Wolfgang Pauritsch, Liza Kielon, Jan Cizek, Verkäuferin Marija
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Die Verkäuferin ist sich noch vor ihrem Besuch der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sicher: "Der Vogelautomat ist wirklich besonders." Auch Horst Lichter ist entzückt, als das Vögelchen zwitschert. Nur mit dem hohen Schätzpreis geht im Händlerraum niemand mit - vor allem nicht die neue Händlerin Liza Kielon ...
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Anfangs steht die Spieldose noch in der Vitrine von Verkäuferin Marija aus Sehnde, doch nach einem Umzug kommt sie nicht mehr aus dem Karton, der seit den 1980er Jahren auf dem Dachboden lagert. "Viel zu schade", schnauft Lichter, der die Spieldose samt Vögelchen "süss" findet. Zudem ist das Objekt auch noch vergoldet ...
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Experte Detlev Kümmel erkennt hinter dem singenden Vogelkäfig die bekannte Manufaktur Karl Griesbaum aus Triberg. Seit 1905 bis in die 1980er Jahre hinein sind dort laut Kümmel sehr viele Spieluhren gefertigt worden. "Aber hier haben wir ein besonderes Modell, denn unter der Spieldose befindet sich noch eine kleine Schmuckdose", so der Experte.
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Die Spieldose samt Baldachin und Rokoko-Elementen ist aufwändig dekoriert und zeigt viele Amoretten und Tauben. Und das sind "typische Begleiter der Liebesgöttin Venus", erklärt Kümmel. Auch der Schlüssel weist eine Turteltaube auf. "Ach, wie süss", schwärmt Lichter weiter. Der Experte meint: "Ja, es dreht sich alles um das Thema Liebe."
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Das vergoldete Objekt aus 800er Silber soll zwar "historisierend wirken", ist laut Modellnummer aber zwischen 1920 und 1959 gefertigt worden, stellt Kümmel klar. Lichter schlägt vor, das Silber auf Hochglanz zu polieren, doch Kümmel weist ab: Denn die Alterspatina ist "genau passend". Auch sonst kann er keine Mängel feststellen.
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Ein Restaurator hat die Spieluhr bereits geprüft und geschätzt. Demnach will die Verkäuferin "auf keinen Fall unter 4.000 Euro" verkaufen. Kümmel lacht und meint: "Ich spüre gar keinen Druck." Doch auch er schätzt das Stück zwischen 4.000 und 5.000 Euro. "Super", strahlt die Verkäuferin: "Besser konnte es nicht laufen." Abwarten ...
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Im Händlerraum lässt Walter Lehnertz den Vogel erst für Elke Velten singen, denn "für dich tu' ich alles, Elke". Doch nicht nur Velten, sondern auch die anderen Kollegen im Raum finden die Spieldose "total schön". Darunter ist auch ein neues Gesicht zu entdecken, die Antiquitätenhändlerin Liza Kielon aus Detmold. Doch die hält sich erst mal zurück.
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"Das ist sehr niedlich und gefällt uns allen", begrüsst Jan Cizek die Verkäuferin mit herzlichen Worten. "Mit dem Baldachin und den Putti ist das eine Prunk-Ausführung", zeigt danach auch Wolfgang Pauritsch sein Interesse. Er erkennt sogar gleich die richtige Manufaktur: Griesbaum. Als Erster bietet Lehnertz 580 Euro.
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Die Gebote erreichen schnell 1.500 Euro. Doch danach herrscht erst mal Stille im Händlerraum. "Das war meine Schmerzgrenze", gibt Lehnertz zu und Pauritsch erklärt: "Vor 30 Jahren konnte man besser mit Spieldosen handeln." Kollegin Liza Kielon hat als einzige noch kein Gebot abgegeben und das hat einen ganz bestimmten Grund.
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"Wir hatten neulich auch so eine im Laden, die ist aber wieder zurückgekommen und jetzt steht sie", kritisiert Liza Kielon die schlechte Verkäuflichkeit von Spielautomaten dieser Art. Die Verkäuferin versucht danach ihre Singvogel-Spieldose etwas schmackhafter zu machen, denn "der Restaurator hat alles erneuert, auch den Blasebalg innen".
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"Ach so", ruft Händlerin Velten und bietet noch 1.600 Euro. Im Gefecht mit Pauritsch erhöht sich der Preis auf 2.000 Euro und der Händler aus Österreich gesteht: "Ich würde sie wirklich gerne haben." Doch die Verkäuferin zögert - vor allem wegen des hohen Schätzpreises. Sie will ihre Spieldose nicht unter Wert verkaufen.
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"2.200 Euro?", fragt die Verkäuferin, und da auch der Original-Schlüssel noch vorhanden ist, willigt Pauritsch ein. "Jetzt fliegt der Vogel nach Oberstaufen", freut sich der Händler. Auch die Verkäuferin ist zufrieden mit dem Erlös.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Regina und Klaus aus Wanne-Eickel einen alten Kinder-Friseurstuhl mit, an den sich auch Horst Lichter noch erinnern kann. Bianca Berding datiert das "unkaputtbare" Möbelstück aus Buchenholz in den 1940er Jahren.
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Der Wunschpreis liegt bei 80 Euro. Expertin Berding schätzt sogar auf 100 bis 200 Euro, denn "der Stuhl passt auch an den Esstisch". Nach einigen Geboten erhält Liza Kielon für 150 Euro den Zuschlag. Ihr erster Kauf bei "Bares für Rares", nachdem sie den Singvogel verschmäht hat.
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Alexander aus Kremsmünster in Österreich hat opulenten Schmuck im Gepäck, den seine Mutter zum Hochzeitstag geschenkt bekommen hat. Doch nun trägt das Set aus Medaillon und Ohrhänger niemand mehr. Heide Rezepa-Zabel datiert die englischen Stücke aus 750er Gold mit Diamanten auf 1899.
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Der Verkäufer wünscht sich 6.000 bis 7.000 Euro. Lichter schlackern die Ohren bei dem hohen Wunschpreis. Doch auch Rezepa-Zabel taxiert 6.200 bis 6.600 Euro, denn allein der Materialwert liegt schon über 4.000 Euro. Händlerin Elke Velten zahlt letztlich 5.500 Euro.
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Christiane und Jörg aus Stendal wollen einen alten Rahmenspanner verkaufen, den Detlev Kümmel anhand der Markierung zwischen 1927 und 1952 datiert. Das Gerät zum Leimen von Bilderrahmen stammt nämlich von der Firma Georg Ott aus Ulm, die bereits 1903 das Patent für den Rahmenspanner erhalten hat.
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Das alte Werkzeug ist noch voll einsatzfähig und so wünscht sich der Verkäufer 50 bis 60 Euro. Experte Kümmel taxiert 100 bis 150 Euro. Im Händlerraum kommt der dekorative Rahmenspanner sehr gut an. Am Ende zahlt Jan Cizek sogar 250 Euro.
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Verena aus Nürnberg möchte einen Tansanit-Ring (5,8 Karat) von ihrer Grossmutter verkaufen, den wegen seiner Grösse niemand trägt. Heide Rezepa-Zabel datiert den Schmuck aus 585er Weissgold in den 1970er Jahren.
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Der Wunschpreis für den Erbschmuck liegt bei 5.000 Euro. Doch die Expertin schätzt den Wert auf 1.800 bis 2.000 Euro, wegen der "wässrigen Farbe des Tansanit". Die Händlerkarte wird dennoch angenommen.
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Im Händlerraum fällt vor allem der natürliche Tansanit (aus Tansania) auf, doch die Gebote starten niedrig bei 500 Euro. Auch das letzte Gebot von Walter Pauritsch in Höhe von 1.600 Euro ist der Verkäuferin zu wenig und der emotionale Wert höher. So nimmt sie den Ring wieder mit.