Beim WNBA-Spiel zwischen Indiana Fever und Connecticut Sun wird es gleich mehrmals hitzig. Nach einem Foul von Sophie Cunningham schiessen ihre Social-Media-Zahlen in die Höhe, ihr Trikot ist binnen Stunden ausverkauft.

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Eine einzige Szene hat Sophie Cunningham über Nacht ins Rampenlicht der WNBA (Women's National Basketball Association) gerückt. Beim 88:71-Sieg ihrer Indiana Fever gegen Connecticut Sun vor wenigen Tagen verteidigte die 28-Jährige ihre Teamkollegin Caitlin Clark mit einem harten Foul gegen deren Angreiferin – und wurde dafür anschliessend von den Fans gefeiert.

Harte Attacken gegen WNBA-Superstar Clark

Auslöser war eine Aktion im dritten Viertel des Spiels, als Sun-Spielerin Jacy Sheldon Gegnerin Clark mit dem Finger im Auge traf, während sie den Fever-Superstar verteidigte. Als sich Clark mit schmerzverzerrtem Gesicht umdrehte, wurde sie erneut von Sheldon gestossen, ehe Connecticut-Spielerin Marina Mabrey Clark hart zu Boden rammte. Überraschenderweise erhielt Clark in der Folge selbst ein technisches Foul, ebenso wie ihre Angreiferinnen.

Caitling Clark
Caitlin Clark (2.v.l) hält sich das Auge, nachdem sie zuvor den Finger von Sun-Spielerin Jacy Sheldon abbekommen hatte. © Getty Images/Dylan Buell

"Ich denke, es war ziemlich offensichtlich, dass sich da etwas zusammenbraute", sagte Fever-Trainerin Stephanie White nach dem Spiel. "Wenn die Schiedsrichter das Spiel nicht unter Kontrolle bekommen, wenn sie solche Dinge zulassen – und das passiert die ganze Saison, nicht nur in diesem Spiel – dann passiert genau das."

Die Situation eskalierte endgültig, als Cunningham 46 Sekunden vor Schluss Sheldon hart foulte, als diese zum Korb zog. Es folgte eine Rangelei zwischen beiden Teams, die Spielerinnen mussten teilweise von Sicherheitskräften getrennt werden. Cunningham, Sheldon und Sun-Spielerin Lindsay Allen wurden daraufhin des Feldes verwiesen.

Sophie Cunningham
Nach dem Foul kam es zu einer Rudelbildung zwischen den Spielerinnen beider Teams. Mittendrin: Sophie Cunningham (l.). © Getty Images/Dylan Buell

Cunningham kritisiert WNBA-Schiedsrichter scharf

Nach dem Spiel wurde Cunningham deutlich und kritisierte die Liga-Offiziellen für ihren mangelnden Schutz von Clark. "Ich denke, die Schiedsrichter hatten viel damit zu tun. Seit einigen Jahren hat sich die Lage so entwickelt, dass sie die Starspielerin der WNBA nicht schützen", erklärte Cunningham gegenüber Reportern. "Am Ende des Tages werde ich meine Teamkolleginnen beschützen. Das ist, was ich tue."

Ihre Kritik trifft einen wunden Punkt in der WNBA. Schon seit Clarks Eintritt in die Liga beklagen Fans, dass die 23-jährige Ausnahmekönnerin häufig Ziel besonders harter Fouls wird, ohne dass die Schiedsrichter angemessen eingreifen. Clark hat sich mit 3,4 Millionen Instagram-Followern zum Aushängeschild der Liga entwickelt und sorgt für neue Zuschauerrekorde.

Trikot ausverkauft, Social-Media-Explosion bei Cunningham

Die Reaktion der Fans auf Cunninghams Einsatz für ihre Teamkollegin war überwältigend. Ihr Trikot mit der Nummer 8 war binnen Stunden nahezu ausverkauft, wie mehrere US-Medien berichten. In den sozialen Medien explodierten ihre Fanzahlen: Vor dem Spiel hatte Cunningham weniger als 400.000 Follower auf TikTok, danach stieg die Zahl auf 1,2 Millionen. Auf Instagram gewann sie mehr als 300.000 neue Follower.

Fans feiern Cunningham nun als "Enforcer" (Vollstreckerin) des Teams – eine Rolle, die der ehemalige NBA-Star Joakim Noah bereits im September 2024 für Clark gefordert hatte. "Wenn ich der Besitzer der Indiana Fever wäre, würde ich einen echten Enforcer holen, um sie zu beschützen", hatte Noah damals gesagt.

"Ich bin bissig, leidenschaftlich, frech. Ich stehe für mein Team ein – und für mich selbst."

Fever-Spielerin Sophie Cunningham bei ihrer Vorstellung

Dass Cunningham ihre Gegnerin Sheldon mit einem Griff in den Nacken kontrollieren konnte, kommt nicht von ungefähr. Die 27-Jährige besitzt einen schwarzen Gürtel in Taekwondo – und das bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr.

Cunningham wechselte erst im Februar 2025 von den Phoenix Mercury zu Indiana Fever und wurde unter anderem für ihre defensiven Qualitäten verpflichtet. Bei ihrer Vorstellung in Indiana sagte sie selbstbewusst: "Ich bin bissig, leidenschaftlich, frech. Ich stehe für mein Team ein – und für mich selbst." Eine Einstellung, die nun bei den Fans ankommt.

Der Moment, in dem Caitlin Clark (2.v.r.) zu Boden gestossen wird
Der Moment, in dem Caitlin Clark (2.v.r.) zu Boden gestossen wird. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Michael Conroy

Petition gegen Cunningham in der WNBA gestartet

Während die grosse Mehrheit der Fans Cunninghams Einsatz für ihre Teamkollegin feiert, gibt es auch kritische Stimmen. Auf der Petitionsplattform Change.org wurde eine Initiative gestartet, die Cunninghams Ausschluss aus der WNBA fordert. Allerdings fand diese bislang kaum Unterstützung – weniger als 400 Menschen haben unterschrieben. Inzwischen gibt es sogar eine Petition, die die Anti-Cunningham-Petition entfernen möchte.

Die Debatte um den angemessenen Schutz von Starspielern in der WNBA dürfte durch diesen Vorfall und Cunninghams klare Worte weiter an Fahrt aufnehmen. Für Indiana Fever scheint jedoch klar: In Sophie Cunningham haben sie die "Enforcer" gefunden, die Clark den Rücken freihält. (bearbeitet von ms)

Dieser Text wurde mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz erstellt. Hier finden Sie Informationen dazu, wie unsere Redaktion mit KI umgeht.

Verwendete Quellen