Drei Tage nach dem historischen ÖFB-Sieg gegen die DFB-Elf steht das nächste sportliche Gipfeltreffen zwischen Deutschland und Österreich an: Alexander Zverev trifft bei den French Open auf Dominic Thiem - und könnte Geschichte schreiben.

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Zum ersten Mal steht Alexander Zverev in einem Grand-Slam-Viertelfinale - und könnte es als erster Deutscher seit Michael Stich 1996 ins Halbfinale von Roland Garros schaffen.

Das will Dominic Thiem verhindern: Der Österreicher - aktuell die Nummer acht der Welt - führt im direkten Vergleich mit 4:2 Siegen.

Beide kennen sich bestens, freuen sich auf das Match (14:00 Uhr). "Wir verstehen uns gut. Ich freue mich darauf, gegen einen Freund auf einer der grössten Tennis-Bühnen der Welt zu spielen", sagte Zverev im Vorfeld der Partie.

Auch Thiem ist gut gestimmt: "Das ist das Match, auf das viele Menschen besonders in Deutschland und Österreich gehofft haben."

Die Frage wird sein, wie gut der Hamburger das dritte Fünf-Satz-Match in Serie weggesteckt hat. Zuletzt hatte er am Sonntag gegen den Russen Karen Chatschanow einen 1:2-Satzrückstand aufgeholt und noch 4:6, 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 6:3 gewonnen.

Zahlen, Daten, Fakten

Alexander Zverev ist 21 Jahre alt und aktuell die Nummer drei der ATP-Weltrangliste.

Dominic Thiem ist 24 und derzeit die Nummer acht der Welt. Er stand im vorigen November jedoch schon auf Rang vier.

Bei den French Open erreichte Thiem zuletzt zweimal das Halbfinale. Insgesamt hat er in seiner Karriere zehn ATP-Turniere gewonnen.

Für Zverev ist es das erste Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. Er hat bislang acht Titel geholt, davon drei bei Masters-Events, der zweithöchsten Kategorie nach den vier Grand Slams.

Thiem hat noch keines dieser Turniere gewonnen.

Thiem und Zverev im Head-to-head

Bei den direkten Aufeinandertreffen führt der Niederösterreicher mit 4:2.

2016 - schon als Top-Ten-Spieler - gewann der drei Jahre ältere Thiem binnen weniger Wochen die ersten drei Duelle gegen Aufsteiger Zverev: das Halbfinale von München, das Endspiel von Nizza, anschliessend in der dritten Runde der French Open.

Vor gut drei Wochen siegte Zverev glatt im Endspiel des Masters-Turniers von Madrid.

Das sagt Zverev über Thiem

"Er ist einer der besten Spieler auf diesem Belag (Sand, Anm.), einer der wenigen, die gegen Nadal eine Chance haben. Ich erwarte noch ein Fünf-Satz-Match, und ich werde bereit sein."

Das sagt Thiem über Zverev

"Er wird aufgepumpt sein. Ich hoffe, dass ich ein bisschen frischer bin. Er ist ein sehr guter Kollege, es ist schön, ihn zu sehen auf Turnieren. Ich werde alles geben, damit die Reise nicht vorbei ist."

Das sagt Boris Becker

"Dominic Thiem ist der Favorit", lautet das Urteil der deutschen Tennis-Legende Boris Becker. "Er ist von den beiden der Veteran und mittlerweile ein Arrivierter", sagt der Eurosport-TV-Experte.

Nicht nur die Erfahrung spreche für den Österreicher: "In den letzten beiden Jahren war in Paris immer nur Nadal besser. Er hat hier zweimal im Halbfinale gespielt und auch schon mehrmals Nadal auf Sand geschlagen. Das kann man nicht irgendwie schaffen."

Thiem hat Nadal bisher dreimal geschlagen - jedes Mal auf Sand. Er ist überhaupt der einzige Spieler auf der Tour, der den Sandplatzkönig in den vergangenen zwei Jahren auf dessen Lieblingsbelag schlagen konnte.

So geht es für den Sieger weiter

Der Sieger dieses Viertelfinals trifft entweder auf Novak Djokovic, aktuell Nummer 22 der Weltrangliste, oder Aussenseiter Marco Cecchinato aus Italien (ATP 72). Das Match startet um 15:15 Uhr.

Der frühere Weltranglisten-Erste Djokovic hatte 2016 die French Open gewonnen - als Dauersieger Rafael Nadal mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Der als Nummer eins gesetzte Nadal trifft am Mittwoch auf den Argentinier Diego Schwartzman. Er hatte zuvor den deutschen Überraschungs-Achtelfinalisten Maximilian Marterer eliminiert.

Bei den Damen stehen am Dienstag ebenfalls die ersten beiden Viertelfinals an. US-Open-Siegerin Sloane Stephens (USA) tritt gegen die Russin Darja Kassatkina an. Stephens' Landsfrau, US-Open-Finalistin Madison Keys, spielt gegen Julia Putinzewa aus Kasachstan.

Mit Material der dpa
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