Mit "Drachenzähmen leicht gemacht" kommt die nächste Realverfilmung eines Animationshits in die Kinos. Kann die rührende Geschichte auch ein zweites Mal funktionieren?

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Im selben Jahr, in dem uns "Ich - Einfach unverbesserlich" die Minions schenkte, stürmte auch ein animierter und (vermeintlich) zahnloser Drache die weltweiten Kinocharts. 2010 machte das putzige Gespann aus Wikinger-Teenager Hicks und katzengleichem Ohnezahn in "Drachenzähmen leicht gemacht" erstmals von sich Reden - und tat dies mit erstaunlich tiefschürfender, emotionaler Botschaft für Jung und Alt. Fast exakt 15 Jahre später, ab dem 12. Juni 2025, soll eine Realverfilmung dieses Kunststück noch einmal reproduzieren. Was dafür und was dagegen spricht.

Darum geht es (wieder)

Die schroffen Wikinger-Bewohner der noch schrofferen Insel Berk sind nicht gut auf die Drachen zu sprechen, die dort ebenfalls hausen - schon seit Generationen sind sie miteinander verfeindet. Der ebenso clevere wie belächelte Hicks (Mason Thames, 17), Sohn von Häuptling Haudrauf (Gerard Butler, 55), wird derweil wegen seiner schmächtigen Statur und der sanftmütigen Art als Aussenseiter angesehen.

Doch genau dieser Empathie ist es zu verdanken, dass er sich mit einem sagenumwobenen Nachtschatten-Drachen anfreundet, den er aufgrund seines fehlendes Gebisses prompt Ohnezahn tauft. Für die beiden ist es eine aussergewöhnliche Verbindung, doch für Hicks' Wikingerdorf und allen voran für seinen Vater ist die Freundschaft ein Verrat sondergleichen.

Realverfilmungen - ein "Top oder Flop"-Münzwurf?

Wie unterschiedlich Realverfilmungen an den Kinokassen performen können, belegen zwei aktuelle Beispiele eindrucksvoll. Auf der einen Seite das Remake von "Schneewittchen", das zugegebenermassen aus verschiedensten Gründen einen schweren Stand hatte und kolossal floppte. Und auf der anderen Seite die Live-Action-Version von "Lilo & Stitch", die sich gerade anschickt, der erfolgreichste Film des bisherigen Kinojahres zu werden.

Wie beim Positivbeispiel steht auch bei "Drachenzähmen leicht gemacht" die Freundschaft zwischen einem nun realen Menschen und einem weiterhin animierten, optisch im Vergleich zum Original unveränderten Fabelwesen im Mittelpunkt. Überhaupt scheint die Realverfilmung optisch extrem nah an der Vorlage zu bleiben. Ganze Szenen, wie etwa die zaghafte Annäherung von Hicks und Ohnezahn, wurden Einstellung für Einstellung übernommen. Wer den Film von 2010 nicht kennt, wird davon wohl ähnlich emotional abgeholt. Fans des Originals könnten hingegen zahlreiche Déjà-vus verspüren, die diesen und weitere rührende Momente für sie nicht mit gleichwertiger Wirkung wiederholen können.

Erste Prognosen aus den USA deuten einen starken Start an. So berichtet "Variety", dass Branchenkenner von einem Eröffnungswochenende mit rund 70 bis 80 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ausgehen. Das wäre bereits gut ein Drittel der Summe, die das Original während seiner gesamten Zeit im Kino in den USA einfuhr.

Zu wünschen wäre es der charmanten Geschichte allemal, auch im zweiten Anlauf das Kinopublikum zu begeistern. Zumal mit Mason Thames ("The Black Phone") als Hicks und Nico Parker (20, "The Last of Us") als dessen Wikinger-Crush Astrid zwei vielversprechende Nachwuchsdarsteller gefunden wurden. Eine liebenswerte Anekdote am Rande: Gerard Butler, der Häuptling Haudrauf schon im Original seine Stimme lieh, ist ab 12. Juni dann in Fleisch und Blut als sturer Wikinger mit Rauschebart zu erleben. (stk/spot)  © spot on news