Kandidatin Sophia
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Einer sitzt im Publikum, "der noch keine Ahnung hat", dass er nicht nur als Zuschauer da ist, verrät Günther Jauch zu Beginn des Zocker-Specials, bei dem es um zwei Millionen Euro geht. Ein paar Kandidaten später sitzt der Gemeinte auf dem Ratestuhl: Andreas Gross wurde vom eigenen Bruder unter einem Vorwand ins Studio gelockt.
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Vor eineinhalb Jahren hat sein Bruder Felix 32.000 Euro abgeräumt. Ihr ewiges Duell reicht bis in die Kindheit, wie Freunde und Familie der Rivalen in einem Einspieler verraten. "Die beiden sind vom Ehrgeiz zerfressen", lamentiert ein Kumpel. Die beste Freundin des Kandidaten bittet "RTL, diesen Konkurrenzkampf zu beenden".
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"Das klingt heute nach Leben und Tod", vermutet Günther Jauch daher. Andreas Gross aus Bochum ist verheiratet und Polizeibeamter. Sein Bruder Felix ist Pressesprecher bei der Polizei Dortmund. "Er ist also kein richtiger Polizist", stichelt Andreas Gross zum Amüsement des Moderators und Publikums. "Das geht gut los", freut sich Jauch.
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Die nächste Stichelei: Beide Brüder haben Abitur gemacht, doch Andreas ergänzt: "Ich habe eine Klasse übersprungen, er nicht." Felix kontert, er habe den besseren Schnitt gehabt. Wird Andreas die 32.000 Euro seines Vorgängers toppen? "Durch die vom alten Bundestag beschlossene Änderung ist welcher Begriff nun im deutschen Grundgesetz verankert?"
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Zur Wahl stehen "Klimaneutralität", "Asylrecht", "Pressefreiheit" oder "Behebung der Raumnot". Jauch lässt, wie bei den Fragen zuvor, den Bruder Felix auf eine Moderatorenkarte schreiben, für welche Antwort er sich entscheiden würde. Nach Einsatz des 50:50-Jokers wählt Andreas A. Sein Bruder hätte D gewählt. Andreas liegt richtig.
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"Sie haben mit Ihrem Bruder gleichgezogen", fasst Günther Jauch zusammen. 64.000 Euro wert: "Im Zuge der Wahl des entsprechenden Baums zur Giftpflanze des Jahres 2025 wurde auf die Giftigkeit wovon aufmerksam gemacht?" Der Zusatzjoker hilft: D. Bruder Felix hätte A genommen, doch Andreas Gross ist eine Runde weiter.
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Die 125.000-Euro-Frage: "Was zählt in keinem der zehn einwohnerreichsten Staaten der Welt zu den landesweiten Amtssprachen?" Französisch, Russisch, Englisch, Portugiesisch? Der Publikumsjoker gibt keine verlässliche Antwort. 42 Prozent sind für A, 47 Prozent für B. Zu uneindeutig für Andreas Gross: "Ich gehe zufrieden mit 64.000 nach Hause."
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"Dann beginnt für Sie jetzt ein neues Familienleben, bravo", verabschiedet ihn der Moderator. "Bravo!", ruft auch der Bruder in den Applaus hinein. Klingt nach Happy End, doch Jauch stichelt: "Der kleine Wermutstropfen: Das hat Ihr Bruder richtig." Der hatte A auf Jauchs Karte geschrieben. "Ich komme damit klar", verspricht Andreas Gross.
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Serdar Isbara aus Hamburg arbeitet im IT-Projektmanagement. Jauch klärt über eine Besonderheit des Zocker-Specials auf: Zwei Millionen Euro sind zu gewinnen, dafür darf kein Joker vor der 16.000er-Marke genutzt werden. Sonst verfallen alle weiteren Joker. Das passiert dem Kandidaten bereits bei der 2.000er-Hürde.
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"Ein Franzose, der das bevölkerungsreichste Land der Erde besuchen möchte, hat welches Reiseziel auf seinem Zettel?" t'Anne, b'Irke, l'Inde, p'Appel? Der Publikumsjoker zeigt: 98 Prozent sind für C. Richtig.
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4.000 Euro wert: "Was wird als umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Streusalz im Fachhandel angeboten?" Vulkanhörner, Feuerkies, Lavastreu, Magmagranulat? Ohne weiteren Joker rät Serdar Isbara D. Korrekt wäre C. Er fällt auf 1.000 Euro. Jauchs schwacher Trost: "Immerhin - normalerweise gibt es nur 500."
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Martina Göbel aus der Nähe von Hannover ist Einkaufsassistentin für grüne Warenhäuser. Ihre 1.000-Euro-Frage: "Auf dem klassischen Monopoly-Spielbrett steht in einem Eckfeld ...?" Die Niete, der kleine Trostpreis, der Hauptgewinn oder das grosse Los? Sie wählt den "Hauptgewinn" und erkennt an Jauchs Blick: "Habe ich Sch... gebaut?"
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Hätte sie das grosse Los gezogen, hätte ihr ebendieses auch monetär gewunken. Stattdessen fällt sie gnadenlos auf 0 Euro. "Das ist richtig bitter", gibt Martina Göbel zu. Jauch appelliert an die Verbliebenen: "Wenn das so weitergeht, muss ich viele Geschichten aus meinem Leben erzählen oder wir müssen welche aus dem Publikum zwangsverpflichten."
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Der Münchner Florian Sauerbeck ist Software-Entwickler in der Automobilbranche. "Ich versuche, alle Interviews jetzt schon vor Beginn des Spiels zu machen, denn nach drei Fragen ist ja keine Zeit mehr", scherzt Jauch nach den beiden Kurzauftritten zuvor. Diesmal aber bekommt Jauch nach der 16.000er-Marke noch Gelegenheit zum Plaudern.
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"Sie waren schon mal Millionär und waren es doch nicht, wie kam es dazu?", fragt der Moderator. Der Kandidat hatte sich mit seinem Team am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik an der TU München mit dem Thema autonomes Fahren beschäftigt. Bei einer Challenge für selbstfahrende Motorsport-Autos auf der legendären Strecke von Indianapolis gewann sein Team.
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Das Geld allerdings strich seinerzeit die TU für Forschungsgelder komplett ein. Heute hat Florian Sauerbeck erneut die Chance, Millionär zu werden. Bei der 250.000-Euro-Frage benötigt er seine beiden letzten Joker: "Eine 1973 in Bad Münstereifel gegründete Partei stellte schon mehrere Premierminister und Präsidenten welches Landes?"
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Portugal, Südkorea, Neuseeland oder Kanada? Der Schwager am Telefon weiss keinen Rat. Nach dem 50:50-Joker verbleiben Portugal und Kanada. Zu heiss für Florian Sauerbeck. Doch er geht immerhin mit 125.000 Euro. Geraten hätte er Portugal, was richtig gewesen wäre.
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Von dieser Kandidatin ist Jauch überfordert, wofür sie allerdings nichts kann: Erst funktioniert Susan Goldbergs Bildschirm in der Probe nicht, dann findet Jauch sie nicht auf seinen Karten. Es wird nicht besser: "Sie wohnen in Hamburg", behauptet er. Sie dementiert: "Nürnberg." Jauchs freche Reaktion: Vielleicht habe sie sich eingeschlichen.
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Dann erkennt er, dass er die Kandidatin verwechselt hat. Nach dem holprigen Start läuft es für die Sozialpädagogin besser. Den ersten Joker braucht sie allerdings schon bei der 1.000er-Marke: "Obwohl der betreffende Gegenstand dort gar nicht zum Einsatz kommt, leisten sich auch Fussballer manchmal sogenannte ...?"
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Stockfehler, Stangenpatzer, Stabschnitzer, Knüppelklöpse? Der Publikumsjoker votiert zu 89 Prozent für A. Korrekt! Die 16.000er-Frage: "Welchen Titel gab Papst Franziskus seiner Mitte Januar erschienenen Autobiografie?" Bete, Hoffe, Glaube, Beichte? "Es ist das Zocker-Special, dann zocken wir", entscheidet Susan Goldberg.
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"Tatsächlich?", staunt Jauch. "Aber nicht weinen, wenn es falsch ist." Die Kandidatin bleibt bei ihrer Intuition: "Glaube". Obwohl "Hoffe" richtig wäre, weint sie wie erbeten nicht. Susan Goldberg geht mit 1.000 Euro.
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Aufgeregt betritt Sophia Schubert die Bühne. Die Schauspielerin aus Hamburg freut sich: "Ich habe gerade ein Trauma überwunden!" Vor 15 Jahren hatte es ihr Mann nicht auf den Ratestuhl geschafft, vor einigen Jahren verpasste sie ebenfalls diese Chance. Heute soll alles besser werden. Doch stattdessen lauert ihr bereits das nächste Trauma auf ...
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Die 200-Euro-Frage: "Denkwürdige Ereignisse gehen redensartlich worin ein?" Emmalen, Ernalen, Annalen oder Ingalen? Sophia Schubert wählt Ingalen. Mit dieser falschen Antwort geht sie in die Annalen der Sendung ein - und mit 0 Euro nach Hause. "Oh wie bitter", fasst sie zusammen.