Laura Siegemund steht überraschend im Viertelfinale von Wimbledon. Mitverantwortlich dafür zeichnet sich ihr Trainer Antonio Zucca, der auch gleichzeitig ihr Freund ist. Eine nicht immer ganz einfache Situation, wie Siegemund offen zugibt.
Der erste Weg nach ihrem Viertelfinaleinzug in Wimbledon führte Laura Siegemund zu ihrem Freund auf der Tribüne. Innig umarmte sie Antonio Zucca und sprach hinterher über die besondere Beziehung zu dem Italiener, der gleichzeitig auch ihr Trainer ist.
"Das weiss jeder, der mit seinem Partner auch zusammen arbeitet: Das ist eine sehr schwierige Geschichte, es ist sehr schwierig, eine Balance zu finden. Wenn es so bombig läuft wie gerade, gibt es nicht viel, wo man aneinanderkantet", sagte die 37-jährige Tennisspielerin.
Es gebe aber auch Zeiten, in denen sich dies nicht immer trennen lasse. "Wenn es auf dem Platz nicht so läuft, es dann mitschleppt und auch in die Beziehung mit reinbringt. Wir teilen uns das ganze Jahr ein Zimmer, man kann gar keine Luft voneinander haben, das ist manchmal auch nicht einfach", berichtete Siegemund.
Für Siegemund könnte es nicht besser laufen
Derzeit könnte es für sie nicht besser laufen. Erstmals steht Siegemund unter den besten Acht beim Rasen-Klassiker und hat mit 37 Jahren die Chance, auf das erste Grand-Slam-Halbfinale im Einzel ihrer Karriere. Dabei könnte die Aufgabe gegen die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka am Dienstag aber kaum grösser sein. "Sie ist eine der schwersten Gegnerinnen, die man auf Gras haben kann", sagte die Weltranglisten-104.
Zudem steht Siegemund auch noch im Doppel-Achtelfinale und hat mit der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia eine weitere Titelchance im All England Club.
"Die Ergebnisse sprechen für sich"
Auch in den kommenden Tagen wird sie in Wimbledon wieder mit ihrem Freund auf dem Trainingsplatz stehen. "Die Ergebnisse sprechen für sich", sagte sie über die Zusammenarbeit mit dem vier Jahre jüngeren Zucca, den sie 2017 bei einem Turnier in Rom kennengelernt hatte.
"Anto" habe über die Zeit akzeptiert, dass sie eine sehr selbstständige Spielerin sei und selbst an ihrem Spiel feile. "Ich habe umgekehrt mit ihm gelernt, manchmal auch nichts zu sagen und mal zu machen, was er sagt", sagte die Schwäbin. "Da bin ich etwas weicher geworden über die Zeit." (dpa/bearbeitet von ska)