Die Tenniswelt trauert um Niki Pilic. Vor allem für das deutsche Tennis war der Trainer zeitweise prägend. Für Boris Becker ging die Beziehung zu Pilic weit über den Tennis-Court hinaus.

Boris Becker trauert um seinen ehemaligen Trainer Niki Pilic. Nach dem Tod seines langjährigen Wegbegleiters würdigte er dessen grosse Lebensleistung. "Niki Pilic war nicht nur einer der besten Trainer, den ich jemals hatte, wir wurden auch enge Freunde", sagte der dreimalige Wimbledonsieger in einem Statement auf Anfrage des Sport-Informations-Dienstes (SID).

Becker betonte, er habe dem am Montag im Alter von 86 Jahren verstorbenen Pilic "menschlich und sportlich sehr viel zu verdanken". Wie Pilic etwa das deutsche Davis-Cup-Team geleitet habe, "war sensationell". Becker hatte den Pokal mit Pilic als Teamchef 1988 und 1989 jeweils gegen Schweden gewonnen.

"Es fühlte sich wie Familie an"

Zugleich hob Becker die persönlich enge Beziehung zu Pilic hervor. "Ich werde nie vergessen, wie ich regelmässig bei ihm zuhause von seiner Frau Mija zum Essen eingeladen wurde. Damals habe ich auch oft bei ihm übernachtet. Es fühlte sich für mich wie Familie an", sagte er.

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Becker wies auch darauf hin, dass Pilic den Davis Cup ausserdem mit Kroatien und Serbien gewann. Dies habe dazu geführt, "dass er der einzige Coach der Welt war, der mit drei unterschiedlichen Nationen Davis-Cup-Sieger wurde. Das spricht alles für seine sportliche Qualität."

Pilic sei ein "absolut Tennis-Verrückter im positiven Sinne" gewesen, sagte Becker. "Er hat bis in seine 80er-Jahre immer noch Trainerstunden gegeben, und zwar am häufigsten auf dem Tennis-Platz."

Am Montag ist Nikola "Niki" Pilic im Alter von 86 Jahren in seiner kroatischen Heimatstadt Opatija verstorben. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder: eine Tochter und einen Sohn.

(sid/bearbeitet von ska)

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde berichtet, Pilic hinterliesse eine Tochter. Richtig ist, dass er eine Tochter und einen Sohn hinterlässt.