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Emotionalität, Dominanz, Selbstverständnis eines Siegerteams - alles hatte trotz grosser Ankündigungen zum Start in die WM-Qualifikation gegen das Team der Slowakei gefehlt. "Vielleicht müssen wir auf weniger Qualität setzen, sondern auf Spieler, die alles reinwerfen. Das hätte heute zu einem besseren Ergebnis geführt", monierte Nagelsmann.
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Um dann wenig später zu relativieren. "Ich habe Vertrauen in die Mannschaft, sonst würde ich sie nicht einladen. Ich glaube auch, dass jeder Spieler, der dabei ist, die Emotionalität rauskitzeln kann", sagte er nach der historischen ersten Auswärtsniederlage in einer WM-Ausscheidungsrunde für die DFB-Elf.
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"Wir hatten gar keine Emotionalität. Ich kann mich an keine Szene erinnern. Wir haben alles verloren, was es zu verlieren gab", sagte der Bundestrainer (l.). Mit dem ehemaligen DFB-Teamchef Völler wolle er sich auch beraten, was nun zu tun sei nach diesem fussballerischen Offenbarungseid.
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Der DFB-Sportdirektor hatte da längst ausgesprochen, was die Fans im Stadion und an den TV-Geräten auch gesehen hatten. So ist die DFB-Elf nicht nur kein WM-Favorit. So ist sogar die Teilnahme am Mammut-Turnier 2026 in Amerika in Gefahr. "Wenn uns die paar Prozent fehlen, wird es ein bitteres Erwachen geben", mahnte Völler in der ARD.
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Kapitän Joshua Kimmich sah "einzig und allein" die Einstellung als Problem. "Wenn wir so auftreten, dann wird das sicherlich nichts mit der Qualifikation", warnte der Münchner vor dem zweiten Spiel am Sonntag (20:45 Uhr) in Köln gegen Nordirland.
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Es werde zwar "nicht passieren, dass wir uns gegenseitig zerlegen oder Vorwürfe machen", es müsse aber jeder "spüren, was auf dem Spiel steht". Er glaube nicht, dass das Team daran "zerbrechen" werde, sagte der Kapitän (vorne Mitte) nach dem Spiel.
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Auch Torwart Oliver Baumann sprach die Mängel deutlich an. Der 35-Jährige monierte fehlende "Emotionalität" und vermisste "die Gier" gegen die maximal motivierten Slowaken. "Es muss ein Warnschuss für uns sein." Man dürfe sich jetzt aber intern "nicht zerfleischen und niederreden", sondern müsse zusammenhalten: "Das Spiel gegen Nordirland wird extrem wichtig sein."
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"Wir haben verdient verloren. Das kann man auf keinen Fall leugnen. Es war ein sehr, sehr schwaches Spiel von uns", sagte Jonathan Tah und fand keine Erklärung für das Spiel: "Es gibt Momente, wo du vielleicht müde bist. Es hat aber einfach an ein bisschen mehr gefehlt als nur Müdigkeit. Das müssen wir aufarbeiten. Da müssen wir ehrlich mit uns sein. Es war für uns alle überraschend, dass das Spiel so gelaufen ist. Das ist nicht unser eigener Anspruch."
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Experte Bastian Schweinsteiger (l.) machte sich bereits Sorgen um die WM-Teilnahme: "Wenn wir so spielen wie heute, vielleicht kommen wir irgendwie dahin, aber dann kommst du dort nicht weit."
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Bundestrainer Nagelsmann sieht den Ernst der Lage. Von ihm kam abschliessend, in Bezug auf die restliche WM-Quali, eine klare Ansage an die Mannschaft: "Wir müssen alle fünf Spiele gewinnen, auch gegen die (Slowaken) - und zwar deutlich. Sonst spielen wir im März Playoffs." Die Chance auf die direkte Revanche gegen die Slowakei gibt es beim Rückspiel im November.