Eine totale Mondfinsternis macht den Vollmond am 7. September zu einem aussergewöhnlichen Himmelsereignis. Der sogenannte "Maismond" verbindet jahrhundertealte Traditionen mit spektakulärer Astronomie. Warum er diesen Namen trägt und was dahintersteckt.

Der Nachthimmel verspricht am 7. September 2025 ein dramatisches Schauspiel: Um 20:09 Uhr MESZ erreicht der Vollmond seinen Höhepunkt und verwandelt sich dabei in einen blutroten Himmelskörper. Der September-Vollmond trägt traditionell den Namen "Maismond" – doch in diesem Jahr erhält er aufgrund der totalen Mondfinsternis einen zusätzlichen Beinamen: "roter Maismond" oder "Blutmond".

Die spektakuläre Färbung entsteht, wenn der Mond vollständig in den Erdschatten eintaucht. Bei diesem astronomischen Ereignis verfärbt sich die Mondscheibe für eine Stunde und 22 Minuten tiefrot, wie "Star Walk" berichtet. Das Maximum soll um 20:11 Uhr MESZ erreicht werden.

Warum der Name "Maismond"?

Die traditionelle Bezeichnung "Maismond" stammt von den indigenen Völkern Nordamerikas, die ihre Vollmond-Namen nach den jahreszeitlichen Aktivitäten vergaben. Der September-Vollmond markierte für sie die Erntezeit von Mais am Ende des Sommers. Verschiedene Stämme entwickelten ihre eigenen Varianten: Die Abenaki nannten ihn "Maismachermond", während die Zuni ihn als "Mond, wenn alles reift und der Mais geerntet wird" beschrieben.

Im September beginnt traditionell die Mais-Erntezeit auf der Nordhalbkugel, weshalb dieser Vollmond seit Jahrhunderten mit der Ernte in Verbindung gebracht wird. Auch in Europa kennt man ähnliche Traditionen – hier wird der September-Vollmond manchmal als "Herbstmond" bezeichnet, da er den kalendarischen Herbstbeginn markiert. Die Chinesen hingegen nennen ihn "Chrysanthemenmond", die Kelten "Singender Mond". Auf der Südhalbkugel wird er als "Wurmmond", "Fastenmond" oder "Krähenmond" bezeichnet.

Obwohl der September-Vollmond oft als "Erntemond" bezeichnet wird, trägt er 2025 nicht diesen Titel. Der "Erntemond" ist definiert als der Vollmond, der der Herbst-Tagundnachtgleiche am nächsten liegt. Da die Tagundnachtgleiche dieses Jahr am 22. September stattfindet, gilt der Vollmond am 7. Oktober 2025 als offizieller "Erntemond" auf der Nordhalbkugel.

Totale Mondfinsternis: Wann ist die beste Beobachtungszeit?

Besonders aufregend wird der "Maismond" 2025 durch die begleitende totale Mondfinsternis. Wenn sich die Erde zwischen Sonne und Mond schiebt, gerät unser Trabant in den Erdschatten. Dabei wird das Sonnenlicht durch die Erdatmosphäre gefiltert – längerwellige rote Lichtstrahlen erreichen noch den Mond und lassen ihn in einem Rotton erstrahlen.

Die totale Mondfinsternis ist im nächtlichen Teil der Welt sichtbar, einschliesslich Europa, Russland, Australien, Afrika und der Antarktis. Besonders erfreulich: Das Ereignis kann mit blossem Auge beobachtet werden, spezielle Ausrüstung oder Teleskope sind nicht erforderlich.

Empfehlungen der Redaktion

Für die Beobachtung des roten Maismonds empfiehlt sich der Zeitraum vom 6. bis 8. September, da der Mond bereits mehrere Tage vor und nach dem exakten Vollmond-Termin nahezu rund und hell erscheint. Der Vollmond geht bei Sonnenuntergang im Osten auf und kurz vor Sonnenaufgang im Westen unter. Besonders eindrucksvoll zeigt er sich nahe dem Horizont, wo die Lichtbrechung in der Atmosphäre den charakteristischen orangen Farbton verstärkt. (ili)

Verwendete Quellen

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