König Charles III. wirkt auf seinem neuen Porträt trotz eines Schmetterlings etwas martialisch, der Monarch ist komplett in rote Farbe gehüllt. Die Reaktionen auf das Werk des Künstlers Jonathan Yeo sind gemischt.

Mehr News zum Thema Adel

Wenn im Jahr 2024 ein Bildnis des Königs von Grossbritannien und Nordirland enthüllt wird, erwartet wahrscheinlich niemand mehr eine Darstellung im Hermelinmantel im Stil von Ludwig dem XIV.. Dennoch ist das neue Porträt von König Charles III. in den Augen vieler Royal-Fans sicher anders geworden, als sie es vielleicht erwartet hätten.

Noch bevor Charles überhaupt König wurde, war das Porträt bereits 2020 bei Künstler Jonathan Yeo in Auftrag gegeben worden - unter der Prämisse, das 50-jährige Bestehen des damaligen Prince of Wales als Mitglied der Drapers' Company im Jahr 2022 zu feiern. Die Drapers' Company ist eine jahrhundertealte Vereinigung von Kaufleuten, die sich inzwischen wohltätigen Zwecken widmet.

Charles' Porträt: König in roten Schleier gehüllt

Nach dem Tod seiner Mutter, Queen Elizabeth II., am 8. September 2022 wurde Charles zum König. Das Porträt ist somit zu seinem ersten als Monarch geworden. Das Gemälde zeigt den 75-Jährigen in der Uniform der Welsh Guards und mit Orden behängt, die Hände stützt er auf einen Degen.

Das Bild wirkt martialisch, weil der Regent komplett in einen roten Schleier gehüllt ist. Nur ein Detail fällt auf, das König Charles selbst als Vorschlag an den Künstler Jonathan Yeo herangetragen hat: Ein Schmetterling flattert über der rechten Schulter des Königs. Damit soll auf Charles' Engagement für Umweltschutz hingewiesen werden.

Doch das Tier hat noch eine zweite Bedeutung. Auf Twitter erklärt der Künstler dazu: "Als ich das Projekt begonnen habe, war Seine Majestät noch der Prinz of Wales. Und ebenso wie der Schmetterling, der über seiner Schulter schwebt, hat sich dieses Porträt beim Zeichnen weiterentwickelt, so wie sich seine Rolle in unserem öffentlichen Leben verändert hat."

Reaktionen fallen gemischt aus

Die Reaktionen auf das offizielle Porträt des Königs in den sozialen Netzwerken fallen gemischt aus. "Es sieht aus, als würde König Charles in Flammen stehen", schrieb ein User auf "X", eine andere wollte wissen, wessen "schreckliche Idee" es gewesen sei, den König in Rot zu malen. Andere wiederum befanden, dass es sich bei dem Gemälde um "eine verdammt feine Arbeit" handle.

Und jemand erklärte: "In China ist rot glückverheissend und wird mit lebensspendender Energie in Verbindung gebracht (Sonne, Blut und Feuer). Und es ist die Farbe der Feste und des Wohlstands." Bei Instagram war sich jemand aber auch sicher, dass es sich um eine Satire handeln müsse. Zwischen "Meisterwerk" und "fürchterlich" war auf der Plattform X und bei Instagram also alles dabei.

Die Grösse der Leinwand - im gerahmten Zustand etwa 8,5 x 6,5 Fuss (etwa 2,5 x 2 Meter) - wurde sorgfältig auf die Architektur der Drapers' Hall und den Kontext der Gemälde abgestimmt, neben denen sie später hängen wird. Jonathan Yeo ist für seine zahlreichen Porträts von Persönlichkeiten aus Politik und Unterhaltung bekannt. Unter anderem malte er die früheren britischen Premierminister Tony Blair und David Cameron sowie die Filmstars Nicole Kidman und Jude Law. Auch die pakistanische Aktivistin Malala Yousafzai wurde bereits von ihm auf Leinwand verewigt.

Verwendete Quellen:

  • The Royal Family: Accounts auf X und Instagram
  • mit Material von dpa und AFP
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © picture alliance / Photoshot/