Patrick Lindner ist seit Jahrzehnter ein gefeierter Schlagerstar. Doch eine Person konnte er von seinem Talent nicht überzeugen: seinen eigenen Vater. In einer neuen BR-Doku sprach er nun über das schwierige Verhältnis.

Vor über 30 Jahren fasste Patrick Lindner den Entschluss, seinen Job als Koch an den Nagel zu hängen und seine Karriere als Volksmusiker zu verfolgen. Wie sich herausstellen sollte, war es für ihn genau die richtige Entscheidung. Heute ist Lindner ein erfolgreicher Schlagerstar. Doch eine Person glaubte nicht an seinen Erfolg: ausgerechnet sein eigener Vater, der 2013 starb.

Wie der Sänger in der neuen Doku "Patrick Lindner - Freigesungen" aus der BR-Reihe "Lebenslinien" berichtet, war das Verhältnis zu seinem Vater bereits in der Kindheit angespannt. Friedrich Günther Raab, wie Lindner mit bürgerlichem Namen heisst, erlebte durch seinen Vater körperliche Gewalt. Als Kind habe er sich häufig gefragt: "Was war denn so schlimm, was ich gemacht habe? Dass ich so bestraft werde?"

Der nächste Rückschlag folgte in der Pubertät. Als "Fritzi", wie er von seinen Eltern genannt wurde, sich bei ihnen outete und ihnen anvertraute, dass er sich von Männern angezogen fühle, wollte sein Vater davon nichts wissen. Er schickte seinen Sohn kurzerhand zum Hausarzt.

Patrick Lindner: "Ich habe dann das gemacht, was ich für richtig befand"

Rückhalt gab es von seinem Vater auch nicht bei seiner Berufswahl. Als Lindner sich dafür entschied, seinen alten Beruf als Koch aufzugeben und stattdessen seinen Traum von der Bühnenkarriere zu verfolgen, zerbrach das Vater-Sohn-Verhältnis schliesslich vollends.

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"Mein Vater hat zu mir gesagt: 'Du wirst doch nicht glauben, dass du damit weitermachen kannst. Du hast doch eine Stimme wie eine verrostete Giesskanne'", erinnert sich Lindner. "Er hat nie an mich geglaubt, er hat mir das auch immer gezeigt." Unterkriegen liess sich Lindner davon jedoch nicht. "Ich habe dann das gemacht, was ich für richtig befand", stellt er klar. Mit Erfolg.

Zunächst wurde Lindner als Volksmusiker bekannt, wechselte später dann zum Pop-Schlager. Er bekam mehrere eigene TV-Shows und singt noch heute Partyhits, Balladen und Pop-Schlager. Dass er diesen Erfolg trotz der Ablehnung seines Vaters erreichen konnte, sei für ihn auch eine Art Erfüllung: "Für mich war der Triumph umso grösser, zu zeigen, 'So, jetzt zeige ich's dir erstmal'. Das war vielleicht auch der doppelte Antrieb damals."  © 1&1 Mail & Media/teleschau