Kuriose Szenen in der asiatischen WM-Qualifikation: Die Fans der Vereinigten Arabischen Emirate nahmen es im Spiel gegen Katar alles andere als gelassen hin, dass sich der Gastgeber der WM 2022 für das Turnier in Nordamerika qualifizierte.
Katar hat sich erstmals auf sportlichem Weg für eine Fussball-WM qualifiziert. Der Gastgeber der Endrunde 2022 schlug im heimischen Al-Rayyan die Vereinigten Arabischen Emirate mit 2:1 (0:0) und löste als Sieger einer Dreiergruppe das Ticket für das Turnier 2026. Bei der Heim-WM vor drei Jahren war Katar mit drei Niederlagen und 1:7 Toren schon in der Gruppenphase gescheitert.
Für Katar erzielten der in Algerien geborene Boualem Khoukhi (49.) und der in Portugal geborene Pedro Correia (74.) zunächst eine beruhigende 2:0-Führung. Nach der Roten Karte gegen Tarek Salman (89.) schöpften die Gäste in Überzahl durch das Tor von Sultan Adil (90.+8) noch einmal Hoffnung, doch der Ausgleich gelang nicht mehr.
Am Rande des Spiels sorgten jedoch vor allem die Fans der Vereinigten Arabischen Emirate für Aufsehen. In mehreren Videos, die in den sozialen Medien kursieren, ist zu sehen, wie die aufgebrachten Fans der Emirate nach einem Gegentor in Richtung Platz drängen und sich Auseinandersetzungen mit Sicherheitsleuten und auch Spielern liefern. Auch das Fliegen von Bechern auf das Feld in Richtung Spieler ist zu erkennen. Nur mit viel Mühe kann die Situation wieder unter Kontrolle gebracht werden, mehrere Fans müssen vom Platz geführt werden.
Den Emiraten hätte ein Remis gereicht, um erstmals seit der WM-Premiere 1990 eine Endrunde zu erreichen. Das Team des rumänischen Trainers Cosmin Olaroiu kämpft nun stattdessen in der fünften Runde der Asien-Qualifikation (13./18. November) gegen Irak um einen Platz im WM-Play-off-Turnier, das im März 2026 ausgetragen wird.
Unmut gab es schon im Vorfeld wegen der offensichtlichen Vorteile, die Katar in den entscheidenden Playoff-Spielen genoss. Trainer Olaroiu machte keinen grossen Hehl aus seinem Frust "Ich will hier nicht herkommen und dies und das sagen. Es ist für alle offensichtlich, aber jetzt können wir es nicht mehr ändern. Sie haben ihr Ziel erreicht", sagte der nach dem Spiel. So durfte Katar beide Partien im eigenen Land austragen und hatte zudem die längste Pause zwischen den beiden Spielen. Dies galt auch für Saudi-Arabien.
Auch Saudi-Arabien qualifiziert sich
Auch Saudi-Arabien ist im kommenden Sommer dabei: Dem Team des französischen Trainers Hervé Renard, der schon 2018 mit Marokko und 2022 ebenfalls mit Saudi-Arabien die WM erreicht hatte, genügte ein 0:0 gegen Irak. Die Saudis, Gastgeber des Turniers 2034, nehmen zum dritten Mal in Folge und insgesamt zum siebten Mal an einer WM teil.
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Aus Asien hatten sich zuvor Japan, Südkorea, Iran, Australien und die Debütanten Usbekistan und Jordanien für die WM qualifiziert. Bei der XXL-WM mit 48 Teams stehen dem Kontinent erstmals acht Plätze zur Verfügung, zuletzt waren es nur vier plus einen möglichen weiteren Platz über ein Play-off-Spiel gewesen. (SID/dpa/jum)