- 12:47 Uhr: ➤ Iranischer Chef-Diplomat richtet direkte Warnung an die USA
- 11:55 Uhr: Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet
- 10:49 Uhr: Israel: Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden getötet
- 10:13 Uhr: Israels Armee bestätigt Angriff auf Atom-Einrichtung in Isfahan
- 09:39 Uhr: Israel: Terrorist der Hisbollah im Libanon getötet
- 08:25 Uhr: Iranische Medien: Israel greift Atomanlage Isfahan an
- 08:15 Uhr: Israelischer Aussenminister: Haben iranische Atombombe um Jahre verzögert
➤ Iranischer Chef-Diplomat richtet direkte Warnung an die USA
- 12:47 Uhr
Der Iran hat die USA vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg mit Israel gewarnt. Es wäre "sehr bedauerlich" und für alle "sehr gefährlich", sollten die USA sich "der Aggression" anschliessen, sagte Irans Aussenminister Abbas Araghtschi am Rande des Treffens der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) vor Reportern in der türkischen Metropole Istanbul. Das berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira.
Teheran sei "leider" zu dem Schluss gekommen, dass die USA von Anfang an an der Aggression beteiligt gewesen seien, sagte er weiter. Die US-Regierung würde das zwar zurückweisen, aber der Iran habe viele Hinweise, dass Washington vom ersten Tag an beteiligt gewesen sei.
Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung, beteiligt sich bislang aber nicht an den Angriffen auf den Iran, wie in Washington betont wird. Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA trifft.
Araghtschi betonte in Istanbul erneut, dass Gespräche nur möglich seien, wenn die israelischen Angriffe gestoppt würden. (dpa/bearbeitet von sbi)
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Die weiteren Nachrichten zur Eskalation in Nahost vom 21. Juni
Bundeswehrflüge mit Deutschen aus Israel gelandet
- 11:55 Uhr
Zwei Flugzeuge der Luftwaffe mit 64 deutschen Israel-Rückkehrern an Bord sind in Deutschland angekommen. Die Militärmaschinen vom Typ Airbus A400M landeten in der Nacht am Flughafen Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen.
Die Bundeswehr hat damit erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran vor rund einer Woche deutsche Staatsbürger direkt aus Israel ausgeflogen. Wegen des Krieges ist der Luftraum in beiden Ländern für den Luftverkehr gesperrt. Nach Angaben des "Spiegel" sollen die Maschinen am späten Nachmittag mit einer Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet sein.
Aufgrund der aktuellen Situation im Nahen Osten habe man die Gruppe deutscher Staatsangehöriger im Rahmen einer "diplomatischen Abholung" aus Israel ausgeflogen, erklärte die Bundesregierung.
In den vergangenen beiden Tagen waren Deutsche und enge Familienmitglieder bereits per Sonderflügen ausgeflogen worden - allerdings nicht aus Israel direkt, sondern aus Jordanien. Insgesamt waren auf diesen beiden Flügen 345 Personen. Am Samstag soll es wieder einen Sonderflug aus Jordanien geben. (dpa/bearbeitet von sbi)
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Israel: Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden getötet
- 10:49 Uhr
Die israelische Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz einen Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in der iranischen Stadt Ghom getötet. Es handele sich dabei um den Anführer des Palästina-Korps der Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, Said Izadi, hiess es in einer Mitteilung von Katz.
Izadi soll demnach die islamistische Hamas während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 finanziert und bewaffnet haben. Katz bezeichnete den Angriff als "grossen Erfolg für den israelischen Geheimdienst und die Luftwaffe". Laut Katz sei Izadis Wohnung mitten in Ghom angegriffen worden. "Der lange Arm Israels wird alle seine Feinde erreichen", fügte Katz an.
Al-Kuds-Brigaden
- Die Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarden sind dem obersten iranischen Führer, Ajatollah Ali Chamenei, unterstellt, dem die Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort gibt.
- Ihre offizielle Aufgabe ist es, die Iran nahestehenden politische Gruppen im Ausland zu unterstützen und dort verdeckte Operationen im Auftrag der Revolutionsgarden auszuführen.
Staatsnahe Medien im Iran meldeten zuvor einen israelischen Angriff auf Ghom. Dabei seien mindestens eine 16-jährige Person getötet und zwei Menschen verletzt worden, berichtete "Iran Nuances". Ein Wohngebäude sei getroffen worden.
Ghom liegt rund 50 Kilometer nördlich der Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Die Anlage gilt als das wichtigste Ziel Israels in dem aktuellen Krieg. (dpa/bearbeitet von sbi)
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Israels Armee bestätigt Angriff auf Atom-Einrichtung in Isfahan
- 10:13 Uhr
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht Angriffe auf eine Atom-Einrichtung in der iranischen Stadt Isfahan geflogen. Ziel der Angriffe seien die Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen in der Anlage gewesen, teilte ein Militärrepräsentant mit. Bereits am ersten Tag der israelischen Offensive im Iran wurde die Nuklearindustrie in Isfahan angegriffen. Die jüngsten Angriffe sollten der Anlage weiteren Schaden zufügen, hiess es.
Nach Angaben des iranischen staatlichen Rundfunks unter Berufung auf einen Sicherheitsbeamten seien infolge des Angriffs in Isfahan keine schädlichen Stoffe ausgetreten. Der Beamte rief die Bevölkerung auf, sich von der Anlage fernzuhalten. Neben dem Angriff auf Isfahan habe es auch Angriffe auf andere Gebiete in Zentraliran gegeben. Es wurden keine Todesopfer gemeldet.
Mehrere wichtige Bestandteile des iranischen Atomprogramms sind in Isfahan angesiedelt. Nach Angaben des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, wurden bislang vier Gebäude beschädigt. Darunter waren ein Chemielabor, eine Anlage zur Bearbeitung von Uran-Erz, eine Fabrik zur Herstellung von Reaktor-Brennstoff sowie ebenfalls eine im Bau befindliche Anlage zur Herstellung von Uranmetall. (dpa)
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Israel: Terrorist der Hisbollah im Libanon getötet
- 09:39 Uhr
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Freitag erneut einen Terroristen der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon getötet. Der Angriff sei in der Nähe von Baraschit im Süden des Landes erfolgt.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete kurz vor Mitternacht, dass eine Person auf einem Motorrad getroffen worden sei. Das Gesundheitsministerium in Beirut bestätigte, dass eine Person bei einem Drohnenangriff bei Baraschit getötet worden sei.
Weitere Details zu dem Opfer wurden nicht genannt. Die Hisbollah äussert sich seit längerem nicht mehr zu Opferangaben aus ihren eigenen Reihen.
Das israelische Militär gab an, dass die Marine darüber hinaus eine militärische Infrastruktur der Hisbollah im Süden des Landes angegriffen zu haben. Es soll sich um eine Stellung der Elite-Einheit der Schiitenmiliz gehandelt haben.
Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützen Hisbollah. Beide Seiten werfen sich Verstösse vor. Die israelische Luftwaffe greift nahezu täglich weiter im Libanon an. Dabei kommt es immer wieder zu Toten und Verletzten. (dpa)
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Iranische Medien: Israel greift Atomanlage Isfahan an
- 08:25 Uhr
Die israelische Armee hat den iranischen Nachrichtenagenturen Fars und Mehr zufolge die Atomanlage Isfahan im Zentrum des Iran angegriffen. Bei dem Angriff im Morgengrauen seien "keine giftigen Materialien ausgetreten", zitierten die Nachrichtenagenturen am Samstag einen örtlichen Beamten. Die meisten Explosionen hätten im Zusammenhang mit der Luftabwehr gestanden.
Zuvor hatte die israelische Armee verkündet, dass über Nacht Lager und Abschusseinrichtungen für Raketen im Zentrum des Iran angegriffen worden seien. Am Freitag hatte der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, erklärt, bislang habe seine Behörde noch keinen Austritt radioaktiver Strahlung im Iran seit Beginn des Krieges feststellen können. (afp/bearbeitet von sbi)
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Israelischer Aussenminister: Haben iranische Atombombe um Jahre verzögert
- 08:15 Uhr
Israel schätzt, dass seine Angriffe im Iran die Entwicklung einer Atombombe durch die Islamische Republik um Jahre verzögert haben. "Ich glaube, laut den Einschätzungen, die wir hören, haben wir die Möglichkeit für sie, eine Atombombe zu erlangen, bereits um mindestens zwei oder drei Jahre verzögert", sagte der israelische Aussenminister Gideon Saar in einem "Bild"-Interview.
"Die Tatsache, dass wir jene Personen ausgeschaltet haben, die die Bewaffnung des Nuklearprogramms geleitet und vorangetrieben haben, ist äussert wichtig im Hinblick auf die Ergebnisse", fügte der Aussenminister hinzu. "Wir haben also bereits viel erreicht. Aber wir werden tun, was auch immer wir können. Wir werden nicht aufhören, bis wir alles getan haben, was möglich ist, um diese Bedrohung zu beseitigen", sagte Saar.
Auch in einem anderen Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK äusserte sich Saar. "Wir werden nicht zulassen, dass der Iran wie Nordkorea wird", sagte er. "Der Iran hat versucht, den Weg Nordkoreas einzuschlagen, weil er glaubt, dass die Sicherheit seines Regimes durch Atomwaffen gewährleistet wird. Aber wir werden das im Iran nicht zulassen".
Auf die Frage von NHK, ob Israel bereit sei, eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran zu akzeptieren, sagte Saar: "Persönlich glaube ich nicht, dass der Iran eine (diplomatische) Lösung anstrebt. Der Iran versucht, die internationale Gemeinschaft zu täuschen". Die Führung in Teheran behaupte, sie sei nicht zu Verhandlungen bereit, solange die Angriffe andauerten. Aber auch vor den Angriffen habe es keine Fortschritte bei Verhandlungen gegeben. (dpa/bearbeitet von sbi)
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Iran: 22 Festnahmen wegen Vorwurfs der Spionage für Israel
- 06:45 Uhr
Im Iran sind nach Angaben der Polizei in der Provinz Ghom südlich von Teheran seit Beginn des Kriegs mit Israel 22 Menschen wegen des Vorwurfs der "Spionage zugunsten Israels" festgenommen worden. Dies meldete die Nachrichtenagentur Fars am Samstag unter Berufung auf den Polizeigeheimdienstchef der Provinz.
Israel hat am 13. Juni einen Grossangriff auf Ziele im Iran begonnen. Erklärtes Ziel ist es, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Die israelische Armee bombardiert seitdem Militär- und Atomanlagen im Iran. Als Reaktion greift der Iran seinerseits Ziele in Israel mit Raketen an. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet. (afp)
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Israelische Armee fliegt nach eigenen Angaben weitere Luftangriffe gegen Iran
- 03:32 Uhr
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben weitere Angriffe auf Ziele im Iran geflogen. Dabei seien im Zentrum des Landes "Lagerstätten und Abschusseinrichtungen für Raketen" ins Visier genommen worden, erklärte die Armee in der Nacht auf Samstag im Onlinedienst X.
Die Angriffe erfolgten am neunten Tage des Kriegs zwischen dem Iran und Israel.
Israel hatte seinen am 13. Juni gestarteten Grossangriff auf den Iran mit dem Ziel begründet, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Die israelische Armee bombardiert seitdem Militär- und Atomanlagen im Iran. Als Reaktion greift der Iran seinerseits Ziele in Israel mit Raketen an. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet. (afp)
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Israels Armee meldet weiteren Raketenbeschuss aus Iran
- 02:35 Uhr
Der Iran hat Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen. Israels Luftabwehr konnte sie jedoch anscheinend abfangen, es gab zunächst keine Berichte über Einschläge. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit. Kurz zuvor fing Israels Luftabwehr bereits eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa.
In der Stadt waren am Vortag bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer. (dpa)
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