Nachdem die Show von Late-Night-Talker Jimmy Kimmel wohl aufgrund von Äusserungen zum Kirk-Attentat abgesetzt wurde, haben sich sowohl Donald Trump als auch Barack Obama zu der Angelegenheit geäussert.

Wie steht es um die Meinungsfreiheit in den Vereinigten Staaten? Diese Frage scheinen sich derzeit viele in den USA zu stellen, nachdem die Late-Night-Show des Moderators Jimmy Kimmel (57) vorerst abgesetzt wurde. Das US-Network ABC nimmt "Jimmy Kimmel Live!" wohl aufgrund von Äusserungen des 57-Jährigen über das Attentat auf Charlie Kirk (1993-2025) auf unbestimmte Zeit aus dem Programm. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama (64) befürchtet einen Angriff auf die Meinungsfreiheit, der amtierende Präsident Donald Trump (79) teilt unterdessen gegen Kimmel aus und möchte weitere Köpfe rollen sehen.

Trump hatte Kimmel bereits vor Wochen anvisiert, nachdem das Ende von Stephen Colberts (61) "Late Show" bei CBS angekündigt worden war. Kimmel sei der nächste, deutete er an. Das Aus für die "Late Show with Stephen Colbert" war mit einer finanziellen Entscheidung erklärt worden. Dass zwei Trump-Kritiker ihre Formate verlieren, fällt jedoch auf.

Trumps Late-Night-Blutrausch

Was Trump von den beiden hält, hat er mehrfach deutlich gemacht. Zuletzt erklärte er auf seiner Plattform Truth Social unter anderem: "Kimmel hat Null Talent und sogar schlechtere Einschaltquoten als Colbert, wenn das überhaupt möglich ist." Die Absetzung der Show sei eine "tolle Neuigkeit für Amerika". ABC beglückwünschte er dafür, endlich den Mut aufgebracht zu haben, um das zu tun, was seiner Ansicht nach "getan werden musste".

Trump scheint sich in einer Art Late-Night-Blutrausch zu befinden. Im selben Beitrag forderte er: "Bleiben also Jimmy und Seth, zwei totale Verlierer, auf Fake News NBC. Ihre Einschaltquoten sind ebenfalls miserabel. Tut es, NBC!!!" Gemeint sind wohl Jimmy Fallon (50) mit seiner "Tonight Show" und Seth Meyers (51), der Moderator der "Late Night with Seth Meyers".

Laut des US-Magazin "People" habe Trump ausserdem erklärt, dass Kimmel "kein talentierter Mensch" sei und man ihn schon "vor langer Zeit hätte feuern sollen. [...] Man kann das freie Meinungsäusserung nennen oder nicht. Er wurde wegen mangelnden Talents gefeuert."

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Barack Obama warnt wegen "gefährlicher Ebene"

Auf der Plattform X stellt sich Ex-Präsident Barack Obama klar gegen das Vorgehen der derzeitigen Regierung und Trumps, den er nicht explizit nennt. Jahrelang habe man selbst über die sogenannte "Cancel Culture" geklagt, dabei hebe man diese jetzt selbst "auf eine neue und gefährliche Ebene". Die Regierung drohe "Medienunternehmen regelmässig mit regulatorischen Massnahmen", wenn diese Reportern und Kommentatoren, die sich missliebig gemacht haben, keinen Maulkorb verpassten oder diese feuerten.

Dazu teilte Obama ein Meinungsstück des Journalisten Zack Beauchamp. Darin heisst es unter anderem, dass Trumps Regierung offenbar gelernt habe, regulatorische Befugnisse zu instrumentalisieren, "um die Meinungsäusserungen, die ihr nicht gefallen, von Leuten, die sie nicht mag, zu bestrafen". Dies sei eine bei "modernen Autokraten" beliebte Waffe. (wue/spot)  © spot on news