Bewegender Abschied in Gelsenkirchen: Sportreporter Ulli Potofski wurde seinem letzten Willen entsprechend auf dem Schalker Fan-Feld beigesetzt - im Beisein zahlreicher Prominenter. Die Urne hatte die Form eines blau-weissen Fussballs.

Der Himmel über Gelsenkirchen zeigte sich grau am Freitagmorgen, als sich rund 150 Trauergäste auf dem Friedhof Beckhausen-Sutum versammelten. Dort wurde Ulli Potofski (1952-2025) beigesetzt. Der am 2. August im Alter von 73 Jahren verstorbene Sportreporter fand seinem letzten Willen entsprechend auf dem Schalker Fan-Feld unweit des Fussballstadions seine letzte Ruhestätte. Bilder zeigen die Urne in Form eines blau-weissen Fussballs, ein letzter Gruss an seinen Herzensverein.

Prominente Gäste aus Sport und Medien

Die Trauerfeier begann um 11.04 Uhr in der Friedhofshalle. Für die Fans ausserhalb des Gebäudes, die Schalkefahnen und -schals mitgebracht hatten, wurde die Feier auf Grossbildschirmen übertragen. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Prominente aus der Fussball- und Medienwelt, darunter Hans-Joachim Watzke, Vorstandsvorsitzender von Borussia Dortmund, sowie der frühere Sportmoderator Werner Hansch. Aus der Schalker Familie waren unter anderem Sportvorstand Frank Baumann und ehemalige Spieler wie Olaf Thon, Gerald Asamoah und Mathias Schipper anwesend.

Die Medienbranche war durch RTL-Reporterlegende Ulrich Klose und der ehemaligen Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben (68) vertreten. Auch Esther Sedlaczek (39), mit der Potofski zuletzt bei Sky zusammengearbeitet hatte, nahm an der Beisetzung teil.

Die Trauerrede hielt Clemens Tönnies, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04. Er bezeichnete Potofski Medienberichten zufolge als "Herzblutjournalisten" und würdigte ihn als vertrauenswürdigen Weggefährten. "Ich verliere einen guten Freund", sagte Tönnies über den Verstorbenen.

Ein Leben für Schalke O4

Auch die musikalische Gestaltung der Feier spiegelte Potofskis Verbundenheit zum Verein wider: Die Orgel spielte die Schalke-Hymne "Blau und Weiss, wie lieb ich dich". Am Grab erklang dann das Steigerlied, ein altes Lied für Ruhrgebiet-Bergleute. Nadja Bogdanovic, die Lebensgefährtin des Verstorbenen, küsste den Fussball, bevor er in das Grab gelassen wurde.

Der gebürtige Gelsenkirchener war zeitlebens bekennender Schalke-Fan und Vereinsmitglied, lange moderierte er auch die Sendung "Auf Schalke". Seine Laufbahn hatte er in den 70er-Jahren beim WDR begonnen, danach entwickelte er bei RTL die Bundesliga-Sendung "Anpfiff" mit. Ab 2006 arbeitete er als Moderator und Kommentator für Sky.

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Am Ende der Zeremonie fand der leitende Pfarrer Gedeon Alter deshalb auch passende Worte: "Wenn Ulli vor Gott tritt, wird der nur sagen: 'Steh auf, wenn du Schalker bist.'"

Ulrich Potofski war am 2. August in einem Krefelder Krankenhaus an Leukämie gestorben. (eyn/spot)  © spot on news