Eine Wasser‑, Spitz‑ oder Feldmaus in Beeten steht unter Naturschutz. Wie Sie diese Nager erkennen und mit tierfreundlichen Methoden vertreiben können.

Wer eine rattenähnliche Maus im Garten bemerkt, könnte überrascht sein: Häufig handelt es sich um eine Wasser- oder Spitzmaus, manchmal sogar um einen Maulwurf. Zwar sehen diese Nager Ratten ähnlich, sind aber ökologisch wichtig und häufig unter Naturschutz gestellt. Deshalb sollte kein Gift eingesetzt, sondern auf sanfte, tiergerechte Methoden zurückgegriffen werden.

Unterschied zu Ratte, Wühl- und Maulwurf

Die Wasserwühlmaus oder Wasserspitzmaus erreicht eine Körperlänge von über 8 cm sowie eine Schwanzlänge von über 6 cm und zeigt ein schlankes, walzenförmiges Erscheinungsbild. Ihr Fell erscheint dicht und glatt, die Schnauze spitz. Im Gegensatz zur Wühlmaus, die Wurzeln im Beet beschädigt, und dem strikt geschützten Maulwurf, der Wühlhügel hinterlässt, gehört die Spitzmaus zur Tiergruppe der Insektenfresser. Ihre unterirdischen Gänge richten in der Regel kaum oder keinen nennenswerten Schaden an, gleichzeitig trägt sie durch die Jagd auf Schnecken und Insekten zum Gleichgewicht im Garten bei.

Naturschutzstatus und rechtliche Rahmenbedingungen

Viele einheimische Nagetiere – etwa Wald und Feldmäuse – sowie Spitzmäuse und Maulwürfe stehen unter strengem Schutz. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass ihre Bekämpfung ohne besondere Genehmigung unzulässig ist. Gift oder tödliche Fallen sind daher verboten.

Tierfreundliche Vertreibung mit Geruch und Lärm

Tierfreundlich ausgerichtete Gartenpflege setzt auf natürliche Aversionen: Wasserspitzmäuse mögen bestimmte Duftstoffe wie Lavendel, Minze, oder Knoblauch nicht. Ein paar Tropfen Lavendelöl oder Pfefferminzessenz in oder neben den Gängen reichen oft aus, um sie zur Umsiedlung zu bewegen. Auch unregelmässiger Windlärm durch Rasseln oder klappernde Plastikflaschen wirkt abschreckend.

Weitere sanfte Massnahmen zum Schutz des Gartens

Das Auslegen von Zitronen- oder Knoblauchschalen, gepaart mit Eukalyptusöl, hilft, Mausaktivitäten zu reduzieren. Unterstützt wird diese Strategie durch die Förderung natürlicher Feinde wie Eulen, Igel oder Katzen, die durch Sitzstangen, Nistkästen oder Unterschlupf Plätze im Garten finden. Solche Gestaltungsformen reduzieren die Population heimischer Nagetiere auf natürliche Weise.

Fallen? Nur Lebendfallen und richtiges Wiederaussetzen

Wer Tiere fangen möchte, sollte ausschliesslich Lebendfallen einsetzen. Eine einmal gefangene Maus muss innerhalb eines Kilometer entfernten, geeigneten Habitats ausgesetzt werden, um das Tier nicht zu gefährden. Unter keinen Umständen sind chemische Köder oder Soforttötungsfallen erlaubt, da diese auch Nicht-Zielarten mit gefährden.

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Schäden erkennen – aber genau unterscheiden

Unspezifische Erdspuren deuten auf Wühlmäuse oder Maulwürfe hin – beide sind jedoch unterschiedlich zu behandeln. Spitzmäuse fressen kaum an Pflanzen. Aktives Handeln erfordern vor allem Wasser- oder Wühlmäuse, die durch Graben, Erdhügel oder angefressene Wurzeln auffallen. In jedem Fall empfiehlt sich eine frühzeitige, tierfreundliche Reaktion, um grössere Schäden zu vermeiden. (elm)

Verwendete Quellen:

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