Viele Personen fühlen sich von Spinnen bedroht – das ist vermutlich auch bei der Gerandeten Wasserspinne der Fall. Doch sie ist diejenige, die in Gefahr ist. Deshalb gilt: Augen auf!

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Spinnen lösen in vielen Menschen Angst und Ekel aus, gleichzeitig sind sie wie andere Tiere für ein intaktes Ökosystem wichtig. Bei Personen mit Arachnophobie dürfte die Gerandete Wasserspinne (Dolomedes plantarius) durch ihre Grösse für besonders starkes Unwohlsein sorgen. Die Population der bis zu sieben Zentimeter grossen Spinne war jedoch bislang schwindend gering.

Wer dennoch auf die Gerandete Wasserspinne trifft, sollte die Sichtung dem Atlas der Spinnentiere Europas deshalb zwingend mitteilen.

Gerandete Wasserspinne ist ungefährlich für den Menschen

Die Gerandete Wasserspinne fällt sofort ins Auge: Während weibliche Exemplare dem "Spinnenforum Wiki" zufolge eine Körperlänge von 13 bis 20 Millimetern erreichen, sind es bei männlichen Spinnen dieser Art 10 bis 16 Millimeter. Hinzu kommen die langen und dicken Beine der Wasserspinne. Was auf den ersten Blick gefährlich wirkt, stellt sich als harmlos heraus. Dem Menschen kann sie nichts anhaben.

Erkennbar macht sie sich durch markante, helle Streifen am Rand ihres Körpers, der wie die Beine dunkelbraun gefärbt ist. Einen Lebensraum bieten ihr laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) Feuchtgebiete mit stehenden oder langsam fliessenden Gewässern. Demnach fühlt sie sich unter anderem in Sümpfen und Mooren wohl. Auf die Jagd geht die Spinne sowohl auf als auch unter der Wasseroberfläche. Dabei hält sie nach Wasserinsekten, Froschlarven und kleineren Fischen Ausschau. Mit ihren Beinen kann sie auf der Jagd die Bewegungen ihrer Beute erspüren.

Erfolgreiches Projekt zur Vermehrung der Spinne

In Deutschland ist die Gerandete Wasserspinne dem LANUK zufolge vom Aussterben bedroht. Auch in Grossbritannien ist der Bestand kritisch: Bis 2010 gab es laut der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) nur drei Vorkommen. Diese seien zudem weiterhin "unglaublich bedroht". Gründe dafür seien unter anderem Dürre und Flutwellen. Auch durch "den Anstieg des Meeresspiegels" entstehe eine Bedrohung für die Spinne.

Im Jahr 2010 begann in Grossbritannien ein Projekt, das zu einer Vermehrung der Wasserspinne führen sollte. 2012 seien die ersten Spinnen in einem Gebiet im englischen Norfolk ausgesetzt worden, schreibt die RSPB. Das Vorhaben erwies sich als Erfolg: 10.000 fortpflanzungsfähige, weibliche Gerandete Wasserspinnen seien es nun.

Verwendete Quellen

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