturellen Charakter", sagt die Expertin über den Entwerfer. "Voido heisst auf Finnisch gewinnen", erläutert Rassbach. "Es gewinnt ja meine Aufmerksamkeit." Aufmerksam wird sie allerdings auch auf die Gebrauchsspuren.
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Sie stellt Abrieb an der Sitzfläche und leichte Kratzer fest. "Da kann man aber was machen", beruhigt Annika Rassbach die Verkäuferin. Horst Lichter fragt nach Juttas Preisvorstellung.
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500 Euro erhofft sich die Fotografin. "Neu kosten sie wesentlich mehr, aber in diesem Zustand 600", entscheidet Annika Rassbach. Lichter sinniert beim Blick auf die Sitze: "So herum stehen sie eigentlich und anders herum ist es eher Kunst." Die Expertin stimmt zu.
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Bevor sie in den Händlerraum geht, wird Jutta mehr denn je ihre Gefühlslage bewusst: "Ich habe tierischen Trennungsschmerz."
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"Das ist genau das richtige für meine Terrasse", denkt Julian Schmitz-Avila (vorne). Dann testet er: "Ne, doch nicht, die schaukeln nicht." Walter Lehnertz warnt: "Da bringst du dich mit um!" Schmitz-Avila bittet Jos van Katwijk, ihn von hinten zu sichern.
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"Passiert nix, da kannst du nicht umfallen, Waldi", demonstriert Julian Schmitz-Avila. Doch gerade als Jos van Katwijk sich entfernt, nimmt der Händler so viel Schwung, dass er doch fast nach hinten umkippt.
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"Design aus Italien", erkennt Susanne Steiger. "Lieblingsstücke von mir", sagt Jutta über ihre "Arbeitsutensilien". Steiger wundert sich: "Das sind ja Pool Chairs, was haben Sie denn am Pool gearbeitet?" Walter Lehnertz witzelt: "Homeoffice."
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"Ich bin Fotografin", erklärt Jutta. Die Stühle waren Requisiten bei vielen ihrer Shootings. "Und die wurden nur drinnen benutzt?", erkundigt sich Jos van Katwijk. Die Verkäuferin bestätigt dies.
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"Ich habe gedacht, wenn die draussen sind und wenn es regnet, werden sie auf den Kopf gesetzt", denkt Jos van Katwijk laut und falsch. Er startet mit 300 Euro. Wolfgang Pauritsch und Julian Schmitz-Avila folgen.
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Als Jos van Katwijk 450 Euro bietet, zeigt Walter Lehnertz seine kritische Einstellung zu den Objekten: "Was mich mit den Stühlen verbindet, sind nur Rückenschmerzen." Van Katwijk verrät: "Meine Tochter ist auch Fotografin. Ich sehe sie da Leute reinsetzen."
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"Das wird ja dann quasi weitergelebt", springt Schmitz-Avila dem Kollegen zur Seite. Die Stühle sind 600 Euro wert, findet Jutta: "Jede Aufnahmeserie, die deine Tochter damit macht, bringt mehr als 600." Sie einigen sich auf 550 - plus einem gefalteten Lucky Dollar.
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Einen Goldring mit Edelsteinen will das Paar Renate und Jürgen veräussern. Erstanden hat Renate es in einem Pfandhaus in Rio de Janeiro. Dr. Heide Rezepa-Zabel erkennt das "ikonische Design des Schmuckherstellers Hans Stern". Der Deutsche emigrierte von den Nazis nach Rio.
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Mit seinem eigenen Betrieb wurde Stern später zum reichsten Mann Brasiliens, referiert Rezepa-Zabel. "Nein?! Wow!", staunt der Moderator. Wunschpreis: 600 Euro. Schätzpreis: bis zu 500. Susanne Steiger bezahlt sogar 670 Euro.
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"Für wat ist das?", erkundigt sich Horst Lichter bei Annika Rassbach. Die Expertin zeigt als Hinweis einen Bleistift. Die Spitzmaschine aus den 1950er-Jahren von Faber-Castell findet der Moderator "sensationell". Helmut aus Hagen will sie veräussern.
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40 Euro wünscht sich der Verkäufer für die "mechanische Anspitzmaschine". Annika Rassbach taxiert auf bis zu 100. "Leider ist beim Spanner etwas abgebrochen", stellt Wolfgang Pauritsch im Händlerraum fest. Jos van Katwijk bezahlt 80 Euro.