Die G7-Nationen Grossbritannien und Kanada erkennen einen Palästinenser-Staat an, ebenso Portugal und Australien. Israels Premier Netanjahu verurteilt die Anerkennung und spricht eine Drohung aus.
Israel wird nach den Worten des Ministerpräsidenten
Netanjahu droht G7-Staaten nach Anerkennung eines Staats Palästina
"Die Antwort auf den jüngsten Versuch, uns einen Terrorstaat mitten in unserem Land aufzuzwingen, wird nach meiner Rückkehr aus den USA gegeben", sagte der Regierungschef nach der Anerkennung eines Staates Palästina durch Grossbritannien, Kanada und Australien. "Wartet es ab." Netanjahu will nach Medienberichten erst nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am 29. September eine abschliessende Entscheidung treffen. Am Sonntagabend (21. September) zog Portugal nach und erkannte ebenso einen palästinensischen Staat an.
Netanjahu verurteilte die Anerkennung als "enorme Belohnung" für Terror nach dem Massaker in Israel am 7. Oktober 2023. Er habe jahrelang die Einrichtung eines palästinensischen Staates trotz enormen Drucks von innen und aussen verhindert, sagte er zudem. Gleichzeitig habe man die Besiedlung des besetzten Westjordanlands verdoppelt - "und wir werden auf diesem Weg weitermachen".
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Netanjahu kündigt Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland an
Als erste Massnahme kündigte Netanjahu einen Ausbau jüdischer Siedlungen im palästinensischen Westjordanland angekündigt. Er habe in den vergangenen Jahren trotz "enormen Drucks" aus dem In- und Ausland die Schaffung eines palästinensischen "Terrorstaates" verhindert, sagte Netanjahu am Sonntag. Gleichzeitig habe Israel die Zahl der jüdischen Siedlungen im Westjordanland verdoppelt und werde "diesen Weg fortsetzen".
Zuvor hatten zwei rechtsextreme Minister aus Netanjahus Regierung sogar eine Annexion des Westjordanlands gefordert. "Die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Grossbritannien, Kanada und Australien erfordert sofortige Gegenmassnahmen", erklärte der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir. Dazu zähle die Annexion des Westjordanlands. Finanzminister Bezalel Smotrich erklärte: "Die Zeiten, in denen Grossbritannien und andere Länder unsere Zukunft bestimmen, sind vorbei." (afp/dpa/bearbeitet von mt)