• 17:48 Uhr: ➤Israelische Armee bereitet sich auf Aufnahme der Geiseln vor
  • 16:25 Uhr: Israel veröffentlicht Liste freizulassender Häftlinge - Barghuti nicht darunter
  • 12:53 Uhr: Netanjahu: 20 Geiseln im Gazastreifen sind noch am Leben
  • 11:57 Uhr: Feuerpause laut Israels Militär seit Mittag in Kraft
  • 10:15 Uhr: Hamas-Behörden melden Abzug israelischer Truppen aus Teilen des Gazastreifens

Live-Blog zur Einigung im Gaza-Krieg hier aktualisieren

➤ Israelische Armee bereitet sich auf Aufnahme der Geiseln vor

  • 17:48 Uhr

Das israelische Militär bereitet sich auf die Aufnahme der Geiseln vor. "Wir begleiten die Familien der Geiseln weiterhin und bleiben in engem Kontakt mit ihnen", sagt Armeesprecher Effie Defrin. Die Vorbereitungen würden "mit der nötigen Sensibilität, Verantwortung und grosser Vorfreude" getroffen.

Da die Geiseln möglicherweise auf einmal übergeben werden, wurde der Erstaufnahmekomplex erweitert. So gebe es persönliche Betreuungsdienste, Privatzimmer und medizinische Versorgung. In dem Komplex sollen die Rückkehrer ihre Familienmitglieder zum ersten Mal wiedersehen. Von der Erstaufnahme aus werden sie in Krankenhäuser zur weiteren Behandlung geflogen.

Angesichts der in den vergangenen Monaten veröffentlichten Geiselvideos der islamistischen Hamas herrscht in Israel und besonders bei den Angehörigen grosse Sorge, in welchem körperlichen und seelischen Zustand die Betroffenen nach zwei Jahren in der Gewalt der Hamas sind. In den Videos waren die dort in Tunneln gezeigten Geiseln stark unterernährt und schwer von der Gefangenschaft gezeichnet. (dpa)

+++

Durchbruch bei Verhandlungen im Gaza-Krieg

  • Im Ringen um eine Beilegung des Gaza-Kriegs haben sich Israel und die islamistische Hamas in indirekten Verhandlungen auf erste wichtige Punkte geeinigt. Demnach werden die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freigelassen und Israel wird seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, wie US-Präsident Donald Trump für die Vereinigten Staaten als Vermittlerland auf seiner Plattform Truth Social bekannt gab. Die Hamas bestätigte die Einigung und erklärte den Krieg am Donnerstag für beendet. Die Vereinbarung sehe ein Ende der Kampfhandlungen im Gazastreifen, einen Rückzug des israelischen Militärs, Zugang für Hilfsgüter in das Küstengebiet und einen Austausch von Geiseln und Häftlingen vor, hiess es in einer Mitteilung der Terrororganisation. Damit ist zwei Jahre nach dem Beginn des Gaza-Kriegs ein Durchbruch gelungen. Man sei sich über die erste Phase des US-Friedensplans einig geworden, schrieb Trump.

Die weiteren Nachrichten zur Einigung im Gaza-Krieg vom 10. Oktober:

Israel veröffentlicht Liste freizulassender Häftlinge - Barghuti nicht darunter

  • 16:25 Uhr

Das israelische Justizministerium hat eine Liste mit den Namen von 250 Häftlingen veröffentlicht, die im Austausch für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freigelassen werden sollen. Nicht enthalten ist Marwan Barghuti. Der palästinensische Anführer wurde wegen seiner Beteiligung an tödlichen Attentaten zu lebenslanger Haft verurteilt.

Er war einer der Anführer der zweiten Intifada, des palästinensischen Aufstands in den von Israel besetzten Palästinensergebieten von 2000 bis 2005. Er gilt als einer der populärsten Politiker der Fatah-Partei. Die mit der Fatah rivalisierende islamistische Hamas hatte sich während der Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen für eine Freilassung Barghutis eingesetzt.

Auch weitere hochrangige, wegen Attentaten lebenslänglich verurteilte Palästinenservertreter sind auf der Liste nicht vertreten, darunter Ahmad Saadat, Hassan Salameh und Abbas al-Sajjed. Dem von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen und mittlerweile von Israel wie der Hamas bestätigten Plan zufolge wird das Land neben den 250 Häftlingen rund 1700 Bewohner des Gazastreifens freilassen, die sich in israelischer Gefangenschaft befinden. Im Gegenzug hat die Hamas zugesagt, alle im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freizulassen. (afp)

+++

Netanjahu: 20 Geiseln im Gazastreifen sind noch am Leben

  • 12:53 Uhr

Im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu noch 20 der aus Israel verschleppten Geiseln am Leben. 28 Geiseln seien tot, erklärte Netanjahu am Freitag in einer Fernsehansprache.

Netanjahu: Mehrere Geiseln im Gazastreifen noch am Leben

Laut dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sind im Gazastreifen noch 20 der aus Israel verschleppten Geiseln am Leben, während 28 Geiseln demnach tot sind. Netanjahu erklärte weiter, er hoffe, dass alle am Montag nach Israel zurückkehren könnten.

Er äusserte die Hoffnung, dass Israel ab Montagabend "einen Tag der nationalen Freude" nach der Rückkehr aller lebenden und toten Geiseln aus dem Gazastreifen feiern könne. (afp)

+++

Feuerpause laut Israels Militär seit Mittag in Kraft

  • 11:57 Uhr

Zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist um 12.00 Uhr mittags (Ortszeit) im Rahmen des vereinbarten Friedensplans eine Waffenruhe in Kraft getreten. Das teilte ein israelischer Militärsprecher mit. Die israelischen Truppen hätten sich zu den vereinbarten Demarkationslinien zurückgezogen.

Mit Beginn der Feuerpause beginnt eine vereinbarte 72 Stunden lange Frist bis zur Freilassung von lebenden Geiseln, die am 7. Oktober 2023 aus Israel entführt wurden. Im Gazastreifen befinden sich nach israelischen Angaben noch 48 Geiseln, von denen 20 noch am Leben sein sollen.

Im Gegenzug lässt Israel laut Vereinbarung mehr als 2.000 Palästinenser frei – unter ihnen 250 zu lebenslanger Haft verurteilte Gefangene. (dpa)

+++

Israelisches Militär zieht sich aus Teilen des Gazastreifens zurück

Nach der Einigung auf die erste Phase des Gaza-Abkommens hat die israelische Armee laut Angaben der Hamas-Behörden mit dem Rückzug begonnen. Laut Militär ist im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten.

Hamas-Behörden melden Abzug israelischer Truppen aus Teilen des Gazastreifens

  • 10:15 Uhr

Nach der Einigung auf die erste Phase des Gaza-Abkommens hat die israelische Armee nach Angaben der Hamas-Behörden mit dem Rückzug begonnen. "Israelische Truppen haben sich aus mehreren Gebieten der Stadt Gaza zurückgezogen", sagte ein Sprecher des palästinensischen Zivilschutzes am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Zudem hätten israelische Militärfahrzeuge Teile der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets verlassen. (afp)

+++

Empfehlungen der Redaktion

Gaza-Deal gebilligt: So sieht der "Fahrplan Nahost" jetzt aus

  • 08:12 Uhr

Nach der Zustimmung der israelischen Regierung zum mühsam errungenen Abkommen mit der islamistischen Hamas sieht der "Fahrplan Nahost" jetzt so aus:

  • Laut dem vom Fernsehsender Kan veröffentlichten Vertragstext sollen die Militäreinsätze nach dem Kabinettsbeschluss aus der Nacht unverzüglich eingestellt werden. Binnen 24 Stunden nach dem Beschluss sollen sich die israelischen Streitkräfte gemäss Abmachung auf eine vereinbarte Linie zurückziehen.
  • Auch Hilfslieferungen in den Gazastreifen sollten laut Kan umgehend ermöglicht werden. Wann die ersten Hilfstransporte ankommen könnten, blieb zunächst unklar.
  • Binnen 72 Stunden sollen alle Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Terroristen freigelassen und die Leichen toter Geiseln übergeben werden. Die US-Regierung hatte betont, dass die Geiselfreilassung absolute Priorität habe. Die Rückkehr soll vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz ohne öffentliche Zeremonie und ohne anwesende Medienvertreter organisiert werden.
  • Gemäss Abmachung soll die Hamas zudem Informationen über die sterblichen Überreste toter Geiseln teilen, deren Verbleib unklar ist. Eine internationale Taskforce aus Experten aus Israel, den USA, Ägypten, Katar, der Türkei und vom Roten Kreuz solle nach den Leichen suchen, berichtete der Fernsehsender i24.
  • Israel soll im Gegenzug rund 250 wegen schwerer Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Häftlinge und etwa 1.700 weitere Palästinenser freilassen, die nach dem 7. Oktober 2023 inhaftiert wurden.
  • In einer zweiten Verhandlungsphase sollen Bedingungen für einen langfristigen Frieden geschaffen werden. So ist ein vollständiger Rückzug der israelischen Soldaten aus Gaza, den die Hamas fordert, laut Trumps Plan erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen, wenn eine internationale Stabilisierungstruppe für Sicherheit vor Ort sorgt. Auch um eine Entwaffnung der Hamas wird es erst später gehen.
  • Unklar ist, wann das von den USA angestrebte gemeinsame Kontrollzentrum mit anderen Staaten errichtet werden soll. In der Nacht hatte das Weisse Haus mitgeteilt, dafür selbst Soldaten entsenden zu wollen.
  • Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) wird laut hochrangigen Regierungsbeamten 200 Soldaten bereitstellen, die allerdings nicht im Gazastreifen eingesetzt würden. Es gehe darum, ein gemeinsames Kontrollzentrum zu errichten, an dem auch Streitkräfte aus Ägypten, Katar, der Türkei und wahrscheinlich auch der Vereinigten Arabischen Emirate beteiligt sein sollen, hiess es weiter.
  • US-Präsident Donald Trump plant nach eigenen Angaben, am Sonntag in Richtung Nahost aufzubrechen. Er ist eingeladen worden, vor dem israelischen Parlament, der Knesset, eine Rede zu halten. Trump könnte dann auch bei der Freilassung der Geiseln vor Ort sein. (dpa)

+++

Palästinenser freuen sich auf Rückkehr nach Gaza-Stadt

Aus dem Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens beobachten zahlreiche Palästinenser die Lage in Gaza-Stadt, das weiter im Norden liegt. Sie sehnen sich nach einer Rückkehr in ihre Heimat – selbst wenn diese in Trümmern liegt.

Israels Regierung stimmt Abkommen über Waffenruhe zu

  • 05:09 Uhr

Nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen über eine Beilegung des Gaza-Kriegs hat auch das israelische Kabinett dem Abkommen mit der islamistischen Hamas zugestimmt. Das teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer mehrstündigen Sitzung in der Nacht zu Freitag mit. Trotz des Widerstands einiger rechtsextremer Regierungsmitglieder war mit dem Mehrheitsbeschluss des Kabinetts gerechnet worden. Zuvor hatte sich bereits das israelische Sicherheitskabinett zu Beratungen getroffen. (dpa)

Israel stimmt Gaza-Deal mit Hamas zu

Nach intensiven Verhandlungen hat das israelische Kabinett dem Abkommen mit der Hamas zugestimmt. Beide Seiten einigten sich in Ägypten auf die erste Phase des von Donald Trump vorgestellten Friedensplans - die Hamas erklärte den Gaza-Krieg für beendet.

+++

Weisses Haus: US-Truppen sollen Gaza-Waffenruhe absichern

  • 04:51 Uhr

Die USA wollen die Einhaltung der angestrebten Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas mit eigenen Truppen unterstützen. Die für die Region zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Centcom) werde 200 Soldaten bereitstellen, die allerdings nicht im Gazastreifen eingesetzt würden, erklärten hochrangige US-Regierungsbeamte in einem Telefonat mit Journalisten. (dpa)

Trump zu Rede im israelischen Parlament eingeladen

  • 01:17 Uhr

Der israelische Parlamentsvorsitzende Amir Ohana hat US-Präsident Donald Trump offiziell eingeladen, während seines Besuchs in Israel vor der Knesset zu sprechen. Trumps Rede würde eine bedeutsame Geste "unserer ewigen Dankbarkeit für Ihre einmalige Führungsstärke und für die unzerbrechliche Allianz" beider Staaten sein, heisst es in dem Einladungsschreiben, das Ohana auch auf der Plattform X postete. "Israel erwartet den Friedens-Präsidenten", schrieb er dazu. Trump sei der "grösste Freund und Verbündete der jüdischen Nation in der modernen Geschichte".

Trump plant nach eigenen Angaben, am Sonntag in Richtung Nahost aufzubrechen - wann genau er an welchem Ort sein will, ist aber noch unklar. (dpa)

+++

Mit Material der dpa und AFP

Bisherige News zur Einigung im Gaza-Krieg