Laura Siegemund steht in Wimbledon überraschend in Runde drei und sieht sich plötzlich ungeahntem Terminstress ausgesetzt.
Laura Siegemund war von sich selbst überrascht. "Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass ich noch so weit drin bin im Einzel", sagte die letzte verbliebene Deutsche beim Rasenklassiker in Wimbledon. Angesichts von drei Wettbewerben droht ihr nach ihrem unerwarteten Lauf bis in die dritte Runde Terminstress - aus der Ruhe bringt das die 37-Jährige aber nicht.
"Jetzt ist es so. Das nehme ich mit", sagte Siegemund, die in London auch noch im Doppel und im Mixed aufschlägt. Vor ihrer Drittrundenpartie am Freitag gegen Australian-Open-Champion Madison Keys (USA) gibt es für Siegemund keine Verschnaufpause: Am Donnerstag muss sie im Doppel an der Seite der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia ran. Die Schwäbin sieht darin aber nicht nur Nachteile.
Siegemund: "Passt ganz gut"
Es sei "nicht schlecht", vor dem Einzel auf den Platz zu müssen, "denn ich kenne mich. An einem freien Tag mache ich wieder zu viel, und dann bin ich müde am nächsten Tag", sagte Siegemund: "Deswegen passt es ganz gut." Der Mixed-Wettbewerb beginnt am Freitag.
Siegemund, die im Doppel und im Mixed drei Grand-Slam-Titel gewonnen hat, steht im All England Club erstmals im Einzel in der dritten Runde. Es sei schön, auch in diesem Alter noch Premieren zu feiern, sagte sie: "Das ist nochmal mehr Motivation, wenn du weisst, du kannst noch Sachen erreichen, die du vorher nicht erreicht hast."
Von ihrer Drittrundengegnerin wollte sie am Mittwoch noch nichts wissen, um den Moment zu geniessen. Das Einzel sieht sie als Bonus, Druck macht sie sich deswegen keinen: "Da kann ich ganz locker aufspielen." (sid/bearbeitet von ska)