Er lebt in den Tiefen des Meeres und wird nur selten gesichtet: Jetzt ist ein spektakuläres Video eines "urzeitlichen" Koboldhais viral gegangen.

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Vor der Küste von Gran Canaria haben zwei Freizeitfischer einen seltenen Tiefseehai gefangen: einen Koboldhai (Mitsukurina owstoni). Der Fang sorgt nicht nur unter Meeresbiologen und -biologinnen für Aufsehen, sondern auch in den sozialen Medien.

Überraschungsfang in 900 Metern Tiefe

Marcos Hernández und Ramón Santana waren vor San Cristóbal in etwa 900 Metern Tiefe auf der Jagd nach Seehechten und Tiefseebarschen, als ihnen ein ungewöhnlicher Fang ins Netz ging. Zunächst hielten sie ihn für einen Schwertfisch.

"Er hatte eine lederartige Haut und nachdem wir im Internet nachgeschaut hatten, wussten wir, was es wirklich war", berichtete Hernández der britischen "The Sun". Sie identifizierten ihren Fang als Koboldhai, eine der seltensten Haiarten weltweit.

Die Fischer filmten das Tier und veröffentlichten das Video auf TikTok, wo es schnell viral ging. Der Clip zeigt den Hai mit seiner charakteristischen, langen Schnauze und dem vorstülpbaren Kiefer.

Ein "lebendes Fossil" aus der Urzeit

Der Koboldhai gilt als "lebendes Fossil", da sich sein Aussehen seit gut 125 Millionen Jahren kaum verändert hat. Er wird nur sehr selten gesichtet oder gefangen und ist für seine ungewöhnliche Erscheinung bekannt: eine lange, abgeflachte Schnauze und einen Kiefer, der blitzartig hervorschnellen kann, um Beute zu packen.

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Der Hai lebt normalerweise in Tiefen zwischen 250 und 1.300 Metern und ernährt sich von Fischen, Krebstieren und Tintenfischen. Weltweit gibt es nur wenige dokumentierte Sichtungen dieser Art. Das auch Nasenhai genannte Tier lebt im Atlantik, im Pazifik und auch im Indischen Ozean. Sichtungen und Funde gab es besonders vor Japan, Neuseeland und Südafrika.

Erste Sichtung eines Koboldhais vor Kanaren

Der Fischkundler Alberto Brito und der Meeresökologe Asier Furundarena betonen in einer Erklärung, aus der "Canarianweekly" zitiert, die Bedeutung dieser Sichtung: Es sei die erste bestätigte Beobachtung eines Koboldhais in den Gewässern der Kanarischen Inseln. Die Forschenden sehen darin einen Beleg für die biologische Vielfalt und die Bedeutung des Schutzes mariner Lebensräume.

Nach der Dokumentation ihres Fundes liessen die Fischer den Koboldhai wieder ins Wasser. Das Tier verschwand langsam in den Tiefen des Atlantiks. (lau)

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