• 10:55 Uhr: Wadephul vor Treffen in Genf: Iran ist nun am Zug
  • 10:50 Uhr: ➤ Greifen die USA in den Krieg ein? B2-Bomber offenbar schon vor Ort
  • 10:34 Uhr: Iran: Keine Verhandlungen mit den USA während israelischer Angriffe
  • 10:23 Uhr: Israels Verteidigungsminister warnt Hisbollah vor Eingreifen
  • 10:10 Uhr: Britischer Aussenminister warnt vor Eskalation
  • 09:19 Uhr: Israel greift weitere iranische Raketensysteme an

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➤ Greifen die USA in den Krieg ein? B2-Bomber offenbar schon vor Ort

  • 10:50 Uhr

Unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihren präzisionsgelenkten "Bunkerbrecher"-Bomben über eine geeignete Waffe, um Irans tief in einen Berg eingegrabene Anlage zur Urananreicherung zu zerstören. Laut dem Politikwissenschaftler Klemens Fischer befinden sich die für den Abwurf dieser Bomben notwendigen B2-Bomber schon in der Region. "Die sind an sich startbereit", sagt er in einem Interview bei "n-tv".

US-Präsident Donald Trump will nach eigener Aussage innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen. Fischer hat den Eindruck, dass Trump eher ein Getriebener Israels sei als ein frei entscheidender Amerikaner. "Das Bittere ist: Wenn er diesen Schritt geht, dann werden auch die USA ein ganz klares Kriegsziel und ein Ziel für Terror." (skr)

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Die weiteren Nachrichten zur Eskalation in Nahost vom 20. Juni

Wadephul vor Treffen in Genf: Iran ist nun am Zug

  • 10:55 Uhr

Aussenminister Johann Wadephul hat vor einem Treffen mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi betont, dass er mit Blick auf eine diplomatische Initiative den nächsten Schritt von Teheran erwartet. "Aber Iran ist jetzt am Zug und Israel kann sich darauf verlassen, dass die Bundesrepublik Deutschland die Sicherheit und die Existenz des israelischen Staates immer im Auge behalten wird, verteidigen wird", sagte der CDU-Politiker am Vormittag am Rande einer Konferenz in Kiel. Das sei Teil der deutschen Staatsräson.

Mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot, dem britischen Aussenminister David Lammy sowie der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas will er im Laufe des Tages in Genf mit Araghtschi sprechen. Diese hätten stets Gesprächsbereitschaft signalisiert, sagte Wadephul. "Das setzt die ernsthafte Bereitschaft des Iran voraus, auf jede Anreicherung von nuklearem Material zu verzichten, was in Richtung einer atomaren Bewaffnung gehen könnte." Voraussetzung sei ebenfalls, dass das Raketenprogramm einbezogen werden könne. Bestehe diese ernsthafte Bereitschaft, könnten weitere Gespräche folgen. (dpa/bearbeitet von skr)

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Frankreich mahnt zu diplomatischer Lösung

  • 10:37 Uhr

Kurz vor einem Treffen der Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens mit dem iranischen Chefdiplomaten am Freitag in Genf hat Frankreich auf eine diplomatische Lösung gedrängt. Ziel sei es, "wieder einen Dialog aufzunehmen, um ein solides und ernsthaftes Abkommen zu erreichen", sagte der Sprecher des französischen Aussenministeriums, Christophe Lemoine, dem Sender CNews.

Das iranische Atomprogramm beschäftige die Diplomatie schon seit 20 Jahren. "Die Geschichte zeigt, dass der einzige Weg, ein Land dazu zu bringen, den Nichtverbreitungsvertrag einzuhalten, der diplomatische Weg ist", sagte Lemoine. "Militärische Lösungen sind keine langfristigen Lösungen", fügte er hinzu. Die internationale Gemeinschaft könne in einer Region, die bereits extrem instabil ist, nicht das Risiko von Militäreinsätzen eingehen, die ausser Kontrolle geraten können.

Auch wenn der Iran ein Land sei, das zur Destabilisierung beitrage und das Atomprogramm eine Bedrohung darstelle, müsse an dem diplomatischen Bemühen festgehalten werden. Frankreich verfolge das Ziel, dass der Iran sich an seine Verpflichtungen aus dem Nichverbreitungsvertrag halte, betonte der Sprecher. (afp/bearbeitet von skr)

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Iran: Keine Verhandlungen mit den USA während israelischer Angriffe

  • 10:34 Uhr

Der Iran macht ein Ende der israelischen Angriffe zur Vorbedingung für mögliche Verhandlungen mit den USA. "Die Amerikaner haben wiederholt Botschaften geschickt, in denen sie ernsthaft zu Verhandlungen aufriefen", sagte der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi am Freitag im Staatsfernsehen. "Aber wir haben deutlich gemacht, dass es keinen Platz für Diplomatie und Dialog gibt, solange die Aggression nicht aufhört."

Araghtschi wird am Freitag zu Gesprächen mit Bundesaussenminister Johann Wadephul (CDU) und seinen Kollegen aus Grossbritannien und Frankreich in Genf erwartet. Nach Angaben aus europäischen Verhandlungskreisen soll es bei dem Treffen um eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm gehen. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas wird ebenfalls daran teilnehmen.

Israels Aussenminister Gideon Saar warf dem Iran eine Hinhaltetaktik vor. Nichts habe sich geändert, schrieb Saar im Netzwerk X. Der Iran führe die Welt in die Irre und versuche nur, Zeit zu verschwenden. Das Land habe nicht die Absicht, sein Nuklearprogramm aufzugeben, das eine existenzielle Bedrohung für Israel darstelle und die ganze Welt gefährde. (afp/bearbeitet von skr)

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Israels Verteidigungsminister warnt Hisbollah vor Eingreifen

  • 10:23 Uhr

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die pro-iranische Hisbollah vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Er rate der Miliz, "vorsichtig zu sein und zu verstehen, dass Israel die Geduld mit den Terroristen, die es bedrohen, verloren hat", erklärte Katz am Freitag. "Sollte es Terrorismus geben, wird es keine Hisbollah mehr geben." Zuvor hatten bereits die USA die Hisbollah vor einer Einmischung in den Krieg zwischen Iran und Israel gewarnt.

Hisbollah-Chef Naim Kassem hatte am Donnerstag erklärt, seine Miliz werde "so handeln, wie sie es für angemessen hält". Die Hisbollah sei "nicht neutral" in dem Konflikt zwischen den beiden verfeindeten Ländern, erklärte er. (afp/bearbeitet von skr)

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Britischer Aussenminister warnt vor Eskalation

  • 10:10 Uhr

Vor den Gesprächen Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens mit dem Iran warnt der britische Aussenminister David Lammy vor einer Eskalation im Nahen Osten. Es sei jetzt an der Zeit, den dramatischen Szenen ein Ende zu setzen, sagte Lammy nach einem bilateralen Treffen mit US-Aussenminister Marco Rubio. Die Lage sei bedrohlich.

Lammy und seine beiden Amtskollegen Johann Wadephul (Deutschland) und Jean-Noël Barrot (Frankreich) treffen heute in Genf auf den iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi. Ziel ist, den Iran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm zu bewegen und von Kernwaffen fernzuhalten. (dpa/bearbeitet von skr)

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Deutsche nach Rückkehr aus Israel: "Dort müssen die Leute weiter in die Bunker"

Am Berliner Flughafen BER ist eine Chartermaschine aus Jordanien gelandet, die deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen aus Israel heimgebracht hat. Sie berichten von ihren Erfahrungen bei der Ausreise aus dem Krisengebiet.

Israel greift weitere iranische Raketensysteme an

  • 09:19 Uhr

Israels Armee hat im Iran weitere Angriffe geflogen und dabei Raketensysteme zerstört. Die Anlagen in den Gebieten von Teheran und Isfahan seien auf Flugzeuge der israelischen Luftwaffe gerichtet gewesen und hätten deren Betrieb stören sollen, teilte das Militär mit. Mit den Angriffen plane die Luftwaffe, ihre Handlungsfreiheit im iranischen Luftraum auszuweiten.

"Kampfjets und andere Flugzeuge der israelischen Luftwaffe operieren weiterhin ungehindert im iranischen Luftraum und greifen militärische Ziele des iranischen Regimes im West- und Zentraliran an", hiess es vom Militär weiter. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt von einer "vollen Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran" der Luftwaffe gesprochen. (dpa)

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Frei: Müssen jede Chance auf diplomatische Lösung nutzen

  • 08:55 Uhr

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hat mit Blick auf den Krieg zwischen dem Iran und Israel dazu aufgerufen, die Suche nach diplomatischen Lösungen fortzusetzen. Es sei "ungeheuer wichtig, dass man versucht, jeden Gesprächsfaden, den es gibt, auch tatsächlich aufzunehmen und weiterzuentwickeln", sagte Frei am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Genau dies versuche Bundesaussenminister Johann Wadephuhl (CDU), der am Freitag zusammen mit seinen seine Kollegen aus Frankreich und Grossbritannien den iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi in Genf treffen will.

"Ich glaube, dass es richtig ist, auch in dieser aktuell sehr schwierigen Situation zu schauen, dass da ein Fenster für Diplomatie offen bleibt und dass es gelingen kann, den Konflikt auch mit anderen Mitteln zu lösen", betonte Frei.

Zwar habe der Iran trotz der Atomverhandlungen in den vergangenen Jahren "parallel immer auch an der Entwicklung einer Atomwaffe gearbeitet". Dennoch gelte weiterhin, "dass man jede auch nur kleinste Möglichkeit nutzen muss, um Chancen auszuloten, wieder zu einer friedlichen Verhandlungslösung zu kommen". (afp/bearbeitet von skr)

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Europäer verhandeln mit Iran über Atomprogramm

Europäer verhandeln mit Iran über Atomprogramm

Angesichts einer möglichen Beteiligung der USA an Israels Krieg mit dem Iran wollen Deutschland, Frankreich und Grossbritannien zur Deeskalation beitragen. Lenkt Teheran im Atomstreit ein?

Israel greift militärisches Forschungszentrum in Teheran an

  • 07:55 Uhr

Die israelische Luftwaffe hat im Iran nach eigenen Angaben erneut Dutzende Ziele angegriffen. Mehr als 60 Kampfflugzeuge hätten in der Nacht unter anderem militärische Anlagen zur Herstellung von Raketen sowie das Hauptquartier einer Forschungseinrichtung attackiert, teilte die Armee am Morgen mit. Es sei "der Sitz der SPND, der Organisation, die für die Forschung und Entwicklung des iranischen militärischen Atomprogramms zuständig ist", ins Visier genommen worden.

Im Raum der Hauptstadt Teheran seien mehrere Industrieanlagen zur Raketenproduktion getroffen worden, hiess es. Das Gebiet habe als ein zentrales Industriezentrum des iranischen Verteidigungsministeriums gedient. Zeitgleich seien in der Nacht insgesamt vier von Iran abgefeuerte Drohnen abgefangen worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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Europäer verhandeln mit Iran über Atomprogramm

  • 06:14 Uhr

Während der Krieg zwischen Israel und Iran in die zweite Woche geht, wollen sich drei europäische Aussenminister heute bei einem Treffen mit ihrem iranischen Kollegen in Genf um Deeskalation bemühen. Ein Ziel von Johann Wadephul (Deutschland), Jean-Noël Barrot (Frankreich) und David Lammy (Grossbritannien) ist es, den Iran zum Einlenken bei seinem Atomprogramm zu bewegen und von Kernwaffen fernzuhalten.

Auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas will an dem Treffen mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi teilnehmen. Bei den Europäern dürfte die Hoffnung mitschwingen, US-Präsident Donald Trump davon abzubringen, dass die Vereinigten Staaten an der Seite Israels mit eigenen Angriffen in den Krieg gegen Iran eingreifen.

Trump hatte angekündigt, innerhalb der nächsten zwei Wochen über ein mögliches Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran entscheiden. Die Entscheidung hänge davon ab, ob es Fortschritte bei den Verhandlungen über Teherans Atomprogramm gebe, hiess es am Donnerstag in einer Erklärung Trumps. (dpa/afp/bearbeitet von ng)

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Aussenminister der USA und Grossbritanniens beraten sich

  • 05:53 Uhr

Unmittelbar vor den heutigen europäischen Verhandlungen mit dem Iran in der Schweiz tauschte sich der britische Aussenminister Lammy in Washington noch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio aus. Die beiden Aussenminister seien sich darin einig gewesen, dass der Iran niemals Atomwaffen haben dürfe, teilte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums mit. (dpa)

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Israel meldet weitere Angriffe aus dem Iran

  • 05:16 Uhr

Die israelische Luftabwehr hat nach Militärangaben in der Nacht wiederholte Drohnenangriffe aus dem Iran abgewehrt. Im Gebiet des Toten Meeres seien kurz nacheinander drei Drohnen abgefangen worden, teilte die Armee auf Telegram mit. Zuvor hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Luftabwehr sei erneut im Einsatz, um Raketenangriffe abzuwehren, hiess es am frühen Morgen. Die Bevölkerung wurde angewiesen, bis auf Weiteres in den Schutzräumen zu bleiben. (dpa/bearbeitet von ng)

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Neuer Geheimdienstchef im Iran ernannt

  • 04:46 Uhr

Im Iran ist am Donnerstag ein neuer Geheimdienstchef der Revolutionsgarden ernannt worden. Der Kommandeur des Korps der Islamischen Revolutionsgarden, Mohammad Pakpur, habe Brigadegeneral Madschid Chadami zum neuen Leiter der Geheimdienstabteilung ernannt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Sein Vorgänger Mohammed Kasemi war am Sonntag zusammen mit den beiden Geheimdienstoffizieren Hassan Mohaghegh und Mohsen Bagheri bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.

Pakpur war selbst erst kürzlich zum neuen Chef der iranischen Revolutionsgarden ernannt worden, nachdem sein Vorgänger Hussein Salami am 13. Juni bei einem israelischen Luftangriff getötet worden war. Nach seiner Ernennung hatte er Israel mit massiver Vergeltung gedroht. (afp)

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Mit Material von dpa und afp
Teaserbild: © IMAGO/ZUMA Wire/A1c Hailey Farrell/U.S. Air