Torgau - Der Schlagersänger Heino (86) fordert eine zweite Chance für den Feuerwehrmann, der nach einem Eklat um die Nationalhymne bei den Meisterschaften im Feuerwehrsport im nordsächsischen Torgau geschasst worden ist. In der vergangenen Woche war dort bei der Eröffnungsfeier die historisch belastete erste Strophe des Deutschlandliedes abgespielt worden.
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Heino findet Umgang mit dem Feuerwehrmann "übertrieben"
Heino stufte es als "übertrieben" ein, dass ein langjähriger ehrenamtlicher Feuerwehrmann von allen Ämtern verbannt worden sei, weil er unabsichtlich die alte Version von 1979 mit allen drei Strophen abgespielt habe. "Ich finde es auch nicht gut, dass diese Version gespielt wurde", schrieb Heino auf Instagram. Aber seiner Meinung nach sollte man dem Feuerwehrmann eine zweite Chance geben. "Er hat sich jahrelang für die Kameradschaft eingesetzt und sich in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Jeder hat eine zweite Chance verdient!"
Das Lied der Deutschen wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 gedichtet. Allerdings wurde es von den Nationalsozialisten propagandistisch missbraucht ("Deutschland, Deutschland über alles ..."). Nationalhymne ist heute nur die dritte Strophe mit den Worten "Einigkeit und Recht und Freiheit". Die anderen Strophen sind allerdings nicht verboten. In Torgau erklang die erste Strophe - bevor das Abspielen gestoppt wurde.
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Heino, der in seiner langen Karriere immer wieder Kontroversen auslöste, hatte einst auf Bitten des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und einstigen NS-Marinerichter Hans Filbinger (CDU) alle drei Strophen des Deutschlandliedes aufgenommen - "für Schulzwecke", wie Heino in seinem Instagram-Beitrag betonte.
Auftritt am Wohnort des Feuerwehrmannes?
Der verantwortliche Feuerwehrmann stammt Medienberichten zufolge aus Bad Belzig in Brandenburg. Heino deutete in seinem Instagram-Post an, dass er sich dort einen Auftritt vorstellen könnte. "Ich werde diesbezüglich von mir hören lassen", schrieb der Sänger. © Deutsche Presse-Agentur