In Washington, D.C. sorgt derzeit eine Anti-Trump-Skulptur für Aufsehen. Wer sie direkt vor dem Kapitol aufgestellt hat, ist ein Rätsel.

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Wer aktuell vor dem Kapitol in Washington, D.C. unterwegs ist, wird etwas erblicken, das bisher dort nicht stand: Eine neue Skulptur, die US-Präsident Donald Trump ordentlich auf die Schippe nimmt. In den USA sorgt das Kunstwerk auf der National Mall für Rätselraten: Denn es ist unklar, wer es aufgestellt hat, wie zuerst die "Washington Post" berichtete.

Das Kunstwerk darf noch bis zum 22. Juni vor dem Kapitol stehen. © IMAGO/MediaPunch

Die etwa 2,4 Meter hohe Skulptur zeigt eine goldene Hand mit erhobenem Daumen, die den Kopf der Freiheitsstatue zerdrückt. Einige Zacken der Krone sind abgebrochen. Darunter steht der Schriftzug "Dictator approved", zu Deutsch etwa "genehmigt von Diktatoren".

Mehrere Plaketten zitieren Staatsoberhäupter: Dazu zählt etwa Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Satz: "Präsident Trump ist ein sehr kluger und talentierter Mann." Ungarns Präsident Viktor Orbán wird mit den Worten zitiert: "Die am meisten respektierte und am meisten gefürchtete Person ist Donald Trump." Auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro werden auf den Plaketten zitiert.

Was wollen die Künstler mit der Anti-Trump-Skulptur zeigen – und was sagt das Weisse Haus?

Laut einer Genehmigung, die "The Independent" vorliegt, darf die Skulptur noch bis zum 22. Juni auf der National Mall ausgestellt werden. Demnach soll das Kunstwerk die "amerikanischen Traditionen der Freiheit" mit dem Lob verbinden, das "die unterdrückerischen Führer" – gemeint sind die zitierten Staatsoberhäupter – Donald Trump entgegenbringen. Das Kunstwerk sei eine Reaktion auf die Militärparade vom 14. Juni, an der Trump teilgenommen hatte. Diese erinnerte demnach an "Bilder aus autokratischen, unterdrückerischen Regimen wie Nordkorea, Russland und China".

Eine Sprecherin des Weissen Hauses sagte laut "Newsweek" über die Künstler der Skulptur: "Wenn diese demokratischen Aktivisten in einer Diktatur leben würden, stünde ihre hässliche Skulptur jetzt nicht auf der National Mall. In den Vereinigten Staaten von Amerika haben sie die Freiheit, ihre sogenannte 'Kunst' auszustellen, egal wie hässlich sie ist."

Nicht die erste Skulptur in der Nähe des Kapitols

Die Skulptur ist nicht die erste auf der National Mall: Bereits im Oktober vergangenen Jahres war in der Nähe des Kapitols ein Kunstwerk mit Kritik an Donald Trump aufgestellt worden.

Die Bronzeskulptur ähnelte dem Schreibtisch von Nancy Pelosi, der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses, mit einem grossen Kothaufen darauf.

Eine Bronzeskulptur im Oktober 2024 auf der National Mall sollte eine Kritik am Sturm auf das Kapitol von 2021 sein. © picture alliance / Sipa USA/Aashish Kiphayet

"Dieses Denkmal ehrt die tapferen Männer und Frauen, die am 6. Januar 2021 in das Kapitol der Vereinigten Staaten einbrachen, um in den heiligen Hallen zu plündern, zu urinieren und zu defäkieren, um eine Wahl zu kippen", hiess es in sarkastischen Worten auf der Tafel unter dem Kunstwerk. "Präsident Trump feiert diese Helden des 6. Januar als 'unglaubliche Patrioten' und 'Krieger'. Dieses Denkmal steht als Zeugnis für ihre mutige Aufopferung und ihr bleibendes Vermächtnis." US-Medien gehen davon aus, dass das Kunstwerk mit dem Kopf der Freiheitsstatue von den gleichen unbekannten Künstlern stammt.

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