Anna Bader springt aus 20 Metern Höhe unter die Top Ten bei der Schwimm-WM in Katar. Dabei schwingen für die 40 Jahre alte Mutter viele Ängste mit.

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Ihre Mutter hatte sie noch gewarnt. Bloss "kein Risiko", hatte sie gesagt - Anna Bader wagte den spektakulären Sprung aus 20 Metern Höhe vor der futuristischen Skyline von Doha dennoch. "Da konnte ich mich doch nicht so ganz dran halten", sagte die 40-Jährige und lachte.

Und so mussten ihre Eltern weit entfernt in Deutschland vor dem Bildschirm verfolgen, wie Bader beim High-Diving-Wettbewerb der Schwimm-WM in Katar mit einem zweieinhalbfachen Rückwärtssalto aus dem Handstand auf Platz sechs sprang. "Wahnsinn, wie cool ist das denn?", rief Bader, als sie das Endergebnis mit 291,80 Punkten auf der Anzeigetafel erblickte.

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Anna Bader: "Ich bin so glücklich"

Eine Top-Ten-Platzierung habe sie sich in ihren "wildesten Träumen gewünscht", erklärte sie: "Ich bin so glücklich, dass ich so nah an der Weltspitze dran bin, ich kann es kaum glauben." Bader war bereits dabei gewesen, als die spektakuläre Sportart 2013 in Barcelona ihre offizielle WM-Premiere feierte - und gewann Bronze. Elf Jahre später stürzt sie sich immer noch mutig in die Tiefe, liess sich auch von einem Unfall im September 2022 nicht davon abhalten, auf die grosse Bühne zurückzukehren.

Vor den Titelkämpfen in Katar hatte jedoch selbst Bader, die zur ersten Generation der bunten Springertruppe gehört, "gemischte Gefühle, viel Angst, viel Zweifel", wie sie berichtete. "Bin ich gut genug vorbereitet? Weiss ich, wo ich bin in der Luft?" - Fragen, die der Pionierin durch den Kopf gingen.

"Was denken die Leute? Ich bin Mutter, ich bin alt."

Anna Bader

"Für mich war auch eine Angst, was denken die Leute? Ich bin Mutter, ich bin alt", erklärte Bader. Doch letztendlich sei es "ein fantastischer Wettkampf" gewesen, den auch ihr Partner und ihre beiden Kinder aus der Heimat vor dem Fernseher verfolgten. "Sie sind auf jeden Fall mit dem Herzen dabei", sagte Bader, einst Rekord-Europameisterin, als das Klippenspringen noch nicht zu den Schwimmtitelkämpfen gehörte.

Ob sie sich auch im nächsten Jahr bei der WM in Singapur wieder in die Tiefe stürzt, liess Bader offen. "Ich weiss es nicht, jetzt läuft es ja gerade so gut. Ich habe ja schon so oft aufgehört und auch wieder angefangen", sagte sie und lachte: "Ich muss das erst mal sacken lassen und dann schauen, was ich mache." (sid/ska)

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