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"Tatort" im Check
In Frankfurt gibt es ein neues "Tatort"-Team. Melika Foroutan und Edin Hasanovic treten mit einem für die deutsche Krimireihe ungewöhnlichen Konzept an. Warum sind Altfälle plötzlich so trendy? In welcher Kultserie spielten Foroutan und Hasanovic gemeinsam? Und wer war der echte Main-Ripper?
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Teaserbild: © HR/Degeto/Sommerhaus/Daniel Dorn

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Die deutsche Krimi-Institution begrüsst zwei neue Ermittler: Maryam Azadi (Melika Foroutan) und Hamza Kulina (Edin Hasanovic) sind ab "Tatort: Dunkelheit" in und um Frankfurt aktiv. Zum Auftakt untersuchen sie die Garage eines verstorbenen Senioren. Der entpuppt sich als über Jahrzehnte aktiver Serienmörder - leider angelehnt an eine wahre Geschichte.
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Maryam Azadi, eine Kommissarin mit persischen Wurzeln, und Hamza Kulina, der aus Bosnien stammt, dürften das erste deutsche "Tatort"-Ermittlerduo mit 100 Prozent Migrationshintergrund sein. "Das entspricht im Deutschland des Jahres 2025 der Realität", sagt Melika Foroutan im Interview mit teleschau trocken zu dieser Besonderheit.
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Unter dem kritischen Blick von Chefin Sandra Schatz (Judith Engel, r.) ermitteln Azadi und der frisch versetzte Hamza Kulina in Altfällen. Das liegt gerade im Trend. Bei Netflix läuft seit Ende Mai die Serie "Dept. Q", die wiederum auf einer dänischen Filmreihe nach Jussi Adler-Olsen beruht. Auch hier wird - im Keller - an Altfällen gearbeitet.
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Die Kombination Keller und Cold Cases ist vor allem symbolisch zu verstehen: Hier wird tief gegraben! Nebenbei erschafft es schöne Bilder. Melika Foroutan sagt dazu: "Die Polizei arbeitet an Altfällen. Das sind in der Regel moderne Abteilungen, technisch gut ausgestattet. Es ist nicht so, dass da in echt eine Frau alleine im Keller sitzt."
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Melika Foroutan (49) und Edin Hasanovic (33) arbeiten nicht zum ersten Mal zusammen. Sie waren von 2007 bis 2010 in drei Staffeln "KDD - Kriminaldauerdienst" zu sehen. Die rau-realistische Serie begleitete den Alltag einer rund um die Uhr besetzten Notstelle der Berliner Polizei. Und sie war ein Porträt der dort arbeitenden Menschen.
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Melika Foroutan spielte in "KDD - Kriminaldauerdienst" die junge und gleichwohl taffe Kommissarin Sylvia Henke, die mit ihrem Kollegen Leo Falckenstein (Barnaby Metschurat) eine komplizierte On-Off-Beziehung pflegte. 2008 gewann "KDD" einen Grimme-Preis. Auch viele Schauspieler des Kritikerlieblings "KDD" wurden über drei Staffeln ausgezeichnet.
© ZDF / Marc Meyerbroeker

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Edin Hasanovic, dessen Figur nun als junger Kommissar in der Frankfurter Abteilung für Altfälle anfängt, war in der Serie "KDD Kriminaldauerdienst" noch Jugenddarsteller im Alter zwischen 12 und 15 Jahren. Hasanovic spielte einen Jungen aus schwierigen Verhältnissen, der von Saskia Vesters Kommissarinnen-Figur daheim aufgenommen wurde.
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Und so sah der Cast der ZDF-Serie "KDD -Kriminaldauerdienst" damals aus (v.l.): Barnaby Metschurat, Manfred Zapatka, Saskia Vester, Götz Schubert, Melika Foroutan, Billey Demirtas und Jördis Triebel ermittelten und lebten unter ständigem Hochdruck in Berlin-Kreuzberg.
© ZDF

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Besonders am neuen "Tatort"-Team ist, dass die Ermittlerrollen und ihre Darsteller den gleichen kulturellen Hintergrund mitbringen: Während Azadi/Foroutan Wurzeln im Iran haben, kommen Kulina/Hasanovic aus Bosnien. Im Krimi besucht Hamza Kulina regelmässig seine alleinstehende Mutter Emina (Gordana Boban) - wo untertiteltes Bosnisch zu hören ist.
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In ihrem ersten Fall "Dunkelheit" werden Azadi und Kulina zu einer Garage im Frankfurter Umland gerufen. Dort macht die Tochter eines verstorbenen Senioren einen grausigen Fund. Der Senior entpuppt sich als über Jahrzehnte aktiver Serienmörder. Dabei lehnt sich das Drehbuch an eine wahre Geschichte an.
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Als Michaela Zeller (Anna Drexler) den Nachlass ihres verstorbenen Vaters in einer Garage sichtet, findet sie etwas Schreckliches: Leichenteile in einer abgedichteten Tonne. Der "Tatort: Dunkelheit" erinnert an die wahre Geschichte von Manfred Seel, geboren 1946 in Königstein im Taunus.
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Wie im Krimi entdeckte Seels echte Tochter bei der Haushaltsauflösung nach dem Tod des Vaters in einer Garage Leichenteile - und informierte die Polizei. Die Ermittlungen identifizierten Seel als einen Mann, der im Rhein-Main-Gebiet zwischen 1971 und 2004 mindestens fünf Morde begangen hatte. Weitere Taten sind nicht auszuschliessen.
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Dass im neuen Frankfurter "Tatort" Altfälle bearbeitet werden, soll in den kommenden Folgen fortgesetzt werden. Drei Filme sind bereits abgedreht, die Drehbücher für die Folgen vier und fünf in Arbeit. Wie es aussieht, verriet Melika Foroutan im Interview mit teleschau, wird es zumindest bis Folge fünf mit dem Konzept "Cold Cases" weitergehen.
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Altfälle entfalten durchaus eine emotionale Wucht - wie man im "Tatort: Dunkelheit" sehen und spüren kann. Zur Ermittlungsarbeit gehören für Azadi und Kulina zahlreiche Gespräche mit Angehörigen von Opfern. Diese tappen oft seit Jahren oder Jahrzehnten im Dunkeln und wissen nicht, was ihren Lieben zugestossen ist.
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Der neue Frankfurt-"Tatort" löst die oft gehörte Forderung ein, Krimis sollten sich mehr für die Opfer interessieren als immer nur den Tätern eine Bühne zu geben. Gerade, wenn es um True Crime geht. In "Dunkelheit" wird Opfern und Angehörigen die verdiente Aufmerksamkeit und Anteilnahme an deren Schicksal zuteil. Eine starke filmische Leistung!
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Auf den nächsten Fall von Azadi und Kulina muss das TV-Publikum nicht lange warten. Bereits am letzten Sonntag im November 2025 ist der zweite "Tatort" des neuen Teams aus Frankfurt zu sehen. Bis dahin heisst es: abwarten und (persischen) Tee trinken.
© HR/Degeto/Sommerhaus/Daniel Dorn
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