Immer wieder werden Stimmen laut, die gleiche Bezahlung für Männer und Frauen im Fussball fordern. Mit dieser Idee kann die ehemalige DFB-Kapitänin Alexandra Popp nicht viel anfangen.

"Equal Pay", also die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen für gleichwertige Arbeit, ist auch immer wieder ein Thema im Fussball, wo Männer nach wie vor deutlich mehr Geld verdienen als ihre weiblichen Kolleginnen.

Braucht es "Equal Pay" also auch im Fussball? Wenn es nach Alexandra Popp geht, ist die Antwort darauf recht eindeutig: "Ich kann es nicht mehr hören", sagte die ehemalige DFB-Kapitänin im "kicker"-Podcast "Verboten gut". Natürlich brauche es mehr Geld für die Entwicklung des Frauenfussballs, fuhr sie zwar fort. "Aber ich glaube, es gibt wenige Spielerinnen, die ganz klar betonen, dass sie genauso viel Geld wollen wie die Männer. Ich kenne in Deutschland niemanden, der das gesagt hat. Wenn ich ehrlich bin, will ich gar nicht so viel Geld. Das nimmt bei den Männern völlig überhand."

"Das ist traurig und energieraubend und geht mir dementsprechend irgendwann auf die Nerven".

Alexandra Popp zum Thema Frauenfussball

Nirgends klafft so eine millionenschwere Lücke zwischen den Gehältern wie im Fussball. Laut DFB-Saisonreport 2023/2024 liegt das monatliche Grundgehalt einer Bundesligaspielerin bei etwa 4.000 Euro. Das Gehalt der Topspielerinnen beim FC Bayern München oder dem VfL Wolfsburg wird auf nicht mehr als 300.000 Euro pro Jahr geschätzt, also 25.000 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Die Bayern-Profis Harry Kane und Manuel Neuer sollen über 20 Millionen Euro jährlich verdienen.

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Neben mehr Geld würde sich Popp stattdessen "einfach nur ein Stück weit mehr Respekt und Akzeptanz wünschen". Seit sie vier Jahre alt sei, müsse sie sich damit auseinandersetzen, dass manche denken, dass Mädchen und Frauen keinen Fussball spielen dürfen oder sollen. "Ich habe also 30 Jahre Fussball hinter mir und muss immer noch über das Thema reden. Das ist traurig und energieraubend und geht mir dementsprechend irgendwann auf die Nerven", so Popp. (lh)

Verwendete Quellen